Der Bayerhof (2)

Für die, die es nicht anders gewollt haben, nicht rechtzeitig hier wieder weggekommen sind oder sich verklickt haben … es geht weiter mit dem Bayerhof.

Es geht dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat – der erste Teil hat übrigens noch ein paar kleine Ergänzungen und Korrekturen über sich ergehen lassen müssen. So hat mir etwa ein „Eingeborener“ erklärt, dass ein Abrechklingenmesser in Österreich kein „Stanley-Messer“ ist … Hat mir irgendwer also einmal falsch erklärt. Sowas!

Weit ist es jetzt eigentlich nicht mehr zum nächsten Bild …

Bild 1: Nun sind alle Wände im Rohbau fertig

Inzwischen dürfen alle Wände (wenn man mal außer Acht lässt, dass das Haus an der „Schnittkante“, die später dann mal am Modulrand sein wird, auch noch eine Art Wand erhalten wird) einmal zusammen probestehen. Passt alles!

Hier erkennt man gut – naja, so halbwegs -, dass im rechten Teil die Mauer aus behauenen Steinen auf Gehrung gearbeitet ist, damit an der Ecke die Steine wie im echten Leben liegen.

Die Holzwand drüber ist natürlich so gebaut, dass die Bretter (aus 0,5mm Polystyrol) auch wie im echten Leben aneinander stoßen. Da gibt’s also keine Gehrung.

Bild 2: Die Wände bekommen die erste Putzschicht

In Bild 2 sieht man verschiedene Dinge …

  • Die Wände werden als Einzelteil „verputzt“. So kann man m.E. die dann noch – mehr oder weniger – ebenen Wände leichter mit der Putzschicht überziehen, als wenn man schon ein dreidimensionales Gebäude in der Hand hält.
  • Dass da eine Tube Moltofill steht, hat im Wesentlichen zwei Gründe:
    • Ich habe damals die Tube im örtlichen Baumarkt gefunden und irgendwie „sympathisch“ gefunden. Das heißt ja noch nichts, aber …
    • … es funktioniert – für mich – damit gut. Das heißt nicht, dass es auch für andere gut funktioniert, und schon gar nicht, dass andere Spachtel nicht auch funktionieren.

Keinesfalls bedeutet Bild 2, dass ich von Molto hier für Werbung bezahlt werde. Leider 😉

Man sieht auf dem Bild auch meine „Maurerkelle“ – ein Zahnarztwerkzeug. Für das gilt prinzipiell das oben für die Spachtelmasse geschriebene (auch wenn man keinen Markennamen darauf entziffern kann – Ihr auf dem Foto schon gar nicht).

Noch ein paar Worte zum Verputzen: Ich nehme dabei entweder kleine Mengen direkt an der Tube auf den Spachtel und bringe sie dort auf die Wand, wo ich sie brauche, oder drücke mir eine längere „Putz-Wurst“ (vielleicht zwei Zentimeter) entweder auf einen Rest PS oder PVC-Hartschaum oder direkt auf das Wandteil und verteile sie dann auf der Wandfläche. Eine zu üppige Wurst bringt nichts, da sonst eventuell die Masse schon aushärtet (zumindest an den Rändern), während man anderswo noch schaut, dass es eine sauber verputze Wand gibt.

Ich für mich bin der Meinung, dass weniger mehr ist. Lieber eine kleine Menge Putz auf der Wand verteilen, trocknen lassen und dann nach dem Versäubern (siehe unten) mit noch etwas Putz Löcher, „Krater“ oder „Täler“ zuspachteln. Nimmt man gleich am Anfang eine große Menge, dann entstehen – zumindest bei mir – eher diecke Berg- und-Tal-Landschaften, die man dann erst recht nacharbeiten muss.

Bild 3: Und einmal die verputzen Wände zusammen

Wenn nun die Wand eine erste Putzschicht abbekommen hat und diese getrocknet ist, muss sie verschliffen werden. Zumindest bei mir ist das notwendig, weil ansonsten keine auch nur halbwegs glatte Putzschicht herauskommt.

Für größere, ebene Flächen bieten sich zum Glätten feine Schmirgelleisten (also Schmirgelpapier auf einer harten, geraden Unterlage) an. Für feine Nacharbeiten gehen auch Schleifblöcke, wie sie die holde Weiblichkeit zur Nagelpflege nutzt.

Wo es keine großen oder ebenen Flächen gibt, der Putz nicht ganze so toll eben und glatt sein soll und alle sonstigen, anderen Fälle, nehme ich ganz einfach ein Stück feinen Schmirgelpapiers auf den Finger und schmirgele los.

Überschüssiger Staub wird dabei regelmäßig mit einem weichen Borstenpinsel „weggefegt“.

Fertig ist man in der Regel dann, wenn das Ganze so glatt ist, wie man es haben möchte. Täler darf es noch geben, Berge – oder eher richtig spitze Gipfel – sollten keine mehr da sein. Die Täler werden dann nochmal zugespachtelt und das Spiel beginnt wieder von vorn.

Aufpassen muss man nur an solchen Stellen, wo ggf. andere Wände oder Gebäudeteile „anstoßen“. Hier sollte entweder gar kein Putz auf der Wand sein (so mache ich es – in Bild 3 besitzt etwa die rechte Giebelwand im unteren Teil, wo der Anbau ist, keine Putzschicht) oder die Stärke der Putzschicht muss schon beim Zuschnitt der Wände berücksichtigt werden.

Wo es eine „saubere Abgrenzung“ zu Wandteilen ohne Putz geben soll (beim Bayerhof im linken, unteren Teil des alten Scheunentors, wo Backsteine aufgemauert sind), kann man mit einem Streifen Kreppband dafür sorgen, dass man nicht großartig nacharbeiten muss (das kann man in Bild 2 erkennen).

Wo Putz abbröckeln soll, da putze ich in der Regel auch nicht. An den Rändern kann man sich dann mit der Graviernadel oder einem anderen Werkzeug noch etwas nachhelfen und „auf den Putz hauen“. Bröckelt zu viel Putz ab (so dass dahinter die Hartschaumplatte ohne eingeritzte Steine zu sehen ist), muss man entweder noch etwas nachverputzen oder die Steine bzw. die Fugen zwischen diesen etwas weiter ritzen …

Jetzt sieht man in Bild 3 natürlich noch die Stellen, wo die Stoßstellen sind bzw. noch unverputzte Wand zu sehen ist … an den Ecken. Diesen Stellen widmen wir uns dann im nächsten Teil …