In der letzten Zeit habe ich mich Schritt für Schritt dem Landschaftsbau entlang des aktuell in Arbeit befindlichen Schleppbahn-Stücks gemacht.
Ok, „Landschaft“ ist ein sehr hochtrabendes Wort für einen schmalen Streifen Grünzeug zwischen Gießerei und Straße, noch dazu mit einem Gleis dazwischen (und ich musste hinterher wirklich ein wenig das Lichtraumprofil für die Schleppbahn freischneiden). Aber zwischen all dem Grau der Gebäude ringsherum finde ich gerade an solchen Stellen eine überzeugende Gestaltung der „kleinen Portion“ Natur besonders wichtig. Und klar: Man kann hier Dinge machen, die man sich bei einem Quadratmeter Feld-Wald-Wiese drei Mal überlegt.
Die Galerie unten zeigt das prinzipiell Vorgehen … es ist nicht anders, als zum Beispiel am „Stefani-Berg“, auch wenn ich es dort vielleicht nicht alles in der Form gezeigt habe.
In Stichworten:
- Im ersten Schritt sorge ich dafür, dass die spätere „Landschaftshaut“ auch gut am Modul befestigt ist. Gerade auf solchen platten (im wahrsten Sinne des Wortes – es ist ja eine Holzplatte, auf der nun alles aufgebaut wird) Oberflächen sollte man da ein paar Gedanken und Handgriffe investieren, damit alles gut hält. Hatte ich früher recht teures selbstklebendes „Gitter“ in Rollenform aus dem Baumarkt verwendet (keine Ahnung, wie sich sowas genau nennt … man findet es dort, wo es um Fliesenkleber&Co. geht), das man aber auch noch an das Holz antackern musste, so ist mir beim Bummel durch ein schwedisches Möbelhaus eine irgendwie gummierte „Gittermatte“ aufgefallen, die es dort in der Küchenabteilung gibt (kann man wohl in eine Schublade geben, damit deren Inhalt nicht so umherrutscht). Ok, man muss nun passende Streifen oder Stücke schneiden und die antackern, aber preislich ist das ein echter Vorteil …
- Als nächstes wird das Gelände grob mit Fliesenkleber modelliert. Der hat schon fast die passende Farbe für Erdboden und ist von der flexiblen Sorte – Module werden ja doch ab und zu mal bewegt, transportiert und von einer „Klimazone“ in die nächste befördert. Hier kann Material – speziell an den Grenzen zu einem anderen – schon mal arbeiten. Und dann ist es natürlich blöd, wenn eine feste Spachtelmasse reißt oder bröckelt.
- Eine zusätzliche Schicht aus Erde ist nun vielleicht Luxus … aber speziell, wenn mehr oder weniger Stellen die Erde „durchschimmern“ lassen sollen, sieht selbige doch noch etwas besser aus als der Fliesenkleber. Vorgehen ist hier „old-fashioned“ … draufstreuen (von fein nach grob), anfeuchten, mit verdünntem Weißleim beträufeln.
- Auf die Erde kommt feiner „Turf“ (also Schaumstoffflocken) in verschiedenen Farben. Der mimt das flache Unkraut, Moos usw. und sorgt später noch dazu für eine etwas ungepflegtere Struktur im Gras (wenn Gras darüber kommt … muss ja nicht (überall)).
- Anschließend kommen dann die Grasfasern, hier 2mm in Frühherbst sowie Spätherbst (gemischt mit etwas Beige), dann ein wenig ebensolche in 4mm – alles von MiniNatur. Man sieht, dass ich bis zum Ende dieses Schrittes die Mauern der Gießerei noch nicht eingebaut hatte, um ungestört an alles dranzukommen … speziell beim elektrostatischen Begrasen.
- Den Abschluß macht hier und da höheres Unkraut aus diversen Materialien von Polak, MiniNatur usw., das sind teilweise kleine Stücke aus einer „Matte“, teilweise die sogenannten „Filigranbüsche“ (Seemoos) oder Belaubungsmaterialien. Letztere sind auch Basis der Weidenröschen, die dann noch Triebe aus Pinselhaaren mit feinem Flock als Blüten und losen Blättern (die findet man immer in der Verpackung des Belaubungsmaterial und sie sind zu schade, um weggeworfen zu werden) bekommen – die Idee habe ich übrigens bei Gordon Gravett abgeschaut (einfach mal in Google eingeben – auch hier lohnt sich durchaus der Kauf der Bücher).
Als kleinen „Bonus“ für alle, die bis hierhin durchgehalten haben, gibt es noch ein kleines Bildchen von der Schleppbahn – einfach ein paar Dinge zusammengestellt.
Dass es hier und da und dann und wann Probleme mit geparkten Autos geben könnte, hat sich ja schon abgezeichnet in einigen Beiträgen …