Nun … keine großen Neuigkeiten, stattdessen eher ein kleiner Schritt zurück. Es war ja schon zu erkennen, dass der Weinbauer am Stefaniberg länger nichts mehr gegen Gras und Unkraut getan hat … hat er jetzt davon! … ne, eigentlich ich …
Die Tage war einer von den Befragten („Was kann da im Spätsommer der Bauer mit seinem Traktor im Weingarten machen?“) zu Besuch. Traktor und Egge fand er super … aber: „Mit der Egge kommt der bei so viel Gras und Unkraut nicht weit … da bräuchte er schon einen Grubber!“
Nun, einen Grubber in 1:87 kenne ich gar nicht. Und nochmal am Traktor und seiner Egge herumwerkeln? Nein … das geht nicht. Also muss ich jetzt irgendwie dem Weinbauern helfen, das Gras und Unkraut ein wenig in den Griff zu kriegen, damit er mit seiner Egge dann durchkommt und den Rest wegeggen kann. So wird’s laufen … nur: Wie genau ich das ohne zu viel Frickelei und möglichst, ohne alles kaputt zu machen, hinbekomme, das weiß ich derzeit noch nicht so genau …
Aus vorherigen Beiträgen war ja schon zu erahnen, dass am Stefaniberg irgendwo ein Traktor seiner Arbeit nachgehen soll. In diesem Fall war es das Modell (MO-Miniatur) eines Eicher Puma – ein Schmalspurtraktor, der im Wein- und Obstbau zur Anwendung kam – das mir irgendwann in’s Auge gesprungen war.
Aber was tat ein Weinbauer – noch dazu einer, der um 1960 einen Schmalspur-Traktor für die Arbeit im Weingarten besessen hätte – im Spätsommer denn so im Weingarten mit seinem Traktor? „Mechanische Unkrautvernichtung“ war die Antwort von Kundigen … in den Reihen zwischen den Weinstöcken hätte unser Bauer am Stefaniberg dann und wann das Unkraut entfernt. Beim Sichten, was es da geeignetes an „Werkzeug“ im Modell gibt, bin ich dann bei der Zick-Zack-Egge von Weinert gelandet. Die ist sehr fein, leicht zu bauen … nur ist sie zu breit. Eben möglichst breit, damit man auf dem Acker schneller fertig ist mit der Arbeit. Wenn aber rechts und links Weinstöcke im Weg sind, geht das so nicht …
Also wurde von der Weinert-Egge nur das mittlere Drittel verwendet – mal sehen, was mit dem linken und dem rechten noch passiert …
Nun braucht die Egge aber eine „Aufhängung“ – sie soll ja bei Fahrt auf Straßen und Wegen hochgezogen werden können, um selbige und sich selbst nicht zu beschädigen, bei Fahrt über das Unkraut im Weingarten am Stefaniberg aber durch den Boden eggen, um dort das Unkraut herauszuziehen.
Diese Aufhängung ist mehr oder weniger „frei Schnauze“ aus Polystyrol- und Messing-Profilen entstanden. Beim Vorbild hängt die Egge dann mit Ketten an diesem Gestell … so zierliche Ketten kenne ich im Modell aber nicht. Also „spielen“ vier hochgebogene Messingzapfen (wo dieses Drittel der Egge normalerweise mit dem linken und dem rechten Nachbarn verbunden ist) Ketten – mit Rost und Dreck erkennt man nicht wirklich, ob es nun eine Kette ist oder nicht – aber es ist fein (und ohne erhöhtes Fluchaufkommen an der „Aufhängung“ zu befestigen)!
„Aufhängung“ mit Egge unten dran werden dann mit der Ackerschiene verbunden. Hier muss man vorher ein wenig schauen, wie man mit den Höhen klar kommt. Die Bilder 1 und 2 zeigen, dass die Zinken der Egge tiefer sind als der Traktor, so dass auf der ebenen Fläche die Hinterräder des Eicher Puma in der Luft stehen. Bei der Arbeit sollen sie aber natürlich tief im Boden sein und dort das Unkraut erwischen … passt also. In Bild 3 sieht man das Gespann nun bei der Arbeit … ich denke, da passt die „Tiefe“ der Egge schon ganz gut.
Der Eicher Puma selbst ist ein ganz feines Teil … einzig der sehr dominante „Überrollbügel“ in rassigem Rot störte m.E. irgendwie den Eindruck. Da unser Weinbauer eher nicht in steilen Weingärten unterwegs ist (der Stefaniberg ist ja so gesehen auch eher ein Hügel …), hat er den eben abgebaut. Außerdem hat er passende „Nummerntaferl“ vorn und hinten montiert.
Ansonsten brauchen natürlich Traktor und Anhang Alterung, Dreck und Ackererde … hier kamen wieder Farben von Vallejo und diverse Pigmente zur Anwendung. Abschließend muss natürlich auch noch irgendwer auf dem Traktor sitzen und diesen fahren … ein „weißes Preiserlein“ entpuppte sich als von der Pose recht passend. Allerdings hatte ich dabei einen Feuerwehrmann mit passendem Helm erwischt. Während die Uniform dank Farbe zu passenden „Ackerklamotten“ mutierte, wurde der Helm so beschnitzt, dass er eher wie eine Mütze aussieht.
Als ich den Boden für den Weingarten angelegt habe, hatte ich natürlich schon im Hinterkopf, was der Traktor dort wie mit der Egge tun soll. Also wurde dort, wo der Traktor schon geeggt hat, natürlich nicht begrast. Im Gegenteil: Dort landete noch etwas gröbere Erde und anschließend etwas Unkraut aus feinem Flock von Heki und einfach „hingerieselten“ Grashalmen von MiniNatur – eben das, was beim Eggen von den Zinken so hochgerissen wird und nun auf dem Erdboden liegt.