Apollogarage Wien

Es war irgendwann im Sommer 2014, als die beste aller Ehefrauen mich fragte, ob ich nicht mit nach Wien kommen und Ihr helfen wolle. Nun ist man ja doch nett zu seiner besseren Hälfte, ich hatte nichts Anderes zu tun und … naja … schauen wir halt mal.

Es sollte zur Mariahilfer Strasse gehen – für die Nicht-Auskenner: Eine der Einkaufstrassen in Wien. Nicht im Zentrum (1. Bezirk), aber schon recht weit drinnen in der Stadt. Und wenn man da etwas abholen möchte, wozu man ein Auto braucht, dann hat man in der Gegend vor allem ein Problem: Parkplätze sind Mangelware.

Die Lösung in unserem  Fall war die in einer Parallelstrasse liegende „Apollogarage“. Auch wenn die schon die Zutaten der Neuzeit geschmeckt hat, so erahnt man doch hier und da noch die „gute, alte Zeit“.

Ein nettes Kleinod also … noch dazu zu wirklich moderaten Preisen für die Gegend. Nur wenn man in zweiter Reihe einparken soll, dann wird es etwas abenteuerlich … man muss dann den Schlüssel beim Kassierer/Wächter/Tankwart/ … abgeben, damit der das Auto zur Seite fahren kann, wenn die erste Reihe ausparken möchte.

Das Ganze noch recht verwinkelt auf zwei Etagen im Hinterhof … also Fotos, die es durchaus wert sind, hier zu sehen zu sein …

Update 14.3.2020

Nachdem ich Anfang der vergangenen Woche wieder einmal in der Gegend war, gibt es zwei zusätzliche Fotos – eines von der Straßenfassade der „Garage“, eines aus dem Inneren.

Update 16.8.2020

Und noch zwei Fotos aus dem Innenraum der Garage vom Juni …

Der Bayerhof (8)

In kleinen Schritten geht es weiter …

Die Fugen zwischen den Ziegelsteinen werden noch etwas nachbehandelt … ganz hell wirken sie eigenntlich nur, wenn sie noch recht neu sind … schreiendes Weiß, wie man es öfter sieht, ist bei älteren Fugen also eher nicht das Wahre. Allerdings finde ich zu dunkle Fugen dann auch … sagen wir mal: kontraproduktiv. Wenn sie z.B. zwischen den hier dunkelroten Steinen nicht mehr als Fugen zu erkennen sind, bringen sie einen irgendwie nicht weiter …

Bild 1: Kleine Schritte … immerhin kann man nun „zumachen“

Inzwischen ist dann auch das Tor eingesetzt worden … nicht ohne vorher noch den dort sichtbaren Boden ein wenig  weiter zu behandeln.

Was man in Bild 1 auch erahnen kann, ist eine erste Farbschicht auf dem Schornstein – danach werden auch hier die Ritzen mit stark verdünntem Schwarz etwas hervorgehoben.

Im nächsten Schritt (da landen wir dann bei Bild 2) kommt wieder die Krankenschwester mit ihrem Tupfer zur Hilfe geeilt … Diesmal darf der Tupfer etwas kleiner sein (ich habe die, die ich bei den Wänden benutzt habe, jeweils kleiner geschnitten), damit man nicht aus Versehen zu viel Farbe auf die Wandflächen neben dem Schornstein stupft … die sind ja schon fertig und sollten eigentlich so weit wie möglich unberührt bleiben.

Der Ansatz zum Abzug wird mit Spachtelmasse als „Zementersatzstoff“ gestaltet.

Bild 2: Und noch ein „Schwarzer Kasten“

Und auch beim offenen Tor kann man natürlich gut in das Innere schauen … ein weiterer „Kasten“ aus Moosgummi schafft hier Abhilfe.

Bild 3: Der Schornstein altert …

Nach der letzten Tupfaktion gibt es auch hier wieder hier und da Risse im Putz, die noch etwas nachgearbeitet werden müssen … oder sollten.

Der Abzug des Schornsteins bekommt eine Schicht dunkler Rostfarbe, danach wird trocken mit einer helleren Farbe ein wenig „Leben“ in den Rost gebracht. Wenn man schon dabei ist, dann verdünnt man die Rostfarbe stark und zieht mit dem Pinsel „Ablaufspuren“ hier und da (wo Wasser halt abfließen würde) am Schornstein herunter. Weniger ist hier mehr … lieber noch einmal nacharbeiten als dass gleich beim ersten Mal eine deckende „Rostsauce“ auf dem Putz klebt.

Auch am Abzug  schafft der Graphitstift an den Kanten ein wenig Metallglanz.

Bild 4: Der Dachdecker war endlich da!

Im nächsten Schritt kommen die ersten Wellblechplatten auf den Anbau. Mehr zum Wellblech habe ich schon vor einiger Zeit beim Christophorus-Hof geschrieben. Auch diesmal sind die Wellblechplatten aus Alu hellgrau grundiert, allerdings dann mit 2K-Kleber (nicht zu viel anrühren!) auf die Unterkonstruktion geklebt.

Bild 5: Kaum waren die einen Dachdecker da, kamen schon die nächsten

Für den rechte Anbau habe ich eine PS-Platte (1mm) passend zugeschnitten und an der Unterseite, wo sie an den Rändern übersteht, eine Bretterstruktur eingeritzt.

Auf der Oberseite bilden Bahnen von Kreppband Dachpappe nach. Die werden von unten nach oben, jeweils an den Rändern ein wenig überlappend aufgeklebt.

Mit einem dunklen Grau kommt hier auch eine erste Farbschicht an die Reihe … und wir sind wieder einmal beim Ende eines Berichts!

Bild 6: Das rechte Dach „liegt Probe“, links sind noch ein paar Wellblechplatten dazugekommen

Zum Abschluss und zu Bold 6 noch die Erkenntnis: Man kann mit 2K-Kleber das Dach nicht so schnell mit Wellblech decken, aber dafür hält so alles (was bei Sekundenkleber-Gel nicht wirklich der Fall war).

Na alsdann!

Der Bayerhof (7)

So langsam gilt es, sich beim Bayerhof an lauter „Kleinigkeiten“ entlang zu hangeln. Die kosten natürlich Zeit, machen aber auch sehr viel Spaß, wie ich finde.

Ok … ein Fenster einzubauen und dann dahinter „duster“ zu machen, ist jetzt nicht so wahnsinnig spannend. Aber es muss sein …

Bild 1: „Alternative facts“ hinter dem Fenster …

Das Fenster am verputzten Anbau hat einen metallenen Rahmen. Er ist komplett aus Polystyrol-Streifchen entstanden. Die sind metallisch-grau lackiert und dann hier und da ein wenig „angerostet“ worden. Abschließend habe ich mit einem weichen Graphitstift (aus dem Kümstlerbedarf) an einigen Stellen noch für etwas „Metallglanz“ gesorgt.

Die eigentliche Glasscheibe ist natürlich auch aus Kunststoff. Ich schneide sie passend für den Rahmen zu (der soll später bündig zur Außenwand sein, so dass die „Glasscheibe“ also genau passen muss) und klebe sie mit ganz wenig Sekundenkleber-Gel von innen an den Rahmen.

Jetzt kommt etwas Wichtiges … aufpassen! 😆

Von innen sitzt man nun (mit einer Nadel oder einem feinen Messer) entlang der Fenstersprossen das „Glas“ ganz vorsichtig und leicht ein. Nun nimmt man – nach Gutdünken, Vorbild, … was auch immer! – weiße, graue, braune Farbe, verdünnt sie stark und mischt sie ggf. immer wieder einmal. So ein Farbtropfen kommt nun von innen auf das Fenster und wird dort verteilt, so dass ein mehr oder weniger dichter Schmutzfilm zu sehen bleibt.

Man kann auch, wenn die Farbe ein wenig angetrocknet ist, mit einem trockenen Pinsel noch ein wenig „Staubwischen“, so dass das Glas weniger dreckig ist oder man – mit ein wenig Übung – sogar den Eindruck bekommt, dass jemand Schmutz vom Fenster gewischt hat. Man kann hier auch quasi nass-in-nass arbeiten … also z.B. in eine leicht graue Farbschicht noch bräunliche Schlieren ziehen.

Warum wir vorher geritzt haben? … durch die Ritzen haben die kleinen, durch die Sprossen umgebenen Fensterchen jetzt Grenzen, über die die Farbe nicht laufen kann!

Bei vielen Industriefenstern sieht man, dass nachträglich solche Fensterchen getauscht wurden und somit eine andere Farbe oder Schmutzschicht haben – das kann man so recht gut nachempfinden, ohne dass übereifrige Farbe gleich alle Fensterchen von hinten gleichmäßig verschmutzt.

Bild 1 zeigt das eingebaute Fenster mit einem schwarzen „Kasten“ dahinter. Der soll verhindern, dass man aus Versehen durch das Fenster das ganze strahlende Weiß vom PVC-Hartschaum erahnt. Noch wichtiger sind solche Kästen oder Sichtsperren natürlich, wenn man Gebäude mit Fenstern auf mehreren Seiten baut. Hier kann man sonst leicht durch ein Fenster die auf der anderen Seite eingebauten Fenster sehen … und damit auch erkennen, dass das Gebäude innen einfach nur total leer ist. In Bild 3 sieht man eine zweite Möglichkeit für so eine Sichtsperre.

Bild 2: Der neue Sturz des Tores

Der neue Sturz für das verkleinerte Tor ist inzwischen eingefärbt und an seinen Platz gewandert. Die Farbgebung erfolgt dabei ziemlich genau so, wie bei der Bretterwand am Anbau ganz rechts.

Und wo ich den gerade erwähnt: Er … also eigentlich seine Bretterwände … ist inzwischen mit Sekundenkleber-Gel an Fundament, Rückwand und dem verputzten Anbau befestigt.

Das Fenster hier ist ein altes, etwas verzogenes Holzfenster. Entsprechend wurde es eingefärbt. Das Fensterglas ist wie oben beschrieben entstanden, nur dass hier nach dem Ritzen (hinter den Fenstersprossen, „Glas“ diesmal nur lose aufgelegt) Fensterchen zerbrochen oder ganz herausgefallen dargestellt wurden. Hier sollte mal jemand den Glaser rufen …

Nach dem Einkleben des „Glases“ hinter den Rahmen kam auch hier eine kleinere Verschmutzungsaktion an die Reihe (am besten klarerweise noch vor dem Einkleben des Holzanbaus).

Bild 3: Die Dachdecker waren schon da … und ein Schornstein entsteht

Bild 3 zeigt, dass das grundsätzliche Gebäude schon weit fortgeschritten ist. Über dem neuen Sturz am Tor sieht man, dass hier mal jemand das „Loch“ ausgemauert hatte. Hier geht es dann noch etwas weiter … die ganzen Ziegelsteine haben ja bisher auch nur ihre Grundfarbe bekommen.

Aus 1cm dickem Polystyrol (auch als „Styrodur“ o.ä. bekannt) habe ich einen passenden Schornstein geschnitten, der inzwischen auch einen Putz bekommen hat und auf das Dach (erstmal nur eine 0,5mm starke PS-Platte als Grundlage) des verputzten Anbaus gewandert ist.

Bild 4: Und wie immer am Schluss … der aktuelle Stand …

Damit später nirgends weißes PS durchscheint, ist das „Grundlagendach“ nun noch schwarz lackiert.

Und wo ganz links ein Fenster zugemauert wurde, ist nun ein Stück Ziegelmauer zu sehen … war es ja schon öfter, aber jetzt sind die Fugen noch etwas nachbehandelt und das Ganze in die Fensteröffnung geklebt.

Als „Krönung“ im wahrsten Sinne des Wortes  sitzt an der Spitze des Schornsteins schon einmal der eigentliche Abzug zur Probe … er ist ein Weißmetallteil.

Der Bayerhof (6)

Nach dem „Schockbild“ vom letzten Mal geht es ähnlich weiter … ein wenig Braun – auch fleckig, versteht sich – und dann hellere Grautöne. Das Ganze sieht recht wild aus, bildet damit aber die Basis für das, was gleich kommt …

Bild 1: „Fleckwerk“ komplettiert

… die Spannung steigt … und jetzt kommt es!

Bild 2:“Schwester! Tupfer!“

Wir basteln uns selber einen Tupfer! So wie es in Bild 2 aussieht, mache ich das üblicherweise – es gibt sicher auch noch andere Möglichkeiten. In der Klemmpinzette klemmt hier ein Stück Schaumstoff aus einer Verpackung, etwa 1cm3 (also jeweils 1cm Kantenlänge … eh klar, oder?). Der Schaumstoff sollte nicht zu grob sein, und wenn es eine irgendwie behandelte Seite gibt, dann sollte die „Pinzetten-seitig“ sein (in Bild 2 ist die Seite rechts „wattiert“ … kann man durch etwas helleres Weiß dort erkennen).

Wer jetzt noch Lust hat, kann seine Frau, Freundin, … als Krankenschwester verkleiden und beim Basteln neben sich und den „Patienten“ stellen – dann kann man das rufen, was unter Bild 2 steht. Muss man aber nicht.

Bild 3: Die erste „Betupfung“

Ich tupfe hier gerne von Dunkel nach Hell … habe also mit einem etwas dunkleren Mittelgrau angefangen (die Krankenschwester neben Euch kann sicher den modisch exakten Namen des Farbtons benennen … bitte mir dann mitteilen … danke 😆 ).

Damit ist aber schon klar: Wir brauchen mehrere Tupfer! Für jede Farbe, die wir dann verwenden, einen (ok, mehrere Schaumstoffstücke – es reicht natürlich eine Pinzette).

Noch zum Tupfen selber … ich nehme hier einen Deckel (Plastik,  Alu … egal … etwa von einem Marmeladenglas o.ä.) und gebe ein paar Tropfen Farbe darauf (auch hier bei mir wieder: Vallejo). Das Schaumstoffstück wird nun vorsichtig in die Farbe gestupft und anschließend daneben auf dem Deckel (wo kein dicker Farbtropfen klebt) „ausgestupft“ – dabei bewegt man den Schaumstoff etwas hin und her, dreht auch mal ein wenig nach links und rechts. Ziel sollte sein, dass auf und in dem Schaumstoff nicht zu viel Farbe ist und diese noch dazu halbwegs gleichmäßig verteilt. Ganz besonders muss man an den Kanten des Würfels aufpassen: Sammelt sich hier zu viel Farbe, dann hat man hinterher ggf. recht deutliche Striche an der Wand!

Letztlich tupft man dann … es sollte jetzt etwas mehr Farbe als beim Trockenmalen/Granieren („drybrushing“ … für die Coolen) auf die Wand kommen, die Farbschicht aber keinesfalls gleichmäßig deckend sein. Auch beim Tupfen auf die Wand „hüpft“ man hin und her und dreht mal ein wenig den Schaumstoffwürfel. Am besten fängt man erstmal mit gaaanz leichten Tupfern an und tupft dann – wenn es wirklich viel zu wenig Farbe auf den Putz schafft – etwas kräftiger.

Bild 4: Betupft, was das Zeug hält

Nach weiteren „Betupfungen“ bis hin zu einem recht hellen  Grau, kommen die Wände wieder in einen Zustand, bei dem sich das Modellbauerherz beruhigt (ansonsten wirklich mal an die Krankenschwester wenden … falls sie noch neben Euch steht!).

Wie viele Schichten man hier aufbringt (bei mir sind es drei) und wie deckend die jeweils sind, hängt davon ab, wie „hinüber“ die Wand am Ende aussehen soll. Zu viele und heftige Flecken sind aber dann auch irgendwie zu viel des Guten – finde ich.

Das Tupfen „blendet“ die Farben dann – Kontraste sollten damit möglichst verschwinden, die Übergänge etwas fließend wirken.

Im nächsten Schritt wenden wir uns noch einmal den Rissen und Sprüngen im Putz zu. Mit sehr stark verdünntem Schwarz werden die noch einmal hervorgehoben. Hier sollte man sich vor allem um die Stellen kümmern, wo eventuell beim Tupfen das „Ritzenschwarz“ zu sehr gelitten hat. Auch kann man hier und da noch mit dem wenigen Schwarz in der Lasur zu helle Wandpartien etwas abdunkeln. Man kann sich dabei auch schon etwas Gedanken über das Altern des Gebäudes machen. Wo etwa die Wände feuchter sein könnten (also etwa am Mauersockel), wird die Wand wohl etwas dunkler wirken …

Bild 5: Nun sind Risse und Sprünge im Putz betont … einige schon sehr

Jetzt springen einem die Risse schon sehr stark in die Augen … speziell kann es durch die schwarze Lasur natürlich sein, dass etwas davon vom Riss aus weiter in den Putz rinnt, vor allem nach unten. Deswegen kommt noch einmal die zuletzt getupfte Farbe auf den Pinsel … ganz wenig, um hier solche „Macken“ auszubessern.

Nach diesem Schritt aber ich nicht mehr extra ein Foto gemacht … man sieht solche Arbeiten eigentlich nur, wenn man wirklich mit der Nase davor ist. Emmanuel Nouaillier nennt das „micro painting“ – das trifft es also sehr gut.

Bild 6: Und der aktuelle Stand … wie immer

Zuletzt – zumindest für heute – kommen jetzt die Stellen an die Reihe, wo der Putz schon abgebröckelt ist. Dadurch, dass wir jetzt nur noch an kleinen Stellen arbeiten, können wir hier mal mit der Farbgebung anfangen, ohne dass wir im nächsten Schritt wieder alles zunichte machen …

Beim Bayerhof kommen dazu eher dunkle Ziegel zum Vorschein, wo der Putz beröckelt, etwas hellere dort, wo für das neue, kleinere Tor die Wand etwas weiter gemauert wurde. Beim zugemauerten Fenster links sind es wieder andere, modernere und auch größere Ziegel, die verwendet wurden.

Und das soll’s auch schon wieder gewesen sein … zumindest für heute.

Der Bayerhof (5)

Heute mal ein „kleines Update“ … ganz einfach, damit ich noch weiß, was ich wann getan habe. Sonst kann ich nur Bilder zeigen und nichts schreiben … ware doch auch fad, oder?

Bild 1: Noch kein zu großer Fortschritt, aber nun sind die verputzten Wände mal „überlasiert“

Die verputzten Wände lasiere ich mit einer dunklen Brühe … quasi Schwarz. Später kommt dann noch ein mittleres Braun, ebenfalls lasierend, dazu. Klarerweise nimmt man hier Farben, die zur angedachten Wandfarbe passen – bei „Schönbrunngelb“ geht das Braun vielleicht noch durch (bei einer nicht ´gerade „taufrischen“ Wand), das Schwarz ist dann eventuell schon wieder zu viel des Guten.

Der Tank hat eine Farbschicht in freundlichem „Resedagrün“ bekommen. Steht ihm ganz gut … finde ich.

Die Fugen zwischen den Brettern im rechten Teil bekommen noch stark verdünnte schwarze Farbe ab, um sie etwas zu betonen.

Bild 2: Alles keine Qualität mehr heutzutage! Kaum steht der Tank mal eine Zeit vor’m Haus, rostet das Mistding schon!

Auf Bild 2 erkennt man dann, was passiert, wenn so ein Tank mal eine Zeit draußen „herumoxidiert“. Zuerst habe ich weiße Pigmente stark verdünnt auf dem Tank verteilt – dabei hauptsächlich in Richtung des Tankscheitels (also „nach oben“) und unten gepinselt. Das sind wohl die Regionen, wo der Lack des Tanks durch Sonne (oben) und Regen (kommt oben an, rinnt am Tank nach unten) am ehesten altert.

Mit dunkler Rostfarbe habe ich dann hier und da – speziell an den Kanten zu den „Deckeln“, zur Einfüllöffnung, usw. Flecke aufgestupft. Nicht zu viele … immer ein paar und dann mit einem feuchten Pinsel vom ersten zum letzten die Farbe wieder etwas anlösen und „herunterziehen“, um die Verlaufsspuren darzustellen.

Hellere Rostfarbe kommt dann lasierend auf die Flecken und etwas darüber hinaus. Auch die lässt man wieder verlaufen.

Die Wände im rechten Teil werden nun noch mit etwas helleren Farbtönen bis hin zu weiß ganz leicht graniert, die Bretter etwas stärker mit einem silbrigen Grau. Anschließend habe ich sie mit Sekundenkleber-Gel (PS und PVC) und Essigäther (PS untereinander) verklebt. Was jetzt noch an Alterung kommt, kann man ebenso an dem fertigen Gebäudeteil machen …

Bild 3: Jetzt schaut’s grausig aus …

Der für heute letzte Schritt führt uns zu dem Zustand in Bild 3 … mit grauer Farbe wird – fast trocken! – flecking über den Putz gemalt. Das sieht hier und da geradezu scheußlich aus, stellt aber mit weiteren solchen Farbklecksereien (in anderen Farben) die Basis für die weitere Wandbehandlung dar.

Und ganz nebenbei kommt das übliche Programm für den Betonsockel dran:

  • Schwarz lasierend die Fugen betonen.
  • Mit einem etwas helleren Grau hier und da fast trocken Flecken auf der Betonoberfläche darstellen.
  • Ebenso mit hellem Grau wird die abgebröckelte Ecke etwas betont.
  • Mit ganz wenig Weiß über die Oberflächen granieren.

Der Bayerhof (4)

Keine große Veränderung … aber nun sind die nachträglich verputzen Ecken versäubert. Hier und da muss man vielleicht noch einmal ran, aber im Großen und Ganzen …

Bild 1: Putz versäubert

Am rechten Anbau arbeiten bei Bild 1 gerade die Zimmerleute … dass da mal was wie Holz ausschaut!

Bild 2: So beginnt das Holz auszusehen, wie Holz

Das „Holz“ wird mit „Lederbraun“ von Vallejo (es gehen aber natürlich auch andere Farben) leicht lasieren gestrichen. Ich versuche dabei immer, von oben nach unten zu pinseln … irgendwie der natürliche Verlauf der Bretter und des in der Realität herunter laufenden Regens. Von unten nach oben geht auch noch irgendwie … quer schaut bei sowas schnell unnatürlich aus.

Wie man in Bild 2 sieht, ist die Farbe auch nicht ganz gleichmäßig und nicht unbedingt ganz deckend. Der Schuppen ist zwar nicht der allergepflegteste, aber so ganz am Verrotten ist er halt auch noch nicht.

Der Sockel aus behauenen Natursteinen wird mit Beton-Farbe von Heki bestupft. Das gibt – zusätzlich zum mit der Drahtbürste bearbeiteten PVC – noch etwas Struktur. Zwischen den Natursteinen sind ein paar Stellen mit Backstein repariert – hier kommt etwas gebranntes Rot drauf.

Bild 3: Es kesselt …

Im Bild 2 kann man vor dem mittleren Gebäudeteil schon einen groben Betonsockel erkennen. Das wird keine Laderampe … Bild 3 erklärt seinen Sinn.

Während der Sockel aus geschäumtem PS entsteht (vulgo „Styrodur“ – die Struktur der Schalung ist mit einem kleinen Schraubendreher eingedrückt) und ebenfalls mit Betonfarbe von Heki grundiert wird, ist der Tank von Duha.

Ich habe hier versucht, die Beschriftung auf dem laubgrünen Tank mit etwas Terpentinersatz und einem Zahnstocker herunter zu rubbeln. Dabei kam dann das Laubgrün auch gleich mit – das blätterte quasi rundherum ab. Also kam gleich mal eine Schicht Grundierung aus der Sprühdose auf den Tank.

An den „Schnittstellen“ zu den „Deckeln“ des Tanks zeigen sich dann sehr deutlich kleine Spalte. Hier habe ich mit dünnen Draht eine Wulst aufgeklebt. Mit der anschließenden Farbbehandlung (klingt ein wenig wie beim „Energetiker“, meint aber die eigentliche Farbe des Tanks plus allerhand Alterung) sollten die Spalte dann verschwinden, hoffe ich.

Neben dem Tankdeckel ist aus einem Spritzlingsrest, einem Stückchen PS-Rohr und einer gelaserten Mutter noch ein Anschluß für ein Entlüftungsventil entstanden. Vom Tank führt dann (siehe Bild 4) ein Rohr in das Innere des Hauses. Hier wird ein Stück 1mm-Messingrundstab passend gebogen und ein Loch in die Wand gebohrt. Sieht alles etwas improvisiert und hingepfuscht aus … soll es aber auch. Beim Bayerhof hat man halt das genommen, was da war und funktionierte!

Bild 4: Und noch ein Stückchen weiter … beim Kessel und beim Holzanbau

Das Loch wirkt nun allerdings noch zu perfekt … hier wird noch ein wenig nachgearbeitet werden, denn wenn man den Tank nachträglich dort vor die Wand gestellt hat, wird man bei der Einführung des Rohrs in das Innere nicht unbedingt ein so toll versäubertes Loch gemacht haben.

In Bild 4 zeigen sich dann auch noch Naturstein (braun über die graue Grundfarbe lasiert) und Holz (erst Lasur in einem Braun-Beige und kurz bevor diee Farbe antrocknet mit einem Graublau) mit einer weiteren Farbschicht.

Der Bayerhof (3)

In kleinen Schritten geht es weiter – aber es geht weiter!

Nach der Feststellung, dass es ja noch einer weiteren Wand bedarf, werden die Abmessungen des Bayerhofes an der „Schnittkante“ (also dort, wo der Bauernhof später einmal genau an der Modullängsseite steht) auf Polystyrol (hier nehme ich in der Regel 0,5mm – bei größeren Wänden kann man zur Not noch mit hinterklebten „Trägern“ die Wand aussteifen, wenn einem das ganze Konstrukt zu labberig erscheint) übertragen, angeritzt und ausgeschnitten bzw. -brochen.

Bild 1: Alles im Lot … auf dem Bayerhof

Die Rückwand wird dann mit Plastikkleber am Fundament angeklebt (beides aus PS). Gleich anschließend kommt die erste Wand aus PVC-Hartschaum mit Sekundenkleber-Gel dazu. Klarerweise heißt es hier: Aufpassen! Es soll ja alles doch irgendwie senkrecht stehen und nicht windschief.

Dieses war der erste Streich …

Bild 2: Was nicht passt, wird passend gemacht!

… doch der zweite folgt zugleich! In diesem Fall mit der zweiten Giebelwand. Auch die muss passig und senkrecht zur Rückwand eingeklebt werden.

An der Stelle zeigt sich dann, dass ich nicht aufgepasst habe: Die Wand, die nun zwischen die beiden Giebelwände gehört, ist einen knappen Milimeter zu lang. Klar … alles ist anhand der zugeschnittenen Rohwände kalkuliert. Jetzt sind aber auf beiden Giebelwänden Putzschichten drauf – zusammen wohl knapp ein Milimeter. Das hätte man natürlich einrechnen können und die Seitenwand einfach 1mm kürzer zuschneiden können. Hab‘ ich aber nicht dran gedacht … pfui!

Wenn man die Wand mit der Putzseite nach unten auf eine ebene Unterlage legt und an einem Stahllineal mit einer scharfen Klinge von der Rückseite vorsichtig ritzt und ritzt, dann kann man schnell und sauber die Wand passend machen.

Bild 3: Die ersten Wände stehen

So kann man dann auch diese Wand einfügen. Wenn es jetzt noch Ritzen gibt an den Ecken (siehe Bild 3, links), dann macht das eigentlich nichts, weil hier ja eh eine Stoßkante ist, wo noch nachverputzt werden muss.

„Weicheier“ oder Statiker kleben jetzt eventuell innen in den Ecken noch PS-Leistchen oder Reste von PVC-Hartschaum ein, um die Stabilität zu erhöhen. Muss aber nicht sein … jedenfalls nicht bei einem so kleinen Gebäude.

Bild 4: Nächster Durchgang … Verputzen der Stoßkanten

Schließlich spielen wir das ganze Spiel noch einmal beim Anbau … und dann geht es daran, die Stoßkanten zu spachteln.

Im Bild 4 erkennt man das … hier ist die Spachtelmasse gerade frisch auf die Wände gekommen. Klar … da muss, wenn sie getrocknet ist, noch etwas versäubert werden.

Na … dann lassen wir sie mal trocknen …

FREMO-Zwitschereien

Manche Dinge kennt man lange nicht, bis dann der Zufall so spielt …

Twitter hat mich bisher eigentlich überhaupt nicht interessiert. Neulich habe ich mich gewundert, dass viele Besucher meiner Seite von einer recht kryptischen Adresse hier auf den Blog kommen – aha … soso … eine Twitter-Seite.

Inzwischen habe ich über diesen „Tweet“, der von Lars-Christian Uhlig (lcu) betrieben wird, schon den einen oder anderen interessanten Beitrag über FREMO-Treffen, Module, Tips und Tricks usw. gefunden. Praktisch eigentlich.

Und daher hier als Link

Der Bayerhof (2)

Für die, die es nicht anders gewollt haben, nicht rechtzeitig hier wieder weggekommen sind oder sich verklickt haben … es geht weiter mit dem Bayerhof.

Es geht dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat – der erste Teil hat übrigens noch ein paar kleine Ergänzungen und Korrekturen über sich ergehen lassen müssen. So hat mir etwa ein „Eingeborener“ erklärt, dass ein Abrechklingenmesser in Österreich kein „Stanley-Messer“ ist … Hat mir irgendwer also einmal falsch erklärt. Sowas!

Weit ist es jetzt eigentlich nicht mehr zum nächsten Bild …

Bild 1: Nun sind alle Wände im Rohbau fertig

Inzwischen dürfen alle Wände (wenn man mal außer Acht lässt, dass das Haus an der „Schnittkante“, die später dann mal am Modulrand sein wird, auch noch eine Art Wand erhalten wird) einmal zusammen probestehen. Passt alles!

Hier erkennt man gut – naja, so halbwegs -, dass im rechten Teil die Mauer aus behauenen Steinen auf Gehrung gearbeitet ist, damit an der Ecke die Steine wie im echten Leben liegen.

Die Holzwand drüber ist natürlich so gebaut, dass die Bretter (aus 0,5mm Polystyrol) auch wie im echten Leben aneinander stoßen. Da gibt’s also keine Gehrung.

Bild 2: Die Wände bekommen die erste Putzschicht

In Bild 2 sieht man verschiedene Dinge …

  • Die Wände werden als Einzelteil „verputzt“. So kann man m.E. die dann noch – mehr oder weniger – ebenen Wände leichter mit der Putzschicht überziehen, als wenn man schon ein dreidimensionales Gebäude in der Hand hält.
  • Dass da eine Tube Moltofill steht, hat im Wesentlichen zwei Gründe:
    • Ich habe damals die Tube im örtlichen Baumarkt gefunden und irgendwie „sympathisch“ gefunden. Das heißt ja noch nichts, aber …
    • … es funktioniert – für mich – damit gut. Das heißt nicht, dass es auch für andere gut funktioniert, und schon gar nicht, dass andere Spachtel nicht auch funktionieren.

Keinesfalls bedeutet Bild 2, dass ich von Molto hier für Werbung bezahlt werde. Leider 😉

Man sieht auf dem Bild auch meine „Maurerkelle“ – ein Zahnarztwerkzeug. Für das gilt prinzipiell das oben für die Spachtelmasse geschriebene (auch wenn man keinen Markennamen darauf entziffern kann – Ihr auf dem Foto schon gar nicht).

Noch ein paar Worte zum Verputzen: Ich nehme dabei entweder kleine Mengen direkt an der Tube auf den Spachtel und bringe sie dort auf die Wand, wo ich sie brauche, oder drücke mir eine längere „Putz-Wurst“ (vielleicht zwei Zentimeter) entweder auf einen Rest PS oder PVC-Hartschaum oder direkt auf das Wandteil und verteile sie dann auf der Wandfläche. Eine zu üppige Wurst bringt nichts, da sonst eventuell die Masse schon aushärtet (zumindest an den Rändern), während man anderswo noch schaut, dass es eine sauber verputze Wand gibt.

Ich für mich bin der Meinung, dass weniger mehr ist. Lieber eine kleine Menge Putz auf der Wand verteilen, trocknen lassen und dann nach dem Versäubern (siehe unten) mit noch etwas Putz Löcher, „Krater“ oder „Täler“ zuspachteln. Nimmt man gleich am Anfang eine große Menge, dann entstehen – zumindest bei mir – eher diecke Berg- und-Tal-Landschaften, die man dann erst recht nacharbeiten muss.

Bild 3: Und einmal die verputzen Wände zusammen

Wenn nun die Wand eine erste Putzschicht abbekommen hat und diese getrocknet ist, muss sie verschliffen werden. Zumindest bei mir ist das notwendig, weil ansonsten keine auch nur halbwegs glatte Putzschicht herauskommt.

Für größere, ebene Flächen bieten sich zum Glätten feine Schmirgelleisten (also Schmirgelpapier auf einer harten, geraden Unterlage) an. Für feine Nacharbeiten gehen auch Schleifblöcke, wie sie die holde Weiblichkeit zur Nagelpflege nutzt.

Wo es keine großen oder ebenen Flächen gibt, der Putz nicht ganze so toll eben und glatt sein soll und alle sonstigen, anderen Fälle, nehme ich ganz einfach ein Stück feinen Schmirgelpapiers auf den Finger und schmirgele los.

Überschüssiger Staub wird dabei regelmäßig mit einem weichen Borstenpinsel „weggefegt“.

Fertig ist man in der Regel dann, wenn das Ganze so glatt ist, wie man es haben möchte. Täler darf es noch geben, Berge – oder eher richtig spitze Gipfel – sollten keine mehr da sein. Die Täler werden dann nochmal zugespachtelt und das Spiel beginnt wieder von vorn.

Aufpassen muss man nur an solchen Stellen, wo ggf. andere Wände oder Gebäudeteile „anstoßen“. Hier sollte entweder gar kein Putz auf der Wand sein (so mache ich es – in Bild 3 besitzt etwa die rechte Giebelwand im unteren Teil, wo der Anbau ist, keine Putzschicht) oder die Stärke der Putzschicht muss schon beim Zuschnitt der Wände berücksichtigt werden.

Wo es eine „saubere Abgrenzung“ zu Wandteilen ohne Putz geben soll (beim Bayerhof im linken, unteren Teil des alten Scheunentors, wo Backsteine aufgemauert sind), kann man mit einem Streifen Kreppband dafür sorgen, dass man nicht großartig nacharbeiten muss (das kann man in Bild 2 erkennen).

Wo Putz abbröckeln soll, da putze ich in der Regel auch nicht. An den Rändern kann man sich dann mit der Graviernadel oder einem anderen Werkzeug noch etwas nachhelfen und „auf den Putz hauen“. Bröckelt zu viel Putz ab (so dass dahinter die Hartschaumplatte ohne eingeritzte Steine zu sehen ist), muss man entweder noch etwas nachverputzen oder die Steine bzw. die Fugen zwischen diesen etwas weiter ritzen …

Jetzt sieht man in Bild 3 natürlich noch die Stellen, wo die Stoßstellen sind bzw. noch unverputzte Wand zu sehen ist … an den Ecken. Diesen Stellen widmen wir uns dann im nächsten Teil …

Der Bayerhof (1)

Manche Dinge ändern sich nie!

Eine Sache, die ich aus dem Geschichtsunterricht immer noch weiß, ist, dass wir früher alle Jäger und Sammler waren. Also … in der Regel war man Jäger oder Sammler. Dann kam schnell der Tauschhandel auf. Wer den ganzen Tag Beeren gepflückt hat, der möchte vielleicht zwischendrin am Abend auch mal eine saftige Mammuthaxe!

So ähnlich läuft das auch noch oft bei Modellbahnern – wobei ich hier zur Verteidigung anmerken möchte, dass es in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Leute gibt, die Ähnliches tun … ohne Modellbahner zu sein.

Lange Vorrede … wenn ich „so zwischendurch“ etwas von einem Kumpel bekomme, dann zahle ich öfter in Naturalien. Bisher meistens quasi sogar tatsächlich, weil es dann irgendwelche (Modell-)Bäume gab. Das reichte von stattlichen Eichen über Baumstümpfe bis zu am Wegesrand liegenden Baumstämmen bisher. Ein wilder Tauschhandel!

Dieses Mal müsste ich einen ganzen Wald bauen … das kostet Zeit, ich werde meine Schulden niemals los … also eine andere Idee: Es gab da auf einem seiner Module noch einen freien Fleck. Hartnäckiges Nachfragen ergab, dass dort irgendwann mal ein Bauernhof (also, eher dessen Rückseite) entstehen soll – wie genau … „Ne, keine Ahnung …“.

Bild 1: Eine erste Idee … und gleichzeitig „Grobplanung“

Einen Tag später gab’s schon eine Skizze (Bild 1) und die Anfrage:“Statt Bäumen …?“. Die wurde akzeptiert. Also los!

Da ich immer mal wieder gefragt werde, wie ich genau meine Gebäude baue, und der Bauernhof ein recht übersichtliches Projekt ist (korrigiere! … zu sein scheint!), will ich hier mal Schritt für Schritt ein paar Dinge erklären. Also gleich zwei Fliegen, eine Klappe … passt!

Nach der Skizze kam natürlich die Vermessung … ein zu großer Bauernhof passt nicht an die gewünschte Stelle, ein zu kleiner sieht da blöd aus (und als Ganzes eh … Jäger und Sammler, Tauschhandel … da geht das nicht), … solche Dinge muss man vorher klären.

Die Hauptmaße habe ich dann mit einer Skizze auf einen Zettel geschmiert, den ich hier lieber nicht zeigen möchte. Erste Ideen für „Ein- und Anbauteile“ hatte ich auch – die müssen auch gleich abgemessen und berücksichtigt werden (wenn ein Tor eine gewisse Höhe hat, dann sollte der Bauernhof an der angedachten Stelle natürlich mal mindestens diese Höhe haben plus genug Platz nach oben für einen Sturz und vielleicht noch etwas weitere Wand). Auch Dinge  wie Dachform und -neigung werden irgendwann spannend (entweder maßstäblich zeichnen oder – mein Weg – die Grundkenntnisse aus der Mathematik herauskramen: Sinus, Cosinus, Pythagoras).

Dann geht es los. Manches wird man später noch abmessen oder festlegen müssen, einiges nicht. Manches lasse ich – speziell bei solchen nicht allzu feinen und in die Jahre gekommenen „Gebrauchsgebäuden“ – auch erst einmal offen, damit es später ein wenig um- und angebaut wirkt.

Bild 2: Ein festes Fundament

Erster Schritt ist dann eine Art Fundament. Alle Abmessungen werden auf 1mm starkem Polystyrol angerissen, Linien geritzt und dann sauber gebrochen (ja, wirklich – PS bricht dann entlang der „Ritze“ in der Regel sauber und rechtwinklig ab). Außen herum und an Stellen, wo ggf. Innenwände stehen (oder auch einfach „so mittendrin“, um größere Flächen zu versteifen) klebe ich dann 2mm x 2mm PS-Profil.

Das Ganze Fundament ist damit 3mm hoch und kann gut in den umgebenden Modulboden (ggf. Fliesenkleber, Erde, Unkraut, Gras) eingesetzt werden.

In diesem Fall sieht man im linken Teil noch eine 2mm starke Platte aus PVC-Hartschaum, in die Pflaster geritzt ist. Hier kommt später ein Tor in die Wand, das ein wenig offen steht. Und da möchte man natürlich lieber Pflaster (und/oder Beton … nur als Beispiele) sehen als weißes Polystyrol.

Bild 3: Erste Wände aus PVC-Hartschaum

Wände schneide ich in der Regel aus 2mm starkem PVC-Hartschaum. Die 2mm (oder jede andere Wanddicke) muss natürlich berücksichtigt werden, wo Wände zusammenstoßen. In diesem Bereich werden die Wände später verputzt – daher stoßen sie hier stumpf aneinander (wobei die Giebelwand bis zur Ecke reicht – klar soweit?).

PVC-Hartschaum ist nicht ganz so leicht zu schneiden wie Polystyrol – ok, 2mm sind auch mehr als 1mm bei der Bodenplatte des Fundaments. Dann und wann ist hierbei auch eine neue Klinge nötig – ich nehme hier ein ganz normales Abrechklingenmesser – vulgo „Cutter“ – aus dem Baumarkt.

Auf dem PVC-Hartschaum ist auf der einen Seite eine blaue Schutzfolie – die sollte man spätestens vor dem Verputzen der Wand abziehen 😆

Im unteren Bereich des linken Giebels springt die Wand etwas heraus. Hier ist ein Stück des 2mm-PVC durch eines mit 3mm Dicke ersetzt.

Bild 4: Erste Stellproben mit Ein- und Anbauteilen

Ob man erst alle Wände ausschneidet und dann die Öffnungen für Fenster und Türen hereinschneidet oder das gleich tut, wenn ein Wandstück zugeschnitten ist (oder gar beide Varianten mischt!), ist eigentlich ziemlich egal. Ich mache es mal so, mal so …

Hier wollte ich auch frühzeitig Fotos machen und dem späteren Eigentümer des Bayerhofes zuschicken. Also sind gleich Löcher in die Wände gekommen.

Was man ab Bild 3 noch sieht: Ich baue immer mal wieder das Gebäude provisorisch mit kleinen Stücken Kreppband zusammen. So merkt man, ob alles soweit passt, und sieht, ob es so wird, wie man es sich vorgestellt hat … und anderen als Skizze geschickt hat 😉

Bild 5: Nicht überall landet Putz auf der Wand

Im auf Bild 5 rechten Teil des Hofes sind die Wände nicht verputzt, sondern bestehen aus behauenen Steinen (unten) und Holz. Der untere Teil der wand besteht wieder aus 2mm dickem PVC-Hartschauen, in den die Struktur der Steine geritzt wird. Anschließend habe ich mit einer (Stahl-)Drahtbürste darauf eingedroschen … so sieht die Oberfläche aus wie bei behauenen Steinen. Diese Wände sind an der Ecke auch nicht stumpf aneinander gesetzt, sondern auf Gerung, damit sich an der Ecke saubere Steine ergeben (was man natürlich beim Einritzen berücksichtigen muss.

Auch dort, wo Putz auf die Wand kommt, soll hier und da etwas vom Mauerwerk zu sehen sein. An diesen Stellen muss man natürlich ebenso im PVC herumritzen – je nach Art des Mauerwerks mehr (kleine Backsteine) oder weniger (große, behauene Steine) und mehr oder weniger genau.

Bild 6: Und wieder ritzen …

Im oberen Teil wird in 0,5mm Polystyrol eine Bretterstruktur geritzt. Klar: Es gibt fertige „Bretterplatten“, aber die sind für so einen alten Schuppen eines Bauernhofes zu gleichmäßig.

Auf jeden Fall – auch bei gleichmäßigen Platten – ritze ich dann noch (etwas weniger tief) eine Holzmaserung ein. Dann kommt wieder die Drahtbürste zum Einsatz: Sie säubert die Ritzen und schafft selber noch einmal ein wenig Struktur.

Bei einigen Bretterritzen habe ich hier das Ganze noch einmal wiederholt, um tiefere und ungleichmäßigere Ritzen zu erhalten. Man kommt dabei (bei 0,5mm dickem Ausgangsmaterial) eventuell sogar einmal „durch“ … aber das macht eigentlich nichts. Auch bei echten, alten Holzschuppen o.ä. kann man ja hier und da doch durch Ritzen schauen.

Für das Ritzen in PS und das Prägen im Hartschaum nutze ich eine Nadel. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob die wirklich von einem Werkzeug-Lieferanten ist (Fohrmann eventuell?) oder von einem dieser Stände, die auf Messen Scheren, Feilen, Zahnarztwerkzeug usw. verkaufen. Wichtig ist, dass das Teil gut in der Hand liegt …

Oben und unten sind dann quer noch 2mm x 2mm Polystyrol-„Balken“ auf die Innenseite gekommen, um der Wand Stabilität zu geben, sie besser auf den Steinen montieren zu können (noch nicht) und – das merkt man, je länger man an der Bretterstruktur arbietet – um sie halbwegs gerade zu bekommen. Wenn man immer nur auf der Außenseite Ritzen in das PS einbringt, dann beginnt sich dieses irgendwann zu biegen, ja fast aufzurollen. Und das hilft natürlich nicht unbedingt, wenn man eine doch halbwegs gerade Wand damit bauen möchte.