Zwischendrin … Leipzig? Nein: Österreich!

In einem plötzlichen Anflug von Aktionismus habe ich vor dem kommenden FREMO-Treffen in Schönau noch ein paar Wagen fertig machen wollen. Ich hatte mir mal das Ziel gesetzt, pro FREMO-Treffen wenigstens einen zusätzlichen (Güter-) Wagen FREMO-tauglich zu machen.

Jetzt war das letzte Treffen 2019 und ich habe in der Zeit seitdem nur ein paar „Fensterwagen“ (darunter einen Postwagen,  zählt der eventuell auch?) hergerichtet. Nicht viel, nicht im Dreijahresplan … ab in die Ecke und schämen! Pfui!

Nun, der hier schon besprochene Kvmm der ÖBB (siehe hier, hier und schließlich auch hier) ist inzwischen auch fertig – nun ja: fast! Aber das ist ein anderes Thema und wird hier demnächst behandelt werden … – also fehlen noch mindestens zwei Güterwagen.

Neben einem EUROP-Gm 39 von Exact Train (einfach nur Umnummern und RP25) … also fehlt noch einer … ist mir dann ein Gld der ÖBB in die Hände gefallen. Schwerer Fehler! Da kam dann mal wieder eines nach dem anderen … und zum guten Schluss ist mir ganz am Schluss beim Einstecken des Kupplungskopfs noch eine Kupplungsdeichsel abgebrochen und musste repariert werden. Das nur nebenbei …

Warum raunze ich jetzt schon wieder? Der Wagen ist doch als Modell eigentlich recht fein? Naja, es begann mit der vagen Frage in die Expertenrunde (hier: Kleinbahnsammlerforum), ob der Wagen um 1960 denn auch schon ein Blechdach bekommen hatte wie so viele Wagen bei der ÖBB. Nun, diese Frage konnte nicht abschließend geklärt werden – es gab ein Foto mit Blechdach aus den 70ern und die Meinung, dass die Wagen in den 50ern doch recht frisch aus ehemaligen Hilfspersonenwagen  MCi hergerichtet wurden und daher wohl nicht so schnell so ein neues Dach bekommen hatten. Nun, bleibt das Dach halt, wie es ist.

Dafür zog jedoch Karl (aka „Notbremse“) einen Plan der Umbauten aus der Tasche … Auweia! Da ist ja einiges anders als beim Roco-Modell, das vermutlich einfach ein DB-Wagen in ÖBB-Lackierung und -beschriftung ist. Also frisch an’s Werk … es ging los (in Klammern steht jeweils, woher das nötige Material für den Umbau gekommen ist … also, bei mir):

  • Entfernen der Halter für die Schlusssignale, dafür neue Schlusscheibenhalter wie bei der ÖBB üblich anbringen (PS-Stäbe).
  • Entfernen der Tritte zu den Schlusssignalhaltern.
  • Entfernen der angespritzten Griffe (zumindest der an den Wagenkastenecken … die ganz kleinen an den Türen habe ich gelassen, wie sie sind) und Anbringen von neuen, feinen Griffen (Fedes Restteile, aus Draht biegen geht aber genau so gut).
  • Entfernen aller Rangiertritte und Anbringen von neuen, feineren (Weinert) jeweils nur „rechts vorne“.
  • Entfernen der Bremsumstellhebel und Anbringen von neuen, feineren (Weinert).
  • Kupplergriffe unter den Puffern anbringen (AW Lingen).
  • Entfernen der diagonalen Verstrebung je Tür, Fugen nachritzen und eine neue, senkrechte Strebe anbringen (AW Lingen).
  • An den Stirnseiten je zwei diagonale Streben zusätzlich anbringen (AW Lingen).

Damit war ich dann fertig. Eigentlich hatten die Wagen nach Plan noch eine zusätzliche Lüftungsöffnung je Seite, und die vorhandenen Lüftungs- und Ladeöffnungen müssten wohl eigentlich noch die Position tauschen, aber das war mir dann doch etwas zu viel.

In meinem Übermut habe ich dann gedacht, dass ich ja an dem eher günstig bekommenen Modell doch auch mal das Altern ausprobieren könnte. Ich hatte das ja schon hier und da mal getan mit Acrylfarben, jetzt wollte ich die schon länger in der Schublade lauernden PanPastels testen.

So ist mit Acrylfarbe (Dach, erst tupfend, dann lasierend) PanPastels (eigentlich überall) und losen Pigmenten und ganz viel mattem Klarlack ein noch nicht ganz verrotteter gedeckter Güterwagen entstanden.  

Bild 1: Der fertig (?) umgebaute und gealterte Gld

Ich bin jedenfalls mal halbwegs zufrieden. Es ginge sicher hier und da noch besser … das kommt dann beim nächsten „Opfer“ … oder beim übernächsten …

Die PanPastel sind jedenfalls wirklich gut zu verarbeiten in meinen Augen (also, ich arbeite damit nicht in meinen Augen!) und ihren Preis sicher wert. Sooo viele verschiedene Farben braucht man ja für die meisten Güterwagenarten nicht. 

Und mit drei Wagen habe ich jetzt wohl auch den Dreijahresplan für das kommende FREMO-Treffen in Schönau erreicht!