Wenn man Gebäude für Module baut, die ein Viertel am Stadtrand um 1960 darstellen sollen, das von Handwerksbetrieben und Gewerbe „durchzogen“ ist, dann muss man sich irgendwann Gedanken darüber machen, wie man Wellblech an diesen Gebäuden darstellen kann.
Aus grauer Vorzeit besitze ich eine leicht durchsichtige Wellplastik-Nachbildung von Kibri. Zwar recht schön, aber mit glatter Rückseite. Solche Platten sind daher aber ungeeignet für Blechdächer, bei denen man ja die Dicke – oder lieber die „Dünne“ – des Wellblechs sehen kann … und eben auch sowohl seine Ober- als auch Unterseite. Eine platte Unterseite geht da mal gar nicht …
Bei der kleinen Lagerhalle habe ich dann eine Kunststoffwellblechplatte (tolles Wort, irgendwie, oder?!) ausprobiert. Die ist von beiden Seiten wellig, aber dort, wo sich die Platten bei der Deckung überlappen, oder an den Kanten sieht man immer noch die recht starke Platte.
Bei den Garagen kam dann der nächste Schritt: Immer noch Kunststoffplatte … Was klingt, als würde ich jetzt Blödsinn daherreden, klingt logisch, wenn ich die geänderte Deckung beschreibe: Statt die Platten wirklich überlappen zu lassen, stoßen die stumpfaneinander, wobei die weiter oben liegende Platte jeweils mit einem „Fitzelchen“ 0,5mm und 0,25mm PS unterlegt ist. Somit liegt sie nicht nur höher als die darunterliegende Platte, sondern ist auch höher als die danebenliegende (links oder rechts … je nachdem, wo die 0,5mm und wo die 0,25mm liegen). Das sieht schonmal recht gut aus, ändert aber nichts daran, dass an den sichtbaren Rändern die Stärke der Platte komplett zu sehen ist. Bei den Garagen ist bei dem Stück, das mit Wellblech gedeckt ist, die letzte Plattenreihe aus Cinefoil-Stücken entstanden, die ich zwischen zwei Stücke Wellblech gelegt und damit in Form gepresst hatte.
Für mehr als ein kleines Stück Dach ist das mühsam! 🙁
Bild 1: Der angebaute Stall mit Wellblech-Deckung
Der beim Heurigen angebaute Stall sollte nun Test für den nächsten Evolutionsschritt werden: Echtes Wellblech!
Hier bietet der örtliche Architekturmodellbaumaterialenhändler (auch ein tolles Wort!) Messingblech, Kupferblech und Alublech. Ich habe mal Alu genommen … wirkt ganz gut und war am günstigsten. Außerdem nutzt Emmanuel Nouaillier laut seinen Beschreibungen auch ein Alublech, wenn ich das richtig im Kopf habe … also dann!
Nach etwas Suche im Internet findet man die gängigsten Plattengrößen, die man in 1:87 umrechnet und von der Wellblechplatte mit einem scharfen Messer abtrennt. Wie bei PS-Platten scheint es hier auch gut zu gehen, wenn man einmal mit einem scharfen Messer über die Platte zieht (leichter Druck, frische Klinge) und dann die Platte abbricht.
Ich habe dann die vielen kleinen Wellblechplatten mit einem Grundierspray aus der Dose (Baumarkt) behandelt und nach und nach auf die Unterkonstruktion aus PS geklebt. Mit Sekundenkleber-Gel. Und geflucht! Irgendwie mag diese Konstellation aus Alu, Grundierung und PS nicht wirklich gut mit dem Sekundenkleber-Gel zusammehalten. Einige Teile des Dachs habe ich also mehrfach angeklebt .. naja …
Die Farbgebung passierte in Nouaillier-Art mit diversen Farben und Pigmenten. Hier und da ist ein wenig „Abrieb“ vom Bleistift (mit Schmirgelpapier drübergehen) zum Schluß draufgekommen.
Neben dem Stall steht schon ein Stückchen Mauer, ein weiteres Stück Hof ist betoniert, … es geht weiter!