„Kommt’n Duisburger Cabriofahrer in’n Regen …“ – ein Kvmm der ÖBB (1)

Was in der Überschrift klingt wie ein Witz, den man sich im Ruhrgebiet an einer Frittenbude bei einer Currywurst oder „Pommes Schranke“ erzählen würde, soll auf einen Spontanumbau eines Güterwagens hinweisen. Ich denke, man versteht dann recht bald, was gemeint ist, und macht sich keine weiteren Sorgen um meinen Geisteszustand …

Legen wir mal los … bei einem „Duisburg“ handelt es sich – nachzulesen etwa in „Güterwagen Band 3 – Offene Wagen“ von Stefan Carstens (oder einfacher „Carstens, Band 3“) um einen Güterwagen. Das war ein offener Güterwagen, der in der frühen Nachkriegszeit (ab 1948) von der (damals noch) Reichsbahn in Deutschland beschafft wurde. Bei der DB hieß der Wagen dann Omm 37 (später noch E 031). Und es gab ihn recht oft … Nur leider ist es ein wenig problematisch mit Modellen in H0. Bis vor kurzem gab es ihn von Märklin und Roco (beide nicht so wirklich überzeigend), seit neuestem auch von Exact Train (hier ist der Preis wenig überzeugend). An der Stelle sei auf auf die diversen Artikel bei den Modellbahnfroklern verwiesen … etwa hier oder hier.

„So erklärt sich eventuell der Duisburger Cabriofahrer im Titel … wie ist das jetzt mit dem Regen?“ … das wird der geneigte Leser denken. Nun, Cabrios besitzen ja in der Regel die in zentraleuropäischen Sommern doch ab und an nützliche Möglichkeit, doch ein Dach aufzuweisen, wenn man es denn zuklappt. Und hier kommen wir zu einem weiteren Wagen … dem Kvmm der ÖBB. Hier baute man aus eben den beschriebenen offenen „Duisburg“ (Details sind mir leider nicht bekannt, wie und wann die nach Österreich kamen) in kleiner Stückzahl Schiebedachwagen Kvmm um – bekannt sind jedenfalls die Wagen Kvmm 845 501 und 845 503. Es gibt Fotos von Wagen als Materialwagen (also zu späterer Zeit) des Bahnhofs Wien Nord.

Eben der Kvmm 845 501 ist mir als Modell des ehemaligen österreichischen Herstellers Much in die Hände gefallen. Aufgebaut offenbar auf dem alten Modell des „Duisburg“ von Märklin, gepaart mit einem (durchaus passenden) Schiebedach von Klein Modellbahn. Schon auf den ersten Blick sieht man die typische „Hochhaxigkeit“ des Märklin-Fahrwerks, noch dazu ist dieses offenbar ein sehr vereinfachtes. Für einen Umbau noch knappe 50 Euro (derzeitiger Preis, wenn man sich so umschaut) in einen Wagen von Exact Train investieren ist sicher keine Option, aber hier lag noch ein Modell des Omm 37 von Roco herum … das Fahrwerk hat auch Schwächen, sieht aber jedenfalls besser aus als das von Märklin. Finde ich …

Ich habe einmal den Wagen probeweise auf das noch unveränderte Roco-Fahrgestell gesetzt und aus halbwegs gleicher Perspektive ein Foto gemacht. Ich denke … es lohnt sich. Jetzt fehlen noch neue Puffer (der Roco-Wagen hat an einer Seite – hinten im Bild – eine angespritzte Bremserbühne, die auch an den Puffern „klebt“) und Rangiertritte an allen Ecken (vorher waren es nur derer zwei).

Und dann … geht es an den Wagenkasten, der auch hier und da kleine Problemchen hat …