Entlang der Schleppbahn (2) – wie die Umgebung entsteht

Gab es bisher – also bis zum Ende des ersten Teils – Grün nur in Form von Topfpflanzen vor der „Elektrischen Spezialwerkstätte“, so soll es jetzt auch weiter grünen … noch dazu mit ein wenig Details hier und da.

Also … fangen wir an!

Bild 1: Im ersten Schritt versehen wir die Gebiete, in denen Landschaft entstehen soll, mit einem Putzgitter

Aufgrund des ja doch recht flachen und glatten Untergrunds und der Tatsache, dass Module ja doch mal herumtransportiert, auf- und abgebaut werden, ist vor dem eigentlichen Anlagen der Landschaft ein wenig „Unterbau“ nötig. Dazu nutze ich entweder selbstklebende Putzgitter aus dem Baumarkt (das ist im Prinzip eine dicke Rolle mit einem selbstklebenden Kunststoffgitter) oder – gibt es inzwischen leider wohl nicht mehr – ein Kunststoffgitter von IKEA, das dort als Anti-Rutschbelag für Küchenschubladen verkauft wurde und mit einer Schere passend zugeschnitten wird. Beides tackere ich zur Vorsicht hier und da nochmal am Holz fest … speziell an den Modulgrenzen.

Bild 2: Weiter geht’s mit flexiblem Fliesenkleber als Geländehaut

Auch bei der eigentlichen Geländehaut trägt man dem Umstand, dass man transportable Modellbahnteile mit Landschaft versieht, Rechnung … hier mir flexiblem Fliesenkleber. Der kann ein Arbeiten des Moduls – etwa aufgrund von Temperaturunterschieden – ein wenig ausgleichen. Noch dazu hat er eine annähernd erdähnliche Farbe … wenn also wirklich irgendwo mal ein wenig Landschaft „wegbröckelt“, dann blitzt halt kein weißer Gips oder rosa Styrodur durch die blühenden Landschaften …

Die in Bild 1 sichtbaren Streifen Kreppband an den Kanten sind in Bild 2 schon wieder abgezogen … man kann nun mit geeigneten Werkzeugen die Kanten des Fleisenkleberauftrags glätten bzw. an den Modulgrenzen angleichen.

Bild 3: So langsam kommen wir zum spaßigen Teil …

Alles Weitere ist jetzt eher „state of the art“, würde ich sagen. Auf den Fliesenkleber gibt man vorsichtig Erde in verschiedenen Körnungen (am besten von fein nach grob), benässt sie etwas mit entspanntem Wasser und fixiert sie mit einem entsprechenden Leim (ich bin hier „old school“ unterwegs mit verdünntem Weißleim).

Ich streue dann immer auf die noch feuchte Erde verschiedene Turfs, die Moose und niedriges Unkraut darstellen – gleichzeitig ergibt das Ganze eine unregelmäßige Basis für das anschließende Begrasen. Zumindest an diesen Stellen soll ja kein englischer Rasen entstehen!

Man sollte hier schon ein wenig im Hinterkopf haben, wo ggf. später Sträucher und Bäume wachsen sollen, so mehr, wo weniger und wo gar kein Gras … hier erkennt man etwa an der Straßenecke schon ein kleines Fundament im Boden, um das herum später eher weniger Gras wachsen wird …

Das Schleppbahngleis im Vordergrund wird später geschottert – dann weiß ich hoffentlich auch, wie der Weichenhebel der Weiche aussehen wird …

Bild 4: Begrast wird elektrostatisch

Beim Begrasen würde ich heutzutage meinen elektrostatischen Begraser nicht mehr missen wollen. Bis zu den hier verwendeten 6,5mm langen Fasern ist das Gerät von H0fine (nicht mehr im Programm) auf jeden Fall mehr als ausreichend – längere Fasern habe ich bisher noch nirgends gebraucht, es sollte aber sicher noch was gehen …

Vor dem Begrasen habe ich zur Vorsicht die linke und rechte Schiene des Gleises verbunden.

Bild 5: Die erste Grasschicht ist gewachsen

Dann geht es los mit 2mm langen Fasern – je nach Bereich eher in Richtung trockenes Gras oder ein wenig grüner. Als Leim verwende ich hier ebenfalls Weißleim … ganz leicht verdünnt und entspannt (mit ein paar Tröpfen Odol Mundwasser! … wirkt wie Spüli, riecht aber besser … finde ich).

Bild 6: … und die zweite folgt sogleich!

In weiteren Schritten folgen nun längere Fasern als höheres Gras … man kann dabei so richtig fein „das Gras wachsen hören“. So viel Spaß es auch macht … rechtzeitig aufhören! Es wächst ja das Gras nicht überall so dicht und hoch … es soll ja hier und da auch noch etwas Anderes zu sehen sein. Ansonsten entsteht schnell eine Art Teddyfell!

Ein Stück habe ich hier ja auch auf dem Nachbarmodul mit bearbeitet. Dieses hat nach den kurzen Fasern ein Stück einer Geländematte „Luzerne“ abbekommen. Am Rande von Wien und auch entlang der Schleppbahn gab es um 1960 (und gibt es auch noch heute!) hier und da landwirtschaftlich genutzten Raum … Rund um die Geländematte sind aber dann auch die 6,5mm Fasern zum Einsatz gekommen.

Bild 7: Auch ein Begrasen auf bereits bestehendes Gras ist möglich

Wenn man bereits gewachsenes grünes Gras noch einmal vorsichtig mit Leim an den Spitzen versieht, kann man mit einem weiteren Durchgang kurzer, beiger Fasern ebenfalls noch sehr nette Effekte erzielen.

Bild 8: Ein Zwischenspiel … es werde Licht!

An der Straße sollte auch wieder eine der für die Schleppbahn charakteristischen Straßenlampen entstehen. Die eigentliche Lampe ist von Beli Beco … nicht ganz günstig, aber mit einer warmweißen LED ausgerüstet und eben passend!

Alle Straßenlampen über eine Freileitung mit Spannung versorgt – daher kommen zwei Isolatoren (von Kluba) an den Masten. An allen Masten verspachtele ich außerdem noch den Schlitz an der Rückseite (so es sowas überhaupt gibt), in dem die Mikrolitze von der LED nach unten geführt wird. Bei diesem Exemplar ist darüber hinaus noch eine Abstützung nötig, die aus einem Holzspieß mit passendem Durchmesser entsteht.

In Bild 8 sieht man schon die zweite Lampe für diesen Standort. Beim „ersten Wurf“ hatte ich die Lampe bis auf die Isolatoren der Freileitung fertig. Als ich für diese zwei Löcher gebohrt und sie angesteckt hatte, war die Lampe finster … blöd, wenn man nicht schaut und durch die Mikrolitze bohrt. Also noch einmal und erst testen, ob alles funktioniert …

Bild 9: Erste Bäume wachsen auf dem Grünstreifen zwischen Schleppbahn und Straße

Wie man Bäume selber macht, steht ja hier und da schon in meinem Blog – daher dazu keine langen Worte. Hier kamen als Versuch noch ein paar Götterbäume dazu. Die Idee kam mir, als ich passende Pflänzchen bei Diorama Presepe gesehen hatte – dieser Hersteller ist in dieser Beziehung wirklich famos. Man muss zwar genau schauen, was für den Maßstab, in dem man baut, für welches Grünzeug verwendbar ist, aber dann gibt es einige sehr nette Dinge!

Ok, der erste Gedanke war, mit den Pflänzchen das Laub von Blauregen nachzubilden, aber dazu sind sie dann doch etwas groß. Und der Götterbaum ist zwar inzwischen bei uns arg verpönt, aber seine Geschichte in Mitteleuropa ist schon spannend.

Bild 10: Wegwarte aus eigener Zucht

Noch mehr „Unkraut“ entsteht aus diversen Materialein … wie man Wegwarten als typische Blüher am Straßenrand entstehen lässt, ist hier nachzulesen.

Bild 10: Dieser Beitrag enthält Produktplatzierungen!

Das kleine Fundament hat nun seine Aufgabe bekommen: Er trägt eine Litfaßsäule. Diese ist ein modifiziertes Modell von Busch … natürlich mit passenden (zeitlich und geografisch) Plakaten. Der Bau der ersten Litfaßsäule hat mir einigen Spaß gemacht, also wurde dann gleich noch ein Modell bestellt!

Bild 11: Das Vehikel des Plakatklebers von hinten …

Während der Plakatierer der ersten Säule eine Handkarre bekommen hat (die Litfaßsäule wird Manfred vermutlich auf seinem „Alt-Wien“-Modul aufbauen … da „drin“ in der Stadt sind die Säulen näher zusammen und der Plakatierer kann die Wege mit seiner Karre bewältigen), liegen die Litfaßsäulen hier am Stadtrand doch etwas weiter auseinander.

Der Blick in die Schublade mit diversen Fahrzeugen offenbarte eine Ur-Ape … also die allererste Version des bekannten italienischen Dreirades … oder eher der Vespa „mit Rucksack“, Passt doch!

Bild 12: … und von vorne

Ein paar Schichten Farbe und Kleinkram später ist alles drauf, was man so braucht, wenn man den ganzen Tag Plakate klebt … inklusive Tasche für die Jause und Weinflasche für den Durst!

Bild 13: Nun, wo es so langsam dem Ende zugeht, kommt mal eine bessere Kamera in’s Spiel

Jetzt ist die Ecke soweit mal fertig … die Landschaft mit dem Gras da, Büsche und Bäume wachsen, der Plakatkleber klebt …

Ab Bild 13 habe ich daher mal die ordentliche Kamera und das Stativ herausgekramt und einzelne Ausschnitte und Szenen fotografiert.

Bild 14: Quasi eine Übersicht über den nun „belandschafteteten“ Teil der zwei Module

Und ab Bild 14 wird’s gleich peinlich … ich hatte mir so fest vorgenommen, die Straßenlaterne für die Fotos lose einzustecken … Satz mit „x“: War wohl nix!

Solange zumindest das Gleis an der Stelle noch nicht fertig ist (und da eventuell noch ein paar Nacharbeiten am Grünzeug kommen), wollte ich die nicht fix einbauen. Da ist die Angst dann doch zu groß, dass man mit den Wurstfingern sonst beim Arbeiten mal eben den Lampenmast fällt …

Also bitte die fertige Lampe aus Bild 8 an der Straße parallel zur Schleppbahn dazu denken. Danke!

Bild 15: Die Teile für die Fortführung der Straße über die Gleise existieren im Rohbau schon lange … ich verstehe jetzt nur leider nicht mehr so ganz, welches ich wo und wie einbauen wollte …🥴
Bild 16: Hasso ist ein pflichtbewusster Wachhund … doch wenn Frau Pospischil ihm ein Würstl vorbeibringt, vergisst er für einen Augenblick alles um sich herum!
Bild 17: „Ja … ein Braver isser, der Hasso! … sooo brav!“
Bild 18: Der Heller Kola-Mocca … macht Müde munter! … und ist noch dazu wohlschmeckend wie ein Espresso!
Bild 19: Hier könnte sich in der Tat noch ein wenig was verändern … eventuell kommen hier noch ein paar Dinge (Kisten, Paletten, …) des Herrn Ingenieur als Belebung hin … und vielleicht ein Lieferwagen, der das Zeug dann abholen soll
Bild 20: Und damit sind wir – vorläufig, was die Schleppbahn angeht! – am Ende …

Und nun vergleichen wir bitte noch obiges Bild mit Bild 22 im ersten Teil

Und wieder gilt: Dieser Beitrag enthielt Produktplatzierungen! 🤭

Wer am Weg wartet … – die gemeine Wegwarte in H0

Wer am Weg wartet … Achtung, Wortspiel! … oder ihn achtsam entlangfährt, der wird vermutlich – so wie ich vor ein paar Jährchen – im Sommer (etwa Juni bis in den Oktober) am Wegesrand Pflanzen mit sehr kräftig, hellblauen Blüten vorfinden. Die gemeine Wegwarte. Und ja … sie wächst tatsächlich gerne am Wegesrand – lustige Pflanze!

Nachdem mir Wegwarten dann an den unmöglichsten Stellen aufgefallen sind (etwa am Firmenparkplatz), habe ich mir ein paar Gedanken dazu gemacht, wie man diese halbwegs charakteristisch und nicht zu aufwendig für die Modellbahn in H0 nachbilden kann.  

Bild 1: Basis für die gemeine Wegwarte in H0

Beim Durchwühlen meiner Schublade für diverses Landschaftsbau- und Grünzeug, fiel mir dann eine Packung Busch 7352 in die Hand. Das war es doch?! Nicht die ganzen, großen Teile, wie sie in der Packung waren, aber die kleineren „Seitenzweige“ von diesem Moos (keine Ahnung, was das botanisch genau ist, was Busch da einpackt), in passende Zweiglein portioniert … das könnte gehen.

Und weil es m.E. wirklich geht und auch Uneingeweihte inzwischen meine H0-Wegwarten als solche erkannt haben, kommt hier eine kurze Zusammenfassung, wie man die zurechtbastelt.

Bild 2: Pflänzchen vorbereiten

Bild 2 erklärt wohl halbwegs gut, was ich mit „Zweiglein“ meine. Diese schneidet man passend vom Naturmoos aus der Packung ab, klebt sie auf ein Stückchen Krepp-Klebeband und dieses dann an ein Holzstückchen – damit man besser weiter arbeiten kann (sow ie man es im Bild oben sieht). Wie lang dieses Holzstückchen ist, hängt davon ab, wie viele Wegwarten man gleichzeitig basteln mag … meine sind wohl etwa 15cm lang und ich habe in einer „Wegwarten-Bastelaktion“ gleich zwei davon wie im Bild 2 bestückt.

Die einzelnen Zweiglein sollten umgerechnet in etwa der Wuchshöhe einer Vorbild-Wegwarte entsprechen (ein kleiner Teil unten verschwindet später in einem Loch in der Anlage/im Modul) – also 30cm (das wird dann fitzelig!) bis etwa 140cm (sagen Wikipedia und die eigene Beobachtung).

Nun ist das Grün vom Naturmoss aber etwas zu grün … denn schon der gute, alte Heidedichter Hermann Löns weiß zu berichten:

Es steht eine Blume,
Wo der Wind weht den Staub,
Blau ist ihre Blüte,
Aber grau ist ihr Laub.

aus Hermann Löns, „Wegewarte“

Deswegen färbe ich die Zweiglein vorsichtig mit Vallejo (Panzer Aces) 330, Highlight Russian Tankcrew II. Das ist ein helles Graugrün, das hervorragend passt … finde ich jedenfalls. Damit werden die Zweiglein vorsichtig bestrichen und in die noch feuchte Farbe weiße Schaumflocken hineingerieselt (meine sind aus einem Set von MiniNatur … es tut aber sicher auch jeder andere Hersteller, wenn die Flocken nicht zu groß sind). Weiße Flocken, weil mir bis dato keine in der passenden blauen Farbe bekannt sind … und die weißen sich somit recht leicht umfärben lassen.

Bild 3: Ein passendes Graugrün und weiße Flocken

Man erkennt im Bild 3 kaum die überpinselten Zweiglein, wohl aber, dass die Farbe der Blüten noch nicht Hermann Löns‘ Empfehlung entspricht. Nun heißt es warten, bis die graugrüne Farbe getrocknet ist und die Blüten ein wenig Halt haben. Hier sind etwas mehr Blüten kein Problem … im Weiteren mag die eine oder andere Flocke noch wegrieseln …

Bild 4: Nun werden die Blüten blau

Ist alles soweit getrocknet, färbt man vorsichtig die Blütenflocken blau. Dazu habe ich die Farbe „Sky Blue“ (70.961 von Vallejo) verwendet. Mit leicht verdünnter Farbe kann man nun vorsichtig (ja, es rieselt hier und da mal eine Blüte weg) auch für eine passende Blütenfarbe sorgen.

Nach einem erneuten Durchtrocknen habe ich die kleinen Wegwartenpflänzchen noch gut mit klarem Mattlack aus der Spraydose eingenebelt.

Das klingt zum Teil recht mühsam … aber da immer ein ganzer Schwung Pflanzen entsteht, ist es letzlich gar nicht so wild. Und wenn jemand eine Idee hat, wie man das Ganze oder auch nur Schritte davon vereinfachen kann: Her damit! Ich bin immer interessiert …

Für die Pflanzung bohrt oder sticht (je mach untergrund) man nun ein Loch in die Geländehaut und setzt die kleine Wegwarte mit einem Tropfen Weißleim hinein. Und dann steht sie da „… wo der Wind weht den Staub“. 

Bild 5: Fertige Wegwarten

Inzwischen wachsen beimir die Wegwarten schon auf dem einen oder anderen Modul … jetzt gerade gab es wieder Nachschub für den aktuellen Baufortschritt. Und es kommen sicherlich noch mehr …

Entlang der Schleppbahn (1)

Irgendwie kriege ich es nicht hin!

Da habe ich eh schon x „Projekte“ am Laufen, doch es fällt mir etwas ein und schon sind es x+1 Projekte. Und so geht das weiter … schweres Schicksal! Dabei hatte ich gar keine sooo schwere Kindheit. Ehrlich!

Nun … natürlich baue ich weiter an der Gießerei, natürlich liegen da noch Wagen, die gealtert werden wollen … und ja: Der Gastgarten beim Heurigen ist auch angefangen. Also eigentlich genug zu tun. Aber ich wollte mal „schnell zwischendurch“ etwas machen, was halbwegs schnell fertig wird, und gleichzeitig auch ein wenig an der Landschaft (was man entlang der Schleppbahn so als Landschaft empfindet) weiter tun.

Also ging es an anderer Stelle los mit ein wenig Bebauung am Modulrand (wird eh nicht viel Bebauung geben, die nicht am Modulrand steht). Und da es schon wieder länger her ist, dass ich genauer gezeigt habe, wie man an der Schleppbahn so Häuser baut (das war der Bayerhof vor nunmehr sechs Jahren!), habe ich dann und wann auch mal ein Foto gemacht … also eher geknipst mit dem Handy, weil es halt gerade da war. Ganz am Ende gibt’s aber auch mal wieder Fotos von einer anständigen Kamera!

Und bitte nicht wundern: Einige Fotos sind „am Laufsteg“ entstanden (also mit neutralem Hintergrund und so), einige aber an der Stelle, wo das Gebäude dann auch wirklich hinkommt (mit unaufgeräumten Anlagenraum als Hintergrund … sorry!).

Und eigentlich sind es sogar gleich zwei Häuser, die hier entstehen …

Bild 1: Aus mehr oder weniger Resten von PS- und PVC-Hartschaum-Platten und Mauerteilen von Preiser entstehen die ersten Strukturen
Bild 2: Man erkennt links ein älteres Gebäude – könnte eine alte Werkshalle, ein Werkstatt oder sowas gewesen sein – mit einem umzäunten Hof o.ä. und rechts einen neueren Bau aus größeren Ziegelsteinen, beides etwas „schief“ aneinandergebaut entlang der Straße
Bild 3: Die Ziegelmauerwerk ist bis auf wenige Ausnahmen (an der Brandmauer) aus 3mm starkem PVC-Hartschaum entstanden, in den die Mauerstruktur geritzt wurde, das Tor rechts besteht aus PS-Platten und Profilen
Bild 4: Während das Tor schon Farbe bekommen hat, ist der Eingang recht spontan etwas zurückversetzt eingebaut – überhaupt gab es diesmal sehr, sehr wenig Pläne für die fleißigen Bauarbeiter!
Bild 5: Der Verputz des linken Gebäudes besteht wieder aus einer fertigen Spachtelmasse
Bild 6: Zwischendrin hat auch das Grundgerüst des Zaunes ein wenig Farbe abbekommen, ebenso die Natursteine der Mauer unter dem Zaun und im Mauerwerk des linken Hauses
Bild 7: Nun haben die Ziegelsteine auch ihre Ziegelfarbe, der Zaun hat passend (altes Holz) gravierte und gefärbte Latten aus dünnem PS bekommen … er hat seine Glanzzeit halt auch schon hinter sich
Bild 8: Ganz nach Art von Emmanuel Nouaillier bekommt die verputzte Mauer mit zig Farbschichten ihr verwittertes und gealtertes Aussehen – die Elektroarmaturen bestehen aus PS, dünnem Draht und einem fertigen Teil (unten) aus der heimischen Grabbelkiste – am Ziegelmauerwerk habe ich einmal versucht, nicht ganz sorgfältig platzierten Mörtel („Eh wurscht, kommt eh Putz drauf … irgendwann!“) darzustellen … ebenfalls aus der Spachtelmasse
Bild 9: Und während über dem Tor ein metallener Sturz (wirklich aus einem Messingprofil) thront, ist über dem Eingang noch ein Sturz aus einem Holzbalken zu finden … Dafür dürfen endlich einmal beide Fensterrahmen in ihrer späteren Farbe „probesitzen“
Bild 10: Damit die armen Preiserlein nicht immer vom Modul fallen, haben beide Gebäude nun eine (gemeinsame) Rückwand bekommen – hinter den Fenstern ist jeweils ein Mossgummifleck in dezentem Schwarz zu sehen, damit beim Blick in das Gebäude nicht gleich das weiße Polystyrol zu sehen ist
Bild 11: Rechts findet sich eine erste Lage (Polystyrol) für das spätere Dach ein
Bild 12: Eher wenig professionell zusammengeschustert ist der obere, schräge Abschluss der Wand … ganz genau: „Eh wurscht, kommt eh Putz drauf … irgendwann!“
Bild 13: Und nun das ganze mit Wellblechplatten … wieder aus feinem Alu-Wellblech – auf der Brandmauer befindet sich schon eine Abdeckung aus Zink (was tät‘ ich ohne Cinefoil?), leider im vorderen Teil auch gleich wieder defekt!
Bild 14: Auf das ältere Gebäude passen eher Dachziegel … hier waren noch „Streifen“ gelaserter Dachziegel vom tschechischen Hersteller Igra übrig. Auch im neueren Gebäude gibt es nun Strom – husch-pfusch verlegt, denn: „Eh wurscht, kommt eh Putz drauf … irgendwann!“
Bild 15: Wer sich beim letzten Bild schon gefragt hat, warum mitten am Ziegeldach so ein komisches Rechteck zu finden ist, kennt sich nun aus: Da ist der Schornstein in eine passende Zinkeinfassung in das Ziegeldach eingesetzt
Bild 16: Eine passende Dachrinne für das ältere Gebäude …
Bild 17: … und eine für das neuere – und hier erkennt man auch halbwegs, das die Unterkonstruktion des Wellblechdaches zumindest ein wenig nachempfunden ist
Bild 18: Bis auf ein paar Kleinigkeiten steht nun alles mal so da, wie es dann final stehen soll
Bild 19: An der Stelle einmal spezielle Grüße an den Namensspender – er musste rein dienstlich eine Zeit lang öfter eine Verballhornung seines Namens ertragen, die nun zur „Elektrischen Spezialwerkstätte“ des Ing. Bretschnjak geführt hat
Bild 20: Noch ein wenig Rost und Dreck hier und da … und wo ich das Foto sehe, überlege ich doch glatt, ob ich die Streben an der Dachrinne doch noch anders – feiner! – hinbekommen könnte
Bild 21: Die Sekretärin des Ing. Bretschnjaks hat ein paar Topfpflanzen als Dekoration vor Tür und Fenster der Spezialwerkstätte verteilt, damit das mit dem fehlenden Putz nicht so sehr ausfällt – ein gelungenes Ablenkungsmanöver!
Bild 22: Die Spezialwerkstätte hat auch keine Kosten und Mühen gescheut, ein Klimagerät zu installieren
Bild 23: Und da steht nun wieder alles … ein wenig heruntergekommen und trostlos … wie es eben ist, an der Schleppbahn!

Nun … dieses Mal sind’s viele Bilder und – so gesehen – wenig Text geworden. Aber es soll ja Modellbahner geben, die ganz wild auf Fotos sind!

Wer sich an meine einleitenden Worte erinnert (Stichwort: „Landschaft“) und die „(1)“ in der Überschrift bemerkt hat, kann sich denken, wie es demnächst in diesem Theater weiter geht …

Richtig: Mit Teil „(2)“!

Ja … wer bist denn Du?!

In den Herbstferien hatte ich mal wieder die Möglichkeit, ein einem kleinen Modellbahnladen (es gibt sie noch!) zu „Schmufteln“ – wie meine bessere Hälfte es nennt -, also in aller Ruhe durch das wilde Durcheinander von neuen Produkten und Second Hand-Schnäppchen zu stöbern. Klarerweise  findet sich im Zuge dieser Forschertätigkeiten immer irgendetwas, was man gebrauchen kann, was günstig ist und irgendwann gebraucht werden könnte … typisches Modellbahnerschicksal, denke ich.

In diesem Fall war es ein Kfz-Modell, das – schon günstig ausgezeichnet – noch dazu in der -50%-Kiste lag. Also mal mitnehmen.

Jetzt frage ich mich nur … was habe ich da genau gekauft? Also … wer hat das Modell hergestellt (dazu habe ich eine Ahnung) und was ist das Vorbild (auch da habe ich eine Idee dank Google – aber wer weiß …)?

Dann lasse ich mal Bilder sprechen …

Bild 1: Das Modell kommt in einer „neutralen“ Verpackung … oder ist es nur eine Ersatzverpackung des Vorbesitzers oder des Händlers?
Bild 2: MIt diesem Foto wirft mir die Google Bildersuche eine Auktion bei eBay mit drei Framo Pritschenwagen aus … die sehen in der Tat sehr ähnlich aus …

Das Fahrzeug scheint aus Resin zu sein, die Scheiben der Fahrerkabine sind ein Tiefziehteil.

Bild 3: Auch das Bild der Rückseite scheint zum Framo zu passen … sagt Google jedenfalls
Bild 4: Hier kommt das große Fragezeichen … an den Ätzteilen steht „EDUARD“ und „Made in Czech Republic“

Wenn ich nun Google mit einer Suche nach „Eduard“ beschäftige, kommen diverse Plastikmodellbausätze und einige Ätzteilsätze, mit denen man wohl Bausätze verfeinern kann … allerdings in eher anderen Maßstäben als 1:87. Ist der Framo (gehen wir mal stark davon aus, dass es einer ist) nun von Eduard oder von einem anderen Hersteller, und die Ätzteile sind zur Verfeinerung dazugekauft worden?

Wer also etwas Erhellendes beitragen kann, der schreibe mir bitte … danke!

Update 8.11.2023 (also noch am gleichen Tag!)

Das Internet ist flink … und da draußen gibt es Experten für alles! Ein Dankeschön erstmal an alle Tipgeber … das ging ja echt schnell.

Es handelt sich in der Tat um das Modell eines Framo Pritschenlasters – es soll wohl ein Framo V901 sein, wobei dann eigentlich die Tür anders herum angeschlagen sein müsste (also hinten angeschlagen).

Das Modell sollte vom Hersteller „HK“ sein … dazu war nicht mehr zu finden als eine gerade laufende (und daher hier nicht verlinkte) eBay-Auktion, in der drei solche Pritschenwagen in grau, blau und eben grün zu kaufen sind bzw. waren.

Offenbar sind aber bei diesen Modellen keine Ätzteile dabei, so dass die bei meinem Modell befindlichen wohl irgendwie dazugekommen sind …

Wieder etwas dazu gelernt. Danke, Internet! 

 

Zwischendrin … mal wieder „Treckerfahr’n!!!“

Nein, keine Sorge … heute keine salbungsvollen Worte über den Sketch von Otto Walkes zum Thema … obwohl der – trotz der Jahre, die er auf dem Buckel hat – doch irgendwie witzig ist … Ok, ok, ich höre schon auf!

Aber mal wieder Naturalien … diesmal sollte es wieder ein Fahrzeug sein.

Bild 1: Welch Gegensatz … roter Skoda und grüner Steyr 80a begegnen sich!

Der Traktor selber – ein Steyr 80a – ist ein nahezu unverändertes Modell von MO-Miniatur. Ich habe lediglich am Heck etwas herumgewerkelt und ein Kupplungsmaul von Weinert angebaut, dann noch ein wenig mit Farben gepantscht und einen etwas operierten Preiser-Bauern auf den Fahrersitz gesetzt.

Der Anhänger kam mit einem 2. Weltkrieg-Lkw (vulgo „Dreitönnerchen“). Hier gab’s eine neue Zuggabel von H0fine, die ein wenig umgearbeitet wurde und eine Strebe mit Rücklichtern und sowas … auch von H0fine, meine ich. Mit ein wenig Farbe und Ladung dann zusammen  mit dem Zugfahrzeug ein nettes Gespann, wie ich meine.

Vom Tarnen und Täuschen

In einem früheren Beitrag gab es ja einiges vom diesjährigen FREMO Localbahntreffen in Schönau zu lesen … und zu sehen. Und damit sind wir schon beim Thema, das seit diesem Treffen in mir gearbeitet hat: Sehen.

Die Schönauer Schleppbahn war ja im Arrangement quasi ein „Anhängsel“ des Bahnhofs Bierbaum. Das ist an sich eine prima Sache, weil der Bahnhof sicher gut geeignet ist, um eine Schleppbahn mit Wagen zu füllen (bzw. von ihr Wagen aufzunehmen).

Nun hörte ich aber schon nach kurzer Zeit vom jeweiligen Fahrdienstleiter des Bahnhofs ein: „Ah … ok, ab den Weißen kommen die Wagen also zu Dir!“, wenn sich am Horizont ein Güterzug in Richtung Bierbaum ankündigte.

Klar, „die Weißen“ sind die Kühlwagen, die frisches Obst und Gemüse – in der Regel in einem Hafen angelandet aus dem fernen Süden – zum Großmarkt bringen. Kein anderer Bahnhof im Arrangement – schon gar nicht Bierbaum – hat während dieses Treffens Kühlwagen empfangen (ich hätte zumindest keinen weiteren gesehen) … nicht voll wie bei der Schönauer Schleppbahn, aber auch nicht als Leerwagen.

Und so ein weißer Wagen – noch dazu schachtelfrisch – sticht natürlich aus der Masse der anderen, meist brauen, manchmal auch grauen oder schwarzen Güterwagen heraus. Ist so.

So … und das hat seit dem Treffen in mir gearbeitet. Dagegen muss man etwas tun … also, gegen die so herausstechenden, weil schachtelfrischen Kühlwagen! Da ich ja vor dem Treffen schon ein wenig an dem einen oder anderen Güterwagen geübt hatte, kam nun der Entschluss: Kühlwagen altern!

Das Vorgehen war im Prinzip das gleiche wie bei den beiden vorherigen Wagen, nur: Während Alterungsspuren auf dem doch eher dunklen ÖBB-Güterwagen-Braun eher unauffälliger werden, wenn man sie mit Klarlack fixiert, muss man mit sowas bei den weißen oder (hell-)cremefarbenen Kühlwagen nicht befürchten … oder eben hoffen. Also gaaaaanz vorsichtig rangehen an die Sache!

Bild 1: Ein gealterter Kühlwagen von Brawa

Die „Mittelchen“ zur Alterung sind wieder die gleichen: Farben und Washes von Vallejo und PanPastels. Mehr nicht. Inzwischen haben aber noch ein paar Alterungsstifte von AK Interactive ihren Weg zu mir gefunden.  Ich hoffe, dass damit Verlaufspuren wie in Bild 1 unterhalb des Rostflecks an der rechten Seite der Stirnwand noch feiner und besser gelingen. Doch dazu vermutlich später.

Bild 2: Dachansicht

Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden. Die Wagen gewinnen ungemein und es hat – wieder mal – großen Spaß gemacht, mit „Dreck“ um sich zu werfen (quasi)!

Bild 3: Der Vergleich … vorher …

Und wenn man nun Bild 3 (Werkspoor Kühlwagen der NS von Artitec, frisch aus der Schachtel) mit Bild 4 (dito, patiniert wie beschrieben) vergleicht, dann sticht das Weiß des Kühlwagens ja nun wirklich nicht mehr so heraus, oder?

Bild 4: … und nachher

Auch Wagengruppen – also mehr als ein „Weißer“ – sehen jetzt nicht mehr aus wie eine weiße Wand … oder die Wäscheleine aus der Waschmittelwerbung im Fernsehen …

Bild 5: „Fetzen-Karl“ kommt mit gleich drei leeren Kühlwagen vom Großmarkt dahergerumpelt

Zu guter Letzt noch der direkte Vergleich von vorher und nachher. Also ich denke: Mission „Tarnen und Täuschen“ erfüllt. Klar, es gibt einige Patinierungs-Gurus da draußen, aber mir gefällt es für den Anfang mal. Und Übung macht ja bekanntlich den Meister … ein paar „Weiße“ habe ich da ja noch als Übungsobjekte!

FREMO-Localbahn-Treffen 2023

Endlich wieder!

Vier Jahre nach unserem letzten Treffen haben wir endlich das siebte Localbahn-Treffen in Schönau erleben dürfen. Die Jahre vorher war da so ein kleines, fieses Virus unterwegs, das entweder solche Menschenansammlungen von vornherein unmöglich gemacht hat (bzw. indirekt durch die gegen die Verbreitung des kleinen, fiesen Virus gedachten Vorschriften im Land Niederösterreich) oder – wie im letzten Jahr – sich einfach ein Mitglied der Treffen-Organisation geschnappt hat. Aber: Genug gesudert! Nichtraunzerzone!

Es war ein kleines (es sind uns über die vier Jahre leider irgendwie ein paar Teilnehmer abhanden gekommen), aber feines Treffen. Und es gab wieder einige interessierte Besuche – teils am FREMO interessiert, teils FREMO-Neuling und beim ersten Treffen.

Nun, lassen wir Bilder sprechen …

Hoffen wir, dass wir kommendes Jahr wieder ein feines Treffen hinbekommen … vielleicht ja wieder mit ein paar mehr Teilnehmern. Ihr seid willkommen!

Ein Kvmm der ÖBB (4) – Schluss jetzt!

Nun muss aber mal Schluss sein … also, mit dem Herumgewerkel am Kvmm. Das Thema zieht sich hier ja schon länger …

Im letzten Beitrag ging es ja um den entscheidenden Vergleich mit dem großen Vorbild. Alles konnte ich nicht entsprechend am Modell ändern – das wäre eine komplette Neukonstruktion gewesen -, aber die Griffstangen sind jetzt eher die des Kvmm als die des offenen Wagens, auf dessen Basis das Modell bei Much entstanden ist. Wirklich fuchsen tun mich die sehr klobigen Leitern an den Stirnwänden … aber damit muss ich wohl leben.

Zwischenzeitlich war mir übrigens dann aufgefallen, dass ich die Puffer ohne Puffersockelplatten eingeklebt hatte … kann passieren, sollte aber nicht. Durch den Tip, das Modell einfach in’s Wasser zu legen, weil der Sekundenkleber Wasser zieht und dann eventuell (!) bröselig wird, konnten sie dann doch noch mit angebaut werden, die Puffersockelplatten.

Wie vor einigen Tagen beim Gld bin ich auch hier wieder mit diversen Acrylfarben und PanPastels aktiv geworden. 

Bild 1: Nun ist er endlich fertig …

Blöderweise hat man bei Much anscheinend eine Aufreibebeschriftung verwendet und die nicht hinterher mit Mattlack geschützt – jedenfalls ist durch das vorsichtige (!) Abkleben ein wenig was an Beschriftung verschwunden. Sieht man gottseidank nicht mehr so arg durch die Alterung. 

Zu allem Übel ist mir beim abschließenden Wiedereinsetzen der Kupplungsköpfe eine Kupplungsdeichsel gebrochen. Noch etwas, was dann wieder in Ordnung zu bringen war.

Alles in allem eine ziemliche Plackerei … hätte ich das am Anfang geahnt! Aber es hat sich doch irgendwie gelohnt … oder?

Zwischendrin … Leipzig? Nein: Österreich!

In einem plötzlichen Anflug von Aktionismus habe ich vor dem kommenden FREMO-Treffen in Schönau noch ein paar Wagen fertig machen wollen. Ich hatte mir mal das Ziel gesetzt, pro FREMO-Treffen wenigstens einen zusätzlichen (Güter-) Wagen FREMO-tauglich zu machen.

Jetzt war das letzte Treffen 2019 und ich habe in der Zeit seitdem nur ein paar „Fensterwagen“ (darunter einen Postwagen,  zählt der eventuell auch?) hergerichtet. Nicht viel, nicht im Dreijahresplan … ab in die Ecke und schämen! Pfui!

Nun, der hier schon besprochene Kvmm der ÖBB (siehe hier, hier und schließlich auch hier) ist inzwischen auch fertig – nun ja: fast! Aber das ist ein anderes Thema und wird hier demnächst behandelt werden … – also fehlen noch mindestens zwei Güterwagen.

Neben einem EUROP-Gm 39 von Exact Train (einfach nur Umnummern und RP25) … also fehlt noch einer … ist mir dann ein Gld der ÖBB in die Hände gefallen. Schwerer Fehler! Da kam dann mal wieder eines nach dem anderen … und zum guten Schluss ist mir ganz am Schluss beim Einstecken des Kupplungskopfs noch eine Kupplungsdeichsel abgebrochen und musste repariert werden. Das nur nebenbei …

Warum raunze ich jetzt schon wieder? Der Wagen ist doch als Modell eigentlich recht fein? Naja, es begann mit der vagen Frage in die Expertenrunde (hier: Kleinbahnsammlerforum), ob der Wagen um 1960 denn auch schon ein Blechdach bekommen hatte wie so viele Wagen bei der ÖBB. Nun, diese Frage konnte nicht abschließend geklärt werden – es gab ein Foto mit Blechdach aus den 70ern und die Meinung, dass die Wagen in den 50ern doch recht frisch aus ehemaligen Hilfspersonenwagen  MCi hergerichtet wurden und daher wohl nicht so schnell so ein neues Dach bekommen hatten. Nun, bleibt das Dach halt, wie es ist.

Dafür zog jedoch Karl (aka „Notbremse“) einen Plan der Umbauten aus der Tasche … Auweia! Da ist ja einiges anders als beim Roco-Modell, das vermutlich einfach ein DB-Wagen in ÖBB-Lackierung und -beschriftung ist. Also frisch an’s Werk … es ging los (in Klammern steht jeweils, woher das nötige Material für den Umbau gekommen ist … also, bei mir):

  • Entfernen der Halter für die Schlusssignale, dafür neue Schlusscheibenhalter wie bei der ÖBB üblich anbringen (PS-Stäbe).
  • Entfernen der Tritte zu den Schlusssignalhaltern.
  • Entfernen der angespritzten Griffe (zumindest der an den Wagenkastenecken … die ganz kleinen an den Türen habe ich gelassen, wie sie sind) und Anbringen von neuen, feinen Griffen (Fedes Restteile, aus Draht biegen geht aber genau so gut).
  • Entfernen aller Rangiertritte und Anbringen von neuen, feineren (Weinert) jeweils nur „rechts vorne“.
  • Entfernen der Bremsumstellhebel und Anbringen von neuen, feineren (Weinert).
  • Kupplergriffe unter den Puffern anbringen (AW Lingen).
  • Entfernen der diagonalen Verstrebung je Tür, Fugen nachritzen und eine neue, senkrechte Strebe anbringen (AW Lingen).
  • An den Stirnseiten je zwei diagonale Streben zusätzlich anbringen (AW Lingen).

Damit war ich dann fertig. Eigentlich hatten die Wagen nach Plan noch eine zusätzliche Lüftungsöffnung je Seite, und die vorhandenen Lüftungs- und Ladeöffnungen müssten wohl eigentlich noch die Position tauschen, aber das war mir dann doch etwas zu viel.

In meinem Übermut habe ich dann gedacht, dass ich ja an dem eher günstig bekommenen Modell doch auch mal das Altern ausprobieren könnte. Ich hatte das ja schon hier und da mal getan mit Acrylfarben, jetzt wollte ich die schon länger in der Schublade lauernden PanPastels testen.

So ist mit Acrylfarbe (Dach, erst tupfend, dann lasierend) PanPastels (eigentlich überall) und losen Pigmenten und ganz viel mattem Klarlack ein noch nicht ganz verrotteter gedeckter Güterwagen entstanden.  

Bild 1: Der fertig (?) umgebaute und gealterte Gld

Ich bin jedenfalls mal halbwegs zufrieden. Es ginge sicher hier und da noch besser … das kommt dann beim nächsten „Opfer“ … oder beim übernächsten …

Die PanPastel sind jedenfalls wirklich gut zu verarbeiten in meinen Augen (also, ich arbeite damit nicht in meinen Augen!) und ihren Preis sicher wert. Sooo viele verschiedene Farben braucht man ja für die meisten Güterwagenarten nicht. 

Und mit drei Wagen habe ich jetzt wohl auch den Dreijahresplan für das kommende FREMO-Treffen in Schönau erreicht!

„… die Bäume schlagen aus!“ – Kurzanleitung Baumbau

Nun, bekanntlich schlagen die Bäume ja im Mai aus … heißt es in einem fröhlichen Lied, das auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat … könnte aber auch wie hier im Beitrag durchaus im März schon sein, Klimawandel sei Dank!

Letztlich bin ich schon öfter gefragt worden, wie ich Bäume für meine Module (und andere, wie hier im Beispiel mal wieder) baue, und konnte eigentlich immer nur mit den Fotos der fertigen Bäume aufwarten. So habe ich also diesmal immer grob die Arbeitsschritte mitfotografiert, damit ich da mal etwas zeigen kann. Auch keine Details … denn die unterscheiden sich sicherlich von Baum zu Baum. Die meisten Bilder sind an meinem „Werktisch“ entstanden … und sicher nicht optimal. Aber als Erklärung reicht es hoffentlich.

Konkret geht es um einen Laubbaum … genauer: Es soll eine Eiche sein. 

Bild 1

Erster Schritt ist das Erstellen eines Rohlings aus Draht. Ich nehme dazu in der Regel 0,3 oder 0,4mm Draht, wie es ihn im Baumarkt (zum Basteln oder Blumenbinden) gibt. Für die Baugröße H0 finde ich den genau passend – dickerer Draht schafft natürlich mehr „Volumen“ beim Stamm und dicken Ästen, ist aber m.E. zu dick, wenn es um kleinere Äste und Zweige geht. Für meine, hier vorgestellte Methode muss der Draht lötbar sein – darf also keine Kunststoffbeschichtung oder sowas besitzen.

Aus diesem Draht werden entsprechend dem Vorbild bzw. dem gewünschten Aussehen des Modellbaums dann Drähte bzw. Drahtbündel entsprechender  Länge miteinander verdrillt. Ich beginne dabei immer an der Wurzel und arbeite mich in die Höhe, wobei dann entsprechend verzweigt wird (also kleinere oder größere Drahtbündel „abzweigen“ und Äste bzw. Zweige bilden, bis zum Schluss nur noch ein Draht übrig bleibt als Zweig).

Einen Teil der Drähte verdrille ich zu einem „Spieß“, mit dem der fertige Baum hinterher befestigt werden kann (bei größeren, schwereren Bäumen lohnt es sich, stattdessen einen dickeren Draht oder sogar eine nicht zu dicke Gewindestange einzuarbeiten). Die übrigen Drähte enden entweder auf Höhe des Erdbodens oder man formt aus ihnen (wie hier bei der Eiche) eine sichtbare Wurzel.

Wenn alles soweit passt und verdrillt ist, verlöte ich den Rohling. Das dient zum einen der Stabilität, zum anderen überdeckt das Verlöten schon ein wenig die deutlich sichtbare Verdrillung“, die es ja so in der Natur eher selten gibt 😉 …

Bild 2

In Bild 1 hatte sich schon (m)ein Mittel der Wahl zum Modellieren des Stammes und der dickeren Äste mit in’s Bild geschlichen, in Bild 2 kam selbiges schon zum Einsatz in einem ersten Durchgang.

Für diesen Schritt nehme ich Betonfarbe von Heki (siehe Bild 2), gemischt mit Acryl-Texturpaste (bei mir von Dahler-Rowney) – das Ganze sollte im ersten Schritt eine zähe, aber nicht zu zähe Masse ergeben, mit der man den Stamm und dickere Äste einstreicht, bis sie genügend dick werden.

Kleinere Äste und Zweige streiche ich hingegen nur mit der Heki-Farbe ein – die sollen ja nicht zu dick werden.

Auch hier sollte man wieder schauen, dass die Struktur der Verdrillung nach Möglichkeit verschwindet oder nur noch dort sichtbar ist, wo sie später eh durch Laub verdeckt wird. Gegebenenfalls muss man hier nach Trocknung der ersten Schicht auch noch einmal ran und hier und dort etwas nachbessern. Auch noch metallisch glänzende Stellen sollte man tunlichst noch überstreichen – nichts sieht komischer aus, als wenn dann beim fertigen Baum zwischen dem Laub der Draht hindurchblinkt … 

Warum ich diese Masse verwende? Nun, sie ein wenig elastisch – man kann also die Äste ruhig hinterher noch verbiegen. Zum Zweiten ist die Masse grau … wenn doch mal etwas aufreißt beim Biegen (ist mir bisher nur bei Versuchen passiert, bei denen ich das auch wollte), sieht man nicht irgendwelche Farben, die da rein optisch gar nicht passen. Und zu guter Letzt kann man die Paste recht gut texturieren – sagt ja schon der Name „Acryl-Texturpaste“. Das hilft uns im nächsten Schritt ungemein.

Bild 3

Im nächsten Schritt rühren wir nochmal eine Hekifarben-Texturpasten-Mischung an. Nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn … da muss man ein wenig ausprobieren.

Damit pinseln wir den Stamm und dickere Äste noch einmal ein, und wenn die Masse ein wenig eindickt, ritzen wir die Rindenstruktur des Baumes ein (wenn man natürlich einen Baum nachbildet, der eher glatt ist, kann man sich diesen Schritt sparen).

Ich habe mir dazu aus einem ausgedienten Pinsel ohne Haare (die letzten habe ich ausgerupft) und ein paar dünnen (0,3mm) Federstahldrahtstücken ein Werkzeug gebastelt, quasi eine „Mikro-Drahtbüste“. Damit fahre ich in Wuchsrichtung des Stammes bzw. des Astes leicht durch die vorher aufgebrachte Paste. Zwischendrin wird man dann und wann das Werkzeug säubern müssen (auswischen oder in einem Wasserglas waschen).

Wenn sich dabei keine richtige Struktur bildet, muss man noch etwas warten, bis die Masse etwas eindickt …

Bei diesem Schritt streiche ich auch immer nur Stücke des Stammes bzw. dicker Äste ein und bearbeite sie. Ist ein Teil fertig, kommt das nächste Stück an die Reihe – die Masse bleibt lange genug verarbeitbar.

Bild 4

In Bild 4 sieht man aus der Nähe den Bereich des unteren Stammes bzw. den Übergang zu den Wurzeln, die natürlich auch entsprechend modelliert werden.

Man kann natürlich auch mit der angerührten Masse die Überbleibsel von abgebrochen Ästen am Stamm usw. nachbilden …  

Bild 5

Entsprechend des Vorbilds heißt es nun, die richtigen Farben an den Baum zu bringen. Auch wenn man denkt, dass die hölzernen Teile eines Baumes braun sind, erkennt man bei entsprechender Beobachtung, dass es meist eher ein Graubraun ist. Ich versuche dabei, die (zu helle – wenn man nicht gerade an einer Birke arbeitet) graue Grundfarbe im jetzigen Zustand schon als Basis zu nehmen und dann entsprechend weiter zu machen …

Bei strukturierten Rinden (wie hier) kommt auf jeden Fall ein dunkles Washing (ich nehme lieber Dunkelgrau statt Schwarz) zum Einsatz, gegen Schluss der Farbgebung kommt eine passende, hellere Farbe im Drybrush-Verfahren dazu.

Kleinere Äste haben in der Regel eine etwas andere Farbe als dicke Äste und Stamm, auch das sollte man berücksichtigen.   

Bild 6

Bild 6 zeigt im Vergleich mit Bild 4 wieder den unteren Stamm und einen Teil der Wurzel, diesmal aber bereits mit etwas Farbe und einem leichten Washing in den Vertiefungen der Rinde.  

Bild 7

So langsam kommen wir schon zum Schluss unserer Färbereien. Irgendwann muss man ja auch wieder aufhören …

Im Falle der Eiche habe ich im unteren Bereich des Stammes noch mit ein wenig Moosgrün gearbeitet. Wer will, kann auch noch mehr Moss und vielleicht Flechten nachbilden (man findet da – in der Regel wohl eher für größere Maßstäbe interessant – interessante Vorschläge, das quasi mit Spritztechnik wie damals in der Schule zu machen). 

Bild 8

Mit Bild 8 kommt nun ein Portraitfoto des jetzt fertigen Rohlings vor einem weißen Hintergrund. Man sieht hier in etwa die spätere Struktur des Baumes – es ist aber – wie schon geschrieben – durch die verwendete Acrylmasse durchaus möglich, Zweige und Äste noch in Form zu biegen. 

Bild 9

An die kleinen Zeige kommen nun kleine „Wölkchen“ aus Belaubungsflies (hier von Heki). Je nach Vorbild, eigenen Vorlieben, … gibt es da ja viele Materialien, die man verwenden kann. Bei Belaubungsfliesen wie dem hier verwendeten lasse ich die Zweige eher länger, um den „Wölkchen“ Halt und Form zu geben, bei Nutzung von MiniNatur-Laub können die Zweige etwas kürzer sein, weil das Material selbst unflexibler ist und eher von selbst in Form bleibt.

Je nach Belaubungsmaterial muss man ggf. sichtbare „Haare“ (also das Material des Flieses, auf das dann Blätternachbildungen oder Schaumstoffflocken aufgebracht wurden) noch mit einer Schere abschneiden, da es sein kann, das solche beim Zupfen des Flieses (um es in „Wölkchenform“ zu bekommen) auch ohne viel Laub zur Seite herausstehen. 

Echte Freaks können natürlich auch mit statischem Gras in verschiedenen Längen und losem Laub arbeiten … das ist nicht so meines und ich habe nach ein paar Versuchen wieder fertiges Belaubungsmaterial genommen.

Ganz am Schluss kommt noch ein Hauch matter Klarlack über den fertigen Baum, um dem ganzen Laub wirklich Halt zu geben.