Ein Steyr 380 f mit Drumherum (2)

Am Ende des vorherigen Beitrags hatte sich die Erkenntnis herangeschlichen, dass man auch die hintere Ladebordwand verblechen sollte … Nun, spät aber doch habe ich das dann tatsächlich gemacht. Und – mit Bild 1 – auch dokumentiert, dass dort tatsächlich haushaltsübliche Küchen-Alufolie hingeklebt wurde.

Bild 1: Hier sieht man deutlich, wie und wo noch mit Alufolie das Blech nachgebildet wurde … ok! … wo ich gepfuscht hatte …

Nach einer Grundierung aus der Spraydose sieht nun alles grau aus … außer die Außenseiten der Pritsche. Die haben schon ein wenig Holzfarbe abbekommen.

Bild 2: Mal als Ganzes mit nicht mehr silbrig glänzendem Blech

Zusammen mit der Fahrerkabine wird es langsam doch zu einem „klassischen Steyr“ in Grün mit Holzpritsche.

Bild 3: Und ein Blick von vorn

Im Alltag wird so eine verblechte Pritsche ja doch hier und dort einen Knuff abbekommen und auch mal Wind und Wetter ausgesetzt sein. Also wird sie wohl hier und dort und über kurz und lang auch zu rosten begonnen haben.

Mit dunkler Rostfarbe gab’s also die typische Patine. In die noch feuchte Farbe habe ich locker ebenfalls dunkelrotbraune Pigmente eingestupft und massiert. Bild 4 entstand hier nach dem ersten Durchgang … man kann da natürlich hier und dort korrigieren und auch stärker verrosten … wie man halt will. An ein paar Stellen habe ich dann auch noch etwas hellere Pigmente hineingemischt. Ganz am Schluss habe ich mit einem weichen Pinsel ein wenig „gefegt“ … damit wirklich lose Pigmente verschwinden. Harte Pinsel oder zu heftiges „Fegen“ können natürlich noch mehr Pigmente verschwinden lassen. Will man das alles ganz fest und für immer haben, muss man den Spaß fixieren (etwa mit Mattlack). Dabei wird aber in der Regel die Patina etwas „verblassen“. Da m.E. der Lkw selten angefasst werden wird – und dann wohl nie an der Ladefläche -, lasse ich es so gut sein und fixiere nicht.

Bild 4: Auch Blech leidet im rauhen Arbeitsalltag – erste Rostspuren

Jetzt wird es Zeit, sich wieder dem Wohlbefinden des Fahrers zu widmen. Der hatte keine Scheiben mehr in der Fahrerkabine (die setzt man einfach wieder ein) und ich hatte ihm die alten Rückspiegel entfernt. Also habe ich mit neuen für Ersatz gesorgt. Die sind geätzt (Weinert) und mit Brünierung von Ballistol geschwärzt. Nach dem Einkleben mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber haben sie nochmal mit einem feinen Pinsel schwarze Farbe abbekommen, die eigentlichen Spiegel sind mit einem „Gundam Marker“ silbrig gefärbt.

Als totalen Luxus für den Fahrer habe ich noch Peilstangen angebracht (0,3mm Draht, ebenfalls brünert und mit der Spitze vorsichtig in Weißleim getaucht). Die haben dann oben drauf noch einen Klecks weißer Farbe bekommen.

Bild 5: Die Fahrerkabine wieder vollständig mit Glas und brünierten „Peilstangen“ und Spiegeln

Bild 6 zeigt dann abschließend die Pritsche mit etwas Ladung (in Säcken bzw. lose Reste) und noch zusätzlichen Pigmenten in der Farbe der üblichen Ladung: Kohlrabenschwarz.

Zur Auflockerung hat die Pritsche hier und da ein paar Spuren blanken Metalls abbekommen – hier wurde mal irgendwas über die Pritsche gezogen. Solche Spuren bekommt man prima mit einem weichen Graphitstift (Kunstbedarf) hin.

Bild 6: Und schon stehen Kohlensäcke darauf … wem die wohl geliefert werden?

Ein Steyr 380 f mit Drumherum (1) – Naturalientausch mal wieder

Eigentlich wollte ich ja warten, bis alles fertig ist. Nachdem es aber alles – mal wieder – länger dauert … Ihr kennt das. Von mir erst recht. Und jetzt kommt noch das Projekt „Schultüte“ …

Hintergrund ist mal wieder ein „Tausch von Naturalien“ … dieses Mal in größerem Umfang, so dass ich neben dem Lkw noch ein wenig mehr zu tun haben werde … aber dazu später. Herauskommen soll aus dem Ganzen ein Lkw, der in Rodaun am Bahnhof steht … und dort auch was zu tun bekommen sollte. Ein Fuhrunternehmer ist hier mit seinem Steyr 380 f vorgefahren, um Kohle abzuholen. So der Plan …

„Ein Steyr 380 f in H0? Den gibt’s doch gar nicht!“, ruft der Kundige nun aus. Stimmt auch. Basis ist ein Steyr 380 (ohne das „f“) der österreichischen Post, wie es ihn von Starline (bzw. ACC/Austrian Car Collection) inzwischen zahlreich gibt. Einige findet man auch im Programm von Brekina. Für seine Fuhren hat der Fuhrunternehmer aber eine andere Ladefläche/Pritsche gebraucht … hier kam ein Bausatz von Kibri in’s Spiel. Und die Erkenntnis: Für den Steyr 380 (wieder ohne das „f“) ist die Pritsche viel zu lang.

Netterweise findet man ja im Internet neben vielem mehr oder weniger Unnützlichem und Nützlichem auch wahre Juwelen. In diesem Fall – und nicht nur diesem! – hilft ein Blick zu Zuckerfabrik24.de. Hier findet man auch Einiges … Vieles! … Alles?! … über den Steyr 380. So auch, dass Starline mit 42,6mm (1:1: 3710mm) den Radstand des Lkw sehr gut getroffen hat. Aaaber … es gab ihn auch als Steyr 380 f mit 4200mm Radstand (in 1:1 versteht sich). In 1:87, also H0 sind das 48,3mm. Mit ein wenig Herumgeschnippel am Fahrwerk und der Kardanwelle sowie Polystyrol in passenden Querschnitten ist das Verlängern des Fahrwerks kein Hexenwerk.

Bild 1: Stellprobe des Steyr 380 f mit verlängertem Fahrwerk

In Bild 1 sieht man, dass ich im Inneren des Rahmens zusätzliche Stückchen Polystyrol eingeklebt habe. Das erhöht hoffentlich die Haltbarkeit des Ganzen (ok, wenn denn mal die Pritsche befestigt ist, hält’s eh noch besser) und ist später nicht mehr wirklich zu sehen (auch hier hilft die Pritsche).

Die Spiegel der Fahrerkabine haben leider recht schnell den Geist aufgegeben. Naja, es gibt dann feinere als Ersatz.

Bild 2: Und … TADAA! … die Pritsche passt doch gleich viel besser!

Mit dem solchermaßen verlängertem Fahrwerk und einem provisorischen „Kunststoffschnibbel“ kann die Pritsche auch gleich mal „Probesitzen“ … passt! … finde ich.

Das weitere Vorgehen ist wohl klar:

  • Fahrerkabine grundieren und lackieren (klassisch dunkelgrün)
  • Fahrwerkverlängerung „schwärzen“
  • Pritsche grundieren

So weit ist der Steyr 380 f jetzt mal – zu sehen in Bild 3. Die Kühlergitter sind schon ein wenig mit dunkler, dünnflüssigem Schwarzgrau ausgelegt. Und zwischen Pritsche und Fahrgestell ist das Provisorium gewichen.

Bild 3: Zwischenschritt mit lackierter Fahrerkabine und grundierter Pritsche

Ein Schritt ist noch passiert: Vom FREMO-Kollegen Erich gab es dankenswerterweise noch ein schickes Bild eines Pritschen-380er mit dem Hinweis, dass
die Ladefläche mit Blech belegt war.

Da die Pritsche von Kibri innen leider nicht wirklich detailliert ist (und sich auch nicht so wirklich detaillieren lässt im Sinne von „Schnitzen wir mal eine Struktur hinein …“), hat unser Fuhrunternehmer gleich mal die ganze Pritsche innen verblecht!

Bild 4: Sicht auf das verlängerte Fahrwerk und die verblechte Pritsche

Und erst nach dem Foto habe ich bemerkt, dass die hintere Bordwand von innen auch nicht wirklich eine Struktur hat, von mir aber beim Verblechen sträflich übergangen wurde. So spielt das Leben …!

Apropos: Solange ich versucht habe, die Scheiben der Fahrerkabine zu entfernen, blieben diese bockig an ihren Plätzen. Als ich die letzte Scheibe mühevoll mit einer Maskierflüssigkeit für das Grundieren vorbereitet hatte, plumpste diese dann von selbst herunter … und von da kam ich dann an die anderen auch prima heran zum Entfernen. Auch so spielt das Leben!