Ja … wer bist denn Du?!

In den Herbstferien hatte ich mal wieder die Möglichkeit, ein einem kleinen Modellbahnladen (es gibt sie noch!) zu „Schmufteln“ – wie meine bessere Hälfte es nennt -, also in aller Ruhe durch das wilde Durcheinander von neuen Produkten und Second Hand-Schnäppchen zu stöbern. Klarerweise  findet sich im Zuge dieser Forschertätigkeiten immer irgendetwas, was man gebrauchen kann, was günstig ist und irgendwann gebraucht werden könnte … typisches Modellbahnerschicksal, denke ich.

In diesem Fall war es ein Kfz-Modell, das – schon günstig ausgezeichnet – noch dazu in der -50%-Kiste lag. Also mal mitnehmen.

Jetzt frage ich mich nur … was habe ich da genau gekauft? Also … wer hat das Modell hergestellt (dazu habe ich eine Ahnung) und was ist das Vorbild (auch da habe ich eine Idee dank Google – aber wer weiß …)?

Dann lasse ich mal Bilder sprechen …

Bild 1: Das Modell kommt in einer „neutralen“ Verpackung … oder ist es nur eine Ersatzverpackung des Vorbesitzers oder des Händlers?
Bild 2: MIt diesem Foto wirft mir die Google Bildersuche eine Auktion bei eBay mit drei Framo Pritschenwagen aus … die sehen in der Tat sehr ähnlich aus …

Das Fahrzeug scheint aus Resin zu sein, die Scheiben der Fahrerkabine sind ein Tiefziehteil.

Bild 3: Auch das Bild der Rückseite scheint zum Framo zu passen … sagt Google jedenfalls
Bild 4: Hier kommt das große Fragezeichen … an den Ätzteilen steht „EDUARD“ und „Made in Czech Republic“

Wenn ich nun Google mit einer Suche nach „Eduard“ beschäftige, kommen diverse Plastikmodellbausätze und einige Ätzteilsätze, mit denen man wohl Bausätze verfeinern kann … allerdings in eher anderen Maßstäben als 1:87. Ist der Framo (gehen wir mal stark davon aus, dass es einer ist) nun von Eduard oder von einem anderen Hersteller, und die Ätzteile sind zur Verfeinerung dazugekauft worden?

Wer also etwas Erhellendes beitragen kann, der schreibe mir bitte … danke!

Update 8.11.2023 (also noch am gleichen Tag!)

Das Internet ist flink … und da draußen gibt es Experten für alles! Ein Dankeschön erstmal an alle Tipgeber … das ging ja echt schnell.

Es handelt sich in der Tat um das Modell eines Framo Pritschenlasters – es soll wohl ein Framo V901 sein, wobei dann eigentlich die Tür anders herum angeschlagen sein müsste (also hinten angeschlagen).

Das Modell sollte vom Hersteller „HK“ sein … dazu war nicht mehr zu finden als eine gerade laufende (und daher hier nicht verlinkte) eBay-Auktion, in der drei solche Pritschenwagen in grau, blau und eben grün zu kaufen sind bzw. waren.

Offenbar sind aber bei diesen Modellen keine Ätzteile dabei, so dass die bei meinem Modell befindlichen wohl irgendwie dazugekommen sind …

Wieder etwas dazu gelernt. Danke, Internet! 

 

Zwischendrin … mal wieder „Treckerfahr’n!!!“

Nein, keine Sorge … heute keine salbungsvollen Worte über den Sketch von Otto Walkes zum Thema … obwohl der – trotz der Jahre, die er auf dem Buckel hat – doch irgendwie witzig ist … Ok, ok, ich höre schon auf!

Aber mal wieder Naturalien … diesmal sollte es wieder ein Fahrzeug sein.

Bild 1: Welch Gegensatz … roter Skoda und grüner Steyr 80a begegnen sich!

Der Traktor selber – ein Steyr 80a – ist ein nahezu unverändertes Modell von MO-Miniatur. Ich habe lediglich am Heck etwas herumgewerkelt und ein Kupplungsmaul von Weinert angebaut, dann noch ein wenig mit Farben gepantscht und einen etwas operierten Preiser-Bauern auf den Fahrersitz gesetzt.

Der Anhänger kam mit einem 2. Weltkrieg-Lkw (vulgo „Dreitönnerchen“). Hier gab’s eine neue Zuggabel von H0fine, die ein wenig umgearbeitet wurde und eine Strebe mit Rücklichtern und sowas … auch von H0fine, meine ich. Mit ein wenig Farbe und Ladung dann zusammen  mit dem Zugfahrzeug ein nettes Gespann, wie ich meine.

Vom Tarnen und Täuschen

In einem früheren Beitrag gab es ja einiges vom diesjährigen FREMO Localbahntreffen in Schönau zu lesen … und zu sehen. Und damit sind wir schon beim Thema, das seit diesem Treffen in mir gearbeitet hat: Sehen.

Die Schönauer Schleppbahn war ja im Arrangement quasi ein „Anhängsel“ des Bahnhofs Bierbaum. Das ist an sich eine prima Sache, weil der Bahnhof sicher gut geeignet ist, um eine Schleppbahn mit Wagen zu füllen (bzw. von ihr Wagen aufzunehmen).

Nun hörte ich aber schon nach kurzer Zeit vom jeweiligen Fahrdienstleiter des Bahnhofs ein: „Ah … ok, ab den Weißen kommen die Wagen also zu Dir!“, wenn sich am Horizont ein Güterzug in Richtung Bierbaum ankündigte.

Klar, „die Weißen“ sind die Kühlwagen, die frisches Obst und Gemüse – in der Regel in einem Hafen angelandet aus dem fernen Süden – zum Großmarkt bringen. Kein anderer Bahnhof im Arrangement – schon gar nicht Bierbaum – hat während dieses Treffens Kühlwagen empfangen (ich hätte zumindest keinen weiteren gesehen) … nicht voll wie bei der Schönauer Schleppbahn, aber auch nicht als Leerwagen.

Und so ein weißer Wagen – noch dazu schachtelfrisch – sticht natürlich aus der Masse der anderen, meist brauen, manchmal auch grauen oder schwarzen Güterwagen heraus. Ist so.

So … und das hat seit dem Treffen in mir gearbeitet. Dagegen muss man etwas tun … also, gegen die so herausstechenden, weil schachtelfrischen Kühlwagen! Da ich ja vor dem Treffen schon ein wenig an dem einen oder anderen Güterwagen geübt hatte, kam nun der Entschluss: Kühlwagen altern!

Das Vorgehen war im Prinzip das gleiche wie bei den beiden vorherigen Wagen, nur: Während Alterungsspuren auf dem doch eher dunklen ÖBB-Güterwagen-Braun eher unauffälliger werden, wenn man sie mit Klarlack fixiert, muss man mit sowas bei den weißen oder (hell-)cremefarbenen Kühlwagen nicht befürchten … oder eben hoffen. Also gaaaaanz vorsichtig rangehen an die Sache!

Bild 1: Ein gealterter Kühlwagen von Brawa

Die „Mittelchen“ zur Alterung sind wieder die gleichen: Farben und Washes von Vallejo und PanPastels. Mehr nicht. Inzwischen haben aber noch ein paar Alterungsstifte von AK Interactive ihren Weg zu mir gefunden.  Ich hoffe, dass damit Verlaufspuren wie in Bild 1 unterhalb des Rostflecks an der rechten Seite der Stirnwand noch feiner und besser gelingen. Doch dazu vermutlich später.

Bild 2: Dachansicht

Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden. Die Wagen gewinnen ungemein und es hat – wieder mal – großen Spaß gemacht, mit „Dreck“ um sich zu werfen (quasi)!

Bild 3: Der Vergleich … vorher …

Und wenn man nun Bild 3 (Werkspoor Kühlwagen der NS von Artitec, frisch aus der Schachtel) mit Bild 4 (dito, patiniert wie beschrieben) vergleicht, dann sticht das Weiß des Kühlwagens ja nun wirklich nicht mehr so heraus, oder?

Bild 4: … und nachher

Auch Wagengruppen – also mehr als ein „Weißer“ – sehen jetzt nicht mehr aus wie eine weiße Wand … oder die Wäscheleine aus der Waschmittelwerbung im Fernsehen …

Bild 5: „Fetzen-Karl“ kommt mit gleich drei leeren Kühlwagen vom Großmarkt dahergerumpelt

Zu guter Letzt noch der direkte Vergleich von vorher und nachher. Also ich denke: Mission „Tarnen und Täuschen“ erfüllt. Klar, es gibt einige Patinierungs-Gurus da draußen, aber mir gefällt es für den Anfang mal. Und Übung macht ja bekanntlich den Meister … ein paar „Weiße“ habe ich da ja noch als Übungsobjekte!

Ein Kvmm der ÖBB (4) – Schluss jetzt!

Nun muss aber mal Schluss sein … also, mit dem Herumgewerkel am Kvmm. Das Thema zieht sich hier ja schon länger …

Im letzten Beitrag ging es ja um den entscheidenden Vergleich mit dem großen Vorbild. Alles konnte ich nicht entsprechend am Modell ändern – das wäre eine komplette Neukonstruktion gewesen -, aber die Griffstangen sind jetzt eher die des Kvmm als die des offenen Wagens, auf dessen Basis das Modell bei Much entstanden ist. Wirklich fuchsen tun mich die sehr klobigen Leitern an den Stirnwänden … aber damit muss ich wohl leben.

Zwischenzeitlich war mir übrigens dann aufgefallen, dass ich die Puffer ohne Puffersockelplatten eingeklebt hatte … kann passieren, sollte aber nicht. Durch den Tip, das Modell einfach in’s Wasser zu legen, weil der Sekundenkleber Wasser zieht und dann eventuell (!) bröselig wird, konnten sie dann doch noch mit angebaut werden, die Puffersockelplatten.

Wie vor einigen Tagen beim Gld bin ich auch hier wieder mit diversen Acrylfarben und PanPastels aktiv geworden. 

Bild 1: Nun ist er endlich fertig …

Blöderweise hat man bei Much anscheinend eine Aufreibebeschriftung verwendet und die nicht hinterher mit Mattlack geschützt – jedenfalls ist durch das vorsichtige (!) Abkleben ein wenig was an Beschriftung verschwunden. Sieht man gottseidank nicht mehr so arg durch die Alterung. 

Zu allem Übel ist mir beim abschließenden Wiedereinsetzen der Kupplungsköpfe eine Kupplungsdeichsel gebrochen. Noch etwas, was dann wieder in Ordnung zu bringen war.

Alles in allem eine ziemliche Plackerei … hätte ich das am Anfang geahnt! Aber es hat sich doch irgendwie gelohnt … oder?

Zwischendrin … Leipzig? Nein: Österreich!

In einem plötzlichen Anflug von Aktionismus habe ich vor dem kommenden FREMO-Treffen in Schönau noch ein paar Wagen fertig machen wollen. Ich hatte mir mal das Ziel gesetzt, pro FREMO-Treffen wenigstens einen zusätzlichen (Güter-) Wagen FREMO-tauglich zu machen.

Jetzt war das letzte Treffen 2019 und ich habe in der Zeit seitdem nur ein paar „Fensterwagen“ (darunter einen Postwagen,  zählt der eventuell auch?) hergerichtet. Nicht viel, nicht im Dreijahresplan … ab in die Ecke und schämen! Pfui!

Nun, der hier schon besprochene Kvmm der ÖBB (siehe hier, hier und schließlich auch hier) ist inzwischen auch fertig – nun ja: fast! Aber das ist ein anderes Thema und wird hier demnächst behandelt werden … – also fehlen noch mindestens zwei Güterwagen.

Neben einem EUROP-Gm 39 von Exact Train (einfach nur Umnummern und RP25) … also fehlt noch einer … ist mir dann ein Gld der ÖBB in die Hände gefallen. Schwerer Fehler! Da kam dann mal wieder eines nach dem anderen … und zum guten Schluss ist mir ganz am Schluss beim Einstecken des Kupplungskopfs noch eine Kupplungsdeichsel abgebrochen und musste repariert werden. Das nur nebenbei …

Warum raunze ich jetzt schon wieder? Der Wagen ist doch als Modell eigentlich recht fein? Naja, es begann mit der vagen Frage in die Expertenrunde (hier: Kleinbahnsammlerforum), ob der Wagen um 1960 denn auch schon ein Blechdach bekommen hatte wie so viele Wagen bei der ÖBB. Nun, diese Frage konnte nicht abschließend geklärt werden – es gab ein Foto mit Blechdach aus den 70ern und die Meinung, dass die Wagen in den 50ern doch recht frisch aus ehemaligen Hilfspersonenwagen  MCi hergerichtet wurden und daher wohl nicht so schnell so ein neues Dach bekommen hatten. Nun, bleibt das Dach halt, wie es ist.

Dafür zog jedoch Karl (aka „Notbremse“) einen Plan der Umbauten aus der Tasche … Auweia! Da ist ja einiges anders als beim Roco-Modell, das vermutlich einfach ein DB-Wagen in ÖBB-Lackierung und -beschriftung ist. Also frisch an’s Werk … es ging los (in Klammern steht jeweils, woher das nötige Material für den Umbau gekommen ist … also, bei mir):

  • Entfernen der Halter für die Schlusssignale, dafür neue Schlusscheibenhalter wie bei der ÖBB üblich anbringen (PS-Stäbe).
  • Entfernen der Tritte zu den Schlusssignalhaltern.
  • Entfernen der angespritzten Griffe (zumindest der an den Wagenkastenecken … die ganz kleinen an den Türen habe ich gelassen, wie sie sind) und Anbringen von neuen, feinen Griffen (Fedes Restteile, aus Draht biegen geht aber genau so gut).
  • Entfernen aller Rangiertritte und Anbringen von neuen, feineren (Weinert) jeweils nur „rechts vorne“.
  • Entfernen der Bremsumstellhebel und Anbringen von neuen, feineren (Weinert).
  • Kupplergriffe unter den Puffern anbringen (AW Lingen).
  • Entfernen der diagonalen Verstrebung je Tür, Fugen nachritzen und eine neue, senkrechte Strebe anbringen (AW Lingen).
  • An den Stirnseiten je zwei diagonale Streben zusätzlich anbringen (AW Lingen).

Damit war ich dann fertig. Eigentlich hatten die Wagen nach Plan noch eine zusätzliche Lüftungsöffnung je Seite, und die vorhandenen Lüftungs- und Ladeöffnungen müssten wohl eigentlich noch die Position tauschen, aber das war mir dann doch etwas zu viel.

In meinem Übermut habe ich dann gedacht, dass ich ja an dem eher günstig bekommenen Modell doch auch mal das Altern ausprobieren könnte. Ich hatte das ja schon hier und da mal getan mit Acrylfarben, jetzt wollte ich die schon länger in der Schublade lauernden PanPastels testen.

So ist mit Acrylfarbe (Dach, erst tupfend, dann lasierend) PanPastels (eigentlich überall) und losen Pigmenten und ganz viel mattem Klarlack ein noch nicht ganz verrotteter gedeckter Güterwagen entstanden.  

Bild 1: Der fertig (?) umgebaute und gealterte Gld

Ich bin jedenfalls mal halbwegs zufrieden. Es ginge sicher hier und da noch besser … das kommt dann beim nächsten „Opfer“ … oder beim übernächsten …

Die PanPastel sind jedenfalls wirklich gut zu verarbeiten in meinen Augen (also, ich arbeite damit nicht in meinen Augen!) und ihren Preis sicher wert. Sooo viele verschiedene Farben braucht man ja für die meisten Güterwagenarten nicht. 

Und mit drei Wagen habe ich jetzt wohl auch den Dreijahresplan für das kommende FREMO-Treffen in Schönau erreicht!

Zwischendrin … mit dem Cabrio in’s Grüne!

Ein wenig Fummeln zwischendrin? Da fiel mir ein Opel Olympia-Cabrio in die Finger – also: Das Modell, jetzt im Programm von Busch (früher m.E. Praline).

Das Fahrzeug ist ja recht nett, aber man kann da doch ein wenig was machen …

Als erstes fällt – klar, das Dach ist offen! – der Blick auf viel zu dicke „Panzerglasscheiben“. Die müssen weg. Sie sind gottseidank aus einem Stück, das bei der Demontage des Autos von selber herauspurzelt. Ersatz entsteht durch passend zugeschnittene Stücke von klarem Verpackungsmaterial. Eine rechte Fummelei, aber ich denke: Es ist allemal besser als vorher!

Dann braucht es geeignete Figuren. Auch hier kam wieder der Junior mit Ideen und half suchen … die begeisterte Beifahrerin ist seine Idee!

Zusammen mit dem Fahrer kam dann noch ein feineres (Lasercut-) Lenkrad in’s Auto. Und ein geätzer Außenspiegel … und Scheibenwischer. Blinker (die hat angenommenermaßen schon jemand nachgerüstet) und Rückleuchten bestehen aus einem Tupfer Weißleim, der nach dem Aushärten dann passende Farbe bekam (das ganze Auto aber vorher eine klare Mattlackierung und anschließend etwas Patina mit Acrylfarben und Pigmenten).

Zuletzt mussten die an die Stoßstangen angespritzten Kennzeichenhalter weggeschnitten werden – die ausgedruckten Kennzeichen kommen dann einfach an die Stoßstangen.

Lisa ist aufgeregt – ihr Karli will mit ihr in’s Grüne fahren!

Das Auto wird irgendwann die Straße entlangbrausen … und die Beifahrerin einer Bekannten am Straßenrand etwas zurufen.

So soll es sein …

Wenn der Mistbauer dreimal klingelt … ein Müllwagen entsteht

Was in der Überschrift klingt wie ein letztklassiger Schmuddelfilm, soll eine Zusammenfassung einer Bastelei sein, die ich im letzten Jahr Anfang September (ich war ehrlich erschreckt, dass das erste Foto am 1. September 2021 entstanden ist) begonnen habe. Ein echter Langläufer also mal wieder … wobei es zwischendrin eine längere Pause gab, weil ich erst auf passende Decals warten musste, währenddessen alles vorsichtshalber zur Seite gelegt hatte und dann ein paar andere Dinge gemacht habe.

Jedenfalls wollte ich – da es eigentlich keine große Bastelaktion war – nicht zwischendrin schon wegen ein paar Handgriffen etwas schreiben. Nun also zum guten Schluss ein längerer Artikel … haltet durch!

Warum aber klingelt der Mistbauer jetzt dreimal? … gemach, die Auflösung kommt in wenigen Augenblicken. Wir lernen dann auch, dass der Mistbauer keiner ist, der Mist baut … oder gebaut hat.

Dass mir Doppelkabinen bei Lkw gefallen, hatte ich ja schon einmal – bei einem Gräf & Stift – dargelegt (der liegt auch noch auf der Seite wegen fehlender Beschriftungen). Insofern verwundert es wohl nicht, dass ich schlagartig elektrisiert war, als ich in einem Bildband mit alten Fotos aus meiner Heimatstadt einen Müllwagen (so in der Seitenansicht vermute ich einen Mercedes) mit Doppelkabine fand. Zu dem Zeitpunkt war ich jedoch verwundert über die Doppelkabine an einem solchen Fahrzeug. Jedoch hatte der Mistbauer das erste Mal geklingelt!

Der Aufbau des selbigen Müllwagens sieht dem sehr ähnlich, den Weinert mit seinem Faun-Müllwagen als Bausatz liefert … also vorsichtshalber mal bestellt (bis er da war, hat es eh sehr lange gedauert). In der Zwischenzeit war im Modell ein Saurer 6/7 G-AF von Starline in meinen Besitz gewechselt – diese Fahrzeuge wurden in der Form m.W. bei der österreichischen Post beschafft, um liegengebliebene Fahrzeuge abzuschleppen. In mir reifte aber die Idee, mit dem Saurer einen österreichischen Müllwagen mit Doppelkabine zu frokeln. Ein wenig Herumfragen hier und dort in Foren brachte eigentlich immer ein „Doppelkabine? Am Müllwagen? Niemals nicht bei uns …“ als Antwort. Bis ich dann in einem Forum (wo ich auch diese Antwort bekommen hatte) auf historische Filme zur Müllabfuhr in Wien gestoßen bin … hier findet man sie (jeweils „Filmarchiv der media wien“ im Wiener Stadt- und Landesarchiv):

Hier klingelt dann der Mistbauer das zweite Mal … und es gibt herrliche Bilder von diversen Müllwagen „so um 1960“, und eben auch – TATAAA! – mit Doppelkabine.

Aufmerksame Zuseher (und Zuhörer! … er klingelt ja wirklich …) der sehenswerten Filme haben nun auch herausgefunden, was der Mistbauer ist!

Das dritte Klingeln eben jenes Mistbauern kam dann im Kontakt mit Erik „Ermel“ Melzer (mal wieder) … hier im Froklerblog der Auslöser. Klar! Für die früheren Mülltonnen – vor allem bei Mehrfamilienhäusern – gab es einiges für die Müllmänner (oder in Wien „Mistkübler“) zu tun … viele Tonnen mussten vom Hinterhof zum Müllwagen auf der Straße und wieder zurück befördert werden. „Viele Hände, schnelles Ende!“ ist ein bekanntes Sprichwort, das auch hier gilt. Die vielen Hände müssen aber irgendwie zum „Einsatzort“ und wieder zurück kommen, da geht man ja nicht einfach so zu Fuß dem Müllwagen hinterher. Also ein durchaus nachvollziehbarer Grund für die Doppelkabine, wenn man ein wenig nachdenkt …

Nach dem dritten Klingeln des Mistbauern ging es dann quasi von der Idee zur Tat … wie gesagt: Schon ein paar Monate her …

Bild 1: Aus zwei mach‘ eins … oder Aufbautausch!

Die erste bittere Erkenntnis war, dass in den Filmen kein Müllwagen mit einem so „antiken“ Aufbau mehr herumfährt, wie ihn der bestellte Faun von Weinert mitbringt (mal abgesehen davon, dass der super aussieht und gemacht ist … aber auch ein sehr spezielles Fahrwerk benötigt, was einen Umbau erschwert hätte). Also ein wenig umgeschaut … und einen Müllwagen von Brekina günstig ergattert. Das ist wieder ein anderer Aufbau, aber als Basis wohl brauchbar … Wichtig erschien mir, was in den Filmen auch immer wieder betont wird: Staubfrei! Die Colonia-Kübel werden da recht speziell in den Aufbau gekippt – das gibt’s nicht als Modell!

Bild 1 zeigt also den Beginn des Ganzen. Der Müllwagen-Aufbau muss „einfach nur“ von links nach rechts wandern, auf das Fahrwerk des Saurer.

Lustiges Detail am Rande (zu Neudeutsch „fun-fact“): Das obige Foto habe ich zum Spaß in die (zumindest) mir damals neue Funktion von Google geladen, bei der anhand eines Fotos Suchergebnisse auf einen niederprasseln. Hier hat Google sehr schnell die beiden Modelle gefunden … und das klappt über weite Strecken der folgenden Fotos ebenso. Gegen Ende wird’s dann etwas schwieriger, aber bis zum fertigen Modell taucht der Saurer von Starline bei mir immer noch recht weit vorne bei den Suchergebnissen auf!

Bild 2: Anprobe

Was oben beschriebene „Wandern“ geht in dem Stadium auch wirklich „einfach so“, wobei natürlich das sehr kurze Fahrgestell des Saurer nicht zum deutlich längeren Aufbau passt (der ist in Bild 2 hinten noch mit einer Holzleiste abgestützt, damit er an Ort und Stelle bleibt). Davon mal abgesehen passt das aber von den Proportionen m.E. recht gut – und der anfangs erwähnte Müllwagen in meiner Heimatstadt sieht von der Seite sehr ähnlich aus. Also … weiter mit den Themen, wo es nicht mehr „einfach so“ geht!

Bild 3: Nächste Anprobe nach erster „OP“

Ein (Säge-) Schnitt in ein eigentlich schönes und neues/neuwertiges Modell ist ja immer eine gewisse Überwindung … aber (um mal wieder heimatliche Weisheiten auszupacken): „War mut, dat mut!“

Nach dem Sägeschnitt ein erstes „Zusammenpappen“ mit „Patafix“ (ja, es gehen auch andere Marken!), das man eigentlich auch immer wieder braucht. Und Erleichterung (siehe Bild 3): Ja, das sieht gut und stimmig aus!

Bild 4: Umgebautes Fahrwerk

Die Verlängerung des recht fragilen Fahrwerks passiert mit PS-Profilen. Es wird dadurch noch fragiler, aber spätestens beim Zusammenbau mit dem Aufbau sollte das Ganze dann doch wieder ausreichen haltbar sein (ist es!) … und es ist ja kein Spielzeugauto.

Warum ich in Bild 4 mal wirklich die Schönauer Schleppbahn als Hintergrund genommen habe, weiß ich gar nicht mehr … aber geht ja auch … Man sieht, dass inzwischen auch die Post-Beschriftungen gewichen sind. Aus Fotos und den Filmen habe ich inzwischen abgeleitet, dass die Wiener Müllwagen wohl ein creme-gelbes Fahrhaus und einen silbergrauen (in jedem Fall doch etwas schmutzigen) Aufbau hatten. Das „Postgelb“ trifft das recht gut, würde ich meinen. Klar, die Aufnahmen in schwarz/weiß helfen da nicht und auch die Farben in den alten Filmen sind vermutlich nicht 100%-ig eine akurate Grundlage, aber das ganze Fahrzeug ist ja nicht wirklich nach einem Original gebaut. Eher ein „wie es hätte sein können“.

Was in Bild 4 noch auffällt: Speziell im Gegensatz zum doch recht feinen Brekina-Aufbau stören die klobigen Außenspiegel, die Starline hier angebracht hat (dazu – speziell auch zum Thema „Anbringen“ – später mehr), und die „Peilpfosten“ an der Stoßstange vorn (die sind schon in Bild 5 durch feinere Peilstangen aus Messingdraht ersetzt).

Bild 5: Das Verbergen von Nacktheit …

Das Verlängern des Fahrgestells erfordert naturgemäß auch einige Bastelarbeiten an der Antriebstechnik des Fahrzeugs … in diesem Fall ergibt sich aber ein im Gegensatz zum doch sehr kurzen Fahrgestell des Original-Saurer ein irgendwie „nackt“ wirkender Rahmen. Nicht schön … jedenfalls.

So entstand auf der einen Seite ein Tank (siehe Bild 5), auf der anderen Seite ein Kasten für Geräte oder Werkzeug (sieht man im Bild 6).

Bild 6: Farbliche Änderungen

Was farblichen jedenfalls wohl nicht passt, ist der schwarze Fahrzeugrahmen – hier würde ich anhand der Aufnahmen auf ein „Ochsenblutrot“ tippen. Also wurde das Fahrwerk entsprechend lackiert …

… und auch die Räder. Großer Fehler! Die Felgen des Starline-Modells passen recht gut (Starline hat da ein Vorbildfoto des Saurer) und sind auch recht fein gemacht … aber man bekommt die (Gummi-) Reifen nicht so recht herunter. Also war meine Idee, einfach die Reifen nach dem Lackieren mit dem Ochsenblutrot passend in Schwarzgrau zu lackieren … da scheinen aber das Gummi der Modellreifen, der rote Lack und und das Acryl-Schwarzgrau sich nicht zu mögen … es sieht mit der Zeit schlimm aus und zieht noch dazu Staub und Flusen magisch an … und hält sie fest. Ein Problem, das erstmal vertagt wird …

Bild 7: Für das staubfreie Kippen der Colonia-Kübel …
Bild 8: Kippeinrichtung vor dem Anbringen am Aufbau

Schwierig gestaltet sich auch die Heckpartie des Müllaufbaus. Dank der Filmaufnahmen kann man nachvollziehen, wie das Vorbild hier funktioniert, aber das im Modell nachzubilden … uih, uih, uih.

Meine „Interpretation“ ist in den Bildern 7 und 8 zu sehen … viel Polystyrol und zwei „Restchen“ aus Messing – ehemals ein Rahmen für irgendwelche Ätzteile (sowas hebe ich gern auf).

Wie gesagt … wie es hätte sein können (es sieht da irgendwie bei jedem Aufbautyp ein wenig anders aus). Und nicht sooo genau hinschauen!

Bild 9: Heckansicht neu

Mit Bild 9 bin ich dann aber wieder ganz zufrieden. In etwa wie die Vorbild-Aufbauten sieht das aus. Das muss reichen! Die nicht so schönen Tritte aus Plastik (bei Brekina) unten sind feineren gewichen (vorerst provisorisch) … wenn schon, denn schon.

Bild 10: „Transportwerkzeuge“

Klar ist durch die Filme und Fotos aber auch: Die vielen Arbeiter nutzen nichts, wenn sie nicht auch passendes „Werkzeug“ dabei haben. Die Kübel müssen ja auch zum Müllwagen kommen … also mal wieder entsprechende (einfache) Karren nach den Vorbildern im Film nachgebaut. Der Kollege in Bild 10 beäugt sie kritisch wegen der ergonomischen Fragen!

Bild 11: Neue, schöne „Schuhe“ …

Das Problem mit den lacktechnisch versauten Rädern hatte ich ja weiter oben schon angedeutet. Letztlich fanden sich neue „Schuhe“ von Weinert in der Bastelkiste, die gut passen. Also geht es damit weiter!

Man sieht auch, dass inzwischen neue Spiegel ihren Weg an die Fahrerkabine gefunden haben. Schwieriger war es, die alten halbwegs sauber abzubekommen … hier hat bei Starline offenbar jemand zu viel Klebstoff gehabt. Die neuen, zierlichen Spiegel kommen von Weinert und sind brüniert und lackiert.

Auch an der Fahrerkabine sind Beschriftungen für den neuen „Job“ angekommen. Schwer zu erkennen, aber die Schriften und Nummern an den Originalen waren auch nicht sooo groß … Die Decals habe ich über den Fedes bekommen.

Bild 12: Der fertige Müllwagen – jetzt sogar mit hinteren Kotflügeln!
Bild 13: Ein wenig Staub, Dreck und Rost gehört bei einem solchen „Arbeitstier“ dazu
Bild 14: Auch ein schöner Rücken kann entzücken … naja … bei einem Müllwagen?

Nun ist er also fertig … samt Beseitigung aller Probleme und Problemstellen. Hier und da gab es etwas Staub und Dreck, wobei ich es nicht übertrieben habe (wirkt man Foto irgendwie recht arg). Ach ja – gaaanz wichtig: Nummernschilder müssen natürlich sein!

Bild 15: Eine Probefahert entlang der Schleppbahn

So wird der Müllwagen dann also irgendwann an der Schleppbahn entlangbrummen. Die vier „Mistkübler“, die man kaum sieht, freuen sich über ihre Doppelkabine … sei es auf der Fahrt „zum Einsatz“ oder zurück und in Richtung Feierabend.

Zum Vergleich zu den alten Fotos und Filmen nun noch – kleine Spielerei! – die Vergleichsmöglichkeit.

Ein Kvmm der ÖBB (3) – Live dabei!

Nun … der Titel des Blog-Beitrags reimt sich. Und was sich reimt, das ist gut (so meinte das m.E. in meiner Kindheit schon der Pumuckl).

Nein, ich mache jetzt keine Livestreams oder so … aber es sind zwei Dinge hier mehr oder weniger live: Erstens kommt dieser Beitrag hier sehr zeitnah (von einem Tag auf den anderen … huihhh!), zweitens passiert es einem selten, wenn man schon an Dingen mit Vorbildern um 1960 (oder früher) bastelt, dass man diese Vorbilder live betrachten kann!

Wie im ersten Beitrag zum Kvmm der ÖBB schon angedeutet, gibt es im Internet Fotos eines solchen Wagens als späterer Materialwagen des Bahnhofs Wien Nord. In dieser Funktion sieht man ihn auch auf Seite 226, Abbildung 279 im Buch „Der Wiener Nordbahnhof“ von Franz Haas (bahnmedien.at).

Umso schöner ist es dann, wenn man bei einem „Männerausflug“ mit dem Junior (und der war gestern) im Eisenbahnmuseum Strasshof (auch ohne diesen Hintergrund immer einen Besuch wert!) gleich zwei ehemalige Kvmm dieser Bauart live, in Farbe, hochauflösend und in 3D sieht, weil die genau vor einem stehen.

Der ausführlicher fotografierte Wagen ist der Wagen aus Wien Nord.

Und wie man im letzten Bild sieht, gab es wirklich zumindest einen zweiten Wagen auf Basis des Omm 37 sowie (dahinter stehend) auch einen Wagen auf Basis eines O-Wagens mit Blechwänden (hier habe ich jetzt nicht weiter Details fotografiert … einen solchen Wagen auch im Modell zu bauen ist mir gerade eine Baustelle zu viel …).

Mal sehen, was mit den Fotos am Modell in H0 noch so alles machbar ist!

Gießerei „Hagen&Hagen“ (14) – Sommerhitze an der Schleppbahn

Während draußen die erste Hitzewelle des Sommers (so sagt zumindest der Wetterbericht im Radio) Anlauf nimmt, kommt hier mal wieder ein kleines Lebenszeichen … „Wasserstandsmeldung“ möchte ich derzeit nicht schreiben, weil mir das allabendliche Gießen des Gartens langsam auf den Geist geht …

Gut, im Sommer locken andere Beschäftigungen, so dass in der Regel immer wenig an der Modellbahn gebastelt wird in dieser Zeit, aber an der Schleppbahn sind es im Moment eher auch die kleinen Schritte, die hier großartige, neue Beiträge verhindern, als z.B. die Schreie des Gartens nach Aufmerksamkeit.

Wenn man keinen ganz genauen Plan macht, sondern nur „Bilder im Kopf“ hat, dann muss man halt beim Weiterbau erst einmal Ausprobieren, Schauen, nochmal Probieren, … lauter solche Dinge eben, die man tun sollte, ehe man größere Baustellen angeht. In diesem Fall gibt es sogar ein paar Zeichnungen und Skizzen, aber ehe ich mit der Gießerei so richtig loslege, gehört noch einiges geklärt … und das passiert halt hin und wieder, so wie gerade jetzt.

Ein großes Thema seit einiger Zeit ist die Überlegung, wie eigentlich die nötigen Rohstoffe von der Bahn (um die geht es natürlich hier hauptsächlich) in die Gießerei zu den richtigen Stellen kommen. Hatte ich erst Überlegungen von separaten Kränen oder sogar Kranbahnen für Koks und Masseln, habe ich die nach etwas Nachdenken wieder sein lassen … nein, sooo groß ist die Gießerei „Hagen&Hagen“ ja nun auch nicht. Und da es eine Kranbahn zur Verladung größerer Fertigprodukte geben soll, wären noch mehr Kranbahnen und Kräne dann irgendwie nicht mehr glaubhaft auf dem Stück „Hof“, den man von der Gießerei auf dem Modul darstellen kann … aber irgendwie muss das Zeug ja „ausgeladen“ werden, per Hand geht das wohl kaum – dazu ist die Gießerei dann wieder eine Nummer zu groß.

Speziell überlegte ich schon lange, wie ich das Entladen der Masseln darstellen könnte … klar, hier kamen in der Realität Elektromagnete zum Einsatz … aber wie bastelt man sowas überzeugend in 1:87? Die Antwort gab hier der 3D-Druck … genauer: Beim Stöbern im Marktplatz von Shapeways fand ich durch Zufall (ab und zu schaue ich mit den Suchbegriffen „H0“ und „1:87“, was es alles außer ständig neuen, diversen Panzern&Co so an Neuigkeiten gibt … was man eben brauchen könnte) zwei Elektromagnete genau für diesen Zweck … also einen passenden bestellt. Hurra!

Bild 1: Kettenfädelspaß

Am Magneten waren vier „Aufhängungen“ schon mitgedruckt … die sind allerdings so zierlich und etwas spröde, dass sie bei den Einfädelversuchen gleich aufgegeben haben. Ich nicht … und so habe ich mit dünnem Draht Ösen durch feine Ketten (Roco Minitanks) gezogen, am Magneten an genau den vier Stellen, an denen vorher eine „Aufhängung“ gedruckt war, ein Loch gebohrt und die Ösen eingeklebt. Sieht – wie man in Bild 1 sehen kann – nicht ganz so schlimm aus, wie man befürchten könnte. Aber es hält jedenfalls!

Den 3D-Druck hatte ich vorher vorsichtig mit etwas Spülmittel gewaschen und dann mit der Spraydose in einem hellen Grau grundiert. Dann kamen die üblichen Farben (teilweise als „Wash“, teilweise als „Drybrush“) und Pigmente an Magnet und Ketten … so sieht es dann gleich noch etwas netter aus …

Bild 2 zeigt dann auch (wenn auch in einigen – hier aber noch nicht so spannenden – Bereichen etwas unscharf) den späteren „Hofhund“ der Gießerei mit dem Magneten am Haken. Wechselweise kann der Fuchs Bagger dann einen Greifer für das Entladen von etwa Koks an den Haken nehmen. Ist der Magnet dran, liegt der Greifer halt greifbar an der Seite …

Bild 2: Mal „angetüddert“ am Baggerseil …

Am Fuchs Bagger selber ist noch nichts passiert, außer dass der Schrottgreifer, mit dem er ab Werk kommt, abgeschnitten wurde und aus einem kleinen Stück Draht ein provisorischer Haken gebogen wurde. Einfach, um zu gucken, wie das Ganze nun aussieht … speziell muss natürlich noch eine Lösung gefunden werden, wie der Elektromagnet zu seinem Strom kommt.

Der Fuchs Bagger ist übrigens von MO-Miniatur. Nicht ganz so günstig wie die Version von Kibri, aber mit dem Gitterausleger m.E. genau passend für seinen zukünftigen Job bei der Gießerei und dann und wann bei eBay doch zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Oder man bekommt ihn zum Geburtstag …

Gut, das war in Sachen Gießerei und deren Weiterbau eher eine Nebenbeschäftigung. Wesentlich spannender ist für die Planung nun, dass eigentlich irgendwo auch ein Schornstein bzw. Schlot stehen soll. Auf dem Modul sieht man ja nur einen Teil der Gießerei … die Modulkanten „schneiden“ ja immer ratz-fatz ein Stück Landschaft – oder hier: Fabrik – aus. Klarerweise muss man an dem Teil der Gießerei, der hier mit dem Anschlussgleis dargestellt wird, im Wesentlichen das Empfangen von Rohstoffen und das Verladen von Fertigprodukten darstellen (schrieb ich ja oben schon prinzipiell). Neben das Gleis die Verwaltung und Kantine zu bauen, macht ja nun keinen Sinn …

Aaaber: Wenn man eine Fabrik im Modell auf sein Modul baut, dann möchte man ja im Allgemeinen auch einen Schlot sehen … irgendwie Markenzeichen, Orientierungspunkt usw. im Zusammenhang mit Fabriken. Vor vielen, vielen Jahren gab es da in H0 noch nicht ganz sooo viel Auswahl, noch dazu wie viele Modellbauwerke eher etwas verniedlicht. Heutzutage gibt es glücklicherweise deutlich mehr Auswahl in ordentlichen Abmessungen. Das heißt aber auch, dass man ein wenig Ausprobieren und Herumschauen muss … Welcher Schlot passt wohin?

Im Wesentlichen hatte ich hier je einen Schlot von Artitec und Auhagen (Baukastensystem) – beide etwa gleich hoch – sowie einen, den Joswood einmal im Programm hatte (Resinguss), deutlich höher, wie man im Vergleich in Bild 3 sieht.


Bild 3: Die Qual der Wahl …

Auch wenn natürlich jeder „den Längsten“ haben möchte … letztlich habe ich nach diversen Meinungen in Foren, Webseiten und Fotos einfach mal beide Schlote (Joswood und Artitec) aufgestellt (in Bild 3 habe ich versucht, die zwei Fotos von in etwa dem gleichen Standort zu machen) … ich bin ein optischer Mensch. Und so fiel jetzt die Wahl auf den Schlot von Artitec …

Zu diesem noch ein paar Worte: Mit nur wenig Versäubern (ich hatte mit Schlimmerem gerechnet) lassen sich die diversen Resinteile fast wie die Kunststoffklötze aus Dänemark zusammenstecken. Sauber gemacht, Artitec!

Bild 3 zeigt auch, dass inzwischen auch an dieser Seite eine Mauer das Gelände der Gießerei begrenzt. Die zwei Pappeln habe ich schon vor langer Zeit gebaut und jetzt zum Größenvergleich (eigentlich Höhenvergleich) mal an den Platz gestellt, für den sie auch gedacht sind.

Nach Duisburg? … über Klagenfurt – ein Kvmm der ÖBB (2)

Nun denn … Wortwitze über Cabrios im Regen sind schon länger her. Warum ging hier also nichts weiter, wo doch damals schon klar war, was zu tun ist? Nun: Erstens kommt es immer anders … und zweitens als man denkt. Ist so.

Mir ist ehrlich gesagt zwischendrin ein paar Mal fast die Lust vergangen, dann galt es, wieder neue Lösungen zu finden … manchmal muss man auch einfach warten. Aber genug der Raunzerei!

Und weil ich ja nicht so bin, soll hier auch der Grund des Raunzens angeführt werden … vielleicht erspart es jemand anders selbiges. Aber keine Sorge: Am Ende wird alles gut … denke ich zumindest gerade.

Bild 1: Das Fahrwerk von Rocos Omm 37 wird am Handbremsende bearbeitet

Ja, die Sache mit dem Omm 37 sah ganz gut aus … also mit seinem Fahrwerk als Spende für das Fahrwerk unseres Kvmm. Die Handbremsbühne (siehe Bild 1) bekommt man auch halbwegs gut ab vom Rahmen, aber schon hier zeigt sich, dass das ein recht eigenartiger Kunststoff ist, der hier verwendet wurde (wenn man schon öfter in solchen Fahrwerken herumgebohrt und -geschnitten oder -gesägt hat, dann darf man das so sagen).

Es verwundert daher nicht sehr, dass beim Aufbohren der Löcher für neue Puffer (die von Roco sind nicht besonders schön und die auf der Handbremsseite „gehen“ automatisch, wenn man die Bremserbühne beseitigt … sieht man ja in Bild 1) die eher zierliche Pufferbohle hier und da verschwindet. Die Lösung gibt es in Form eines Ätzbleches mit diversen Teilen für Güterwagen von der Firma Weinert … bis hier hin also kein Grund zur Sorge.

Bild 2: Test für die Rekonstruktion der Pufferbohle

Mit ein paar Puffersockelplatten und Rangiertritten (beides ebenfalls von Weinert) kommt man der Sache schonmal näher … so sollte es gehen …

Bild 3: Erste Probe mit Omm 37-Fahrwerk von Roco und Pufferbohlenteilen von Weinert

… dachte ich zumindest.

Wenn man ein paar Tage mit anderen Dingen beschäftigt ist, dann wieder an den „Tatort“ zurückkehrt und zwischen allen sorgfältig gelagerten Einzelteilen das Fahrwerk des Omm 37 wie eine Banane liegt, dann ist „Schluss mit lustig“! Das Ding hatte sich sowas von verzogen … da noch groß Arbeit zu investieren mit der Gefahr, hinterher irgendwann einen „Bananenwagen“ auf’s Gleis zu stellen, ist wohl keine besonders gute Idee.

Nach wie vor bin ich aber der Ansicht, dass das Fahrwerk eines Omm 37 von Exact-Train auch keine gute Idee ist. Der ist seit dem letzten Beitrag zu diesem Thema nämlich nicht wirklich viel günstiger geworden.

Jetzt kommen wir zum Wortspiel im Titel des heutigen Beitrages … Dank Stefan Carstens‘ „Güterwagen Band 3 – Offene Wagen“ findet sich erneut eine Lösung: Der Omm 34, ehemals „Klagenfurt“ – nein, auch hier nicht die Hochpreisvariante von Exact-Train.

Den Klagenfurt hatte Klein Modellbahn in recht guter Qualität im Programm, jetzt ist der bei Roco gelandet. Und das Fahrwerk braucht man nur um ein passendes Sprengwerk zu ergänzen, dann ist es passend – eben von Klagenfurt nach Duisburg (über Unterschiede am Wagenkasten brauchen wir im Zusammenhang mit dem Kvmm ja nicht zu reden). Einen Klagenfurt von Klein Modellbahn fand ich sehr günstig in der berühmten „Bucht“ … der Wagenkasten war etwas „bespielt“ … das war mit egal, denn es zählt ja das Fahrwerk! Glück muss der Mensch haben! … und dann auf die Post warten, ehe es weiter geht.

… dachte ich.

Wieder einmal … zu früh gefreut!

Bei Kleins „Klagenfurt“ ist die Pufferbohle am Wagenkasten-Teil, das Fahrwerk endet hinter der Pufferbohne und wird durch die Puffer mit dem Wagenkasten (inklusive Pufferbohle) verbunden. Das Fahrwerk nehmen und einfach so unter den Wagenkasten des Kvmm geben, geht also nicht. Gut, dass ich eh schon die Weinert-Teile vom „Erstversuch“ mit dem Omm 37 von Roco bereit hatte … ich brauchte sie nun alle wieder.

Die eigentliche Pufferbohle besteht aus 1mm starkem Polystyrol, vor das das schon in den Bildern 2 bzw. 3 zu sehende „Weinert-Blech“ geklebt wird. Dann kann man vorsichtig Löcher für Puffer und Tritte bohren … funktioniert alles irgendwie und passt dann auch.

… dachte ich.

Das Fahrwerk vom Omm 34 passt nun nicht ganz unter den Wagenkasten des Kvmm … man muss seine „Pufferbohlen“ (die, die ja eh nicht zu sehen sind, weil die eigentlichen Pufferbohlen aus PS und Weinert-Teilen davor kommen) an der Oberseite etwas niedriger fräsen, damit der Wagenkasten sauber darauf passt. Also … eigentlich sitzt der Wagenkasten auf den neu gebauten Pufferbohlen und von den dahinterliegenden Teilen des Fahrwerks stört dann keines mehr.

… dachte ich.

Und dieses Mal war es auch so!

Bild 4: Ein wenig Optimismus macht sich bei der nächsten Stellprobe breit …!

Nach etwas Brünierung, einer ersten Farbschicht an den neuen Pufferbohlen und Tritten und etwas Kleber hier und da, scheint mal alles zu passen … man sieht in Bild 4 auch, dass auch mit diesem Fahrwerk nichts „Hochbeiniges“ mehr daherkommt. Das war ja der Grund für den ganzen Spaß.

Nebenbei habe ich eine erste Probebohrung in den Wagenkasten gemacht. Von unten … versteht sich. Herr Much hat hier wohl ein Gewicht eingeklebt, das nun durch die ganzen Arbeiten anscheinend locker geworden ist und fröhlich klappert, wenn man den Wagen (-kasten) bewegt oder auf den Rücken legt. Blöd … denn der Wagenkasten ist nicht zu öffnen. Also mit dem Holzbohrer gaaanz langsam und gaaanz vorsichtig hineingebohrt. Nun heißt es, durch ein solches Loch (oder mehrere … mal sehen, wie mutig ich bin) an das Gewicht heranzukommen und es wieder zu verkleben, damit da nichts mehr klappert.

Der Kvmm bekommt dann wohl noch etwas Blei zwischen Wagenkasten und Fahrwerk, um ein passiges Gewicht für den harten Betrieb beim FREMO zu haben. Da ist jedenfalls ein wenig Platz.

Mal gucken, was uns noch so erwartet!