Gießerei „Hagen&Hagen“ (15) – macht hoch die Tür, die Tor macht weit …

Nun denn … ehe ich mich hier wieder über die lange Zeit, in der ich nichts geschrieben habe, auslasse, beginne ich lieber gleich mit meinem „Bautagebuch“ – netter Begriff eigentlich, den ich vor kurzem gelesen habe. Und da ich ja oft hier hereinschaue, was ich irgendwann mal wie gemacht habe, passt das wohl auch.

Vielleicht ist es deswegen auch wieder etwas „viel“ … es geht um ein Fabriktor, und da wird es sehr wahrscheinlich noch ein paar mehr entlang der Schleppbahn geben!

Auch hier hieß es mal wieder: „Wo habe ich das Tor denn nur hingelegt?“ Dieses schicke Exemplar (immerhin sollte m.E. eine Gießerei ein halbwegs als „Aushängeschild“ verwendbares Firmentor besitzen) stammt vom Modellbau-Kaufhaus. Und es wollte erst einmal wiedergefunden werden. Wurde es.

Bild 1: Das Tor frisch aus der „Schlosserei“

Da das Tor nicht einfach nur „in der Gegend herumstehen“, sondern beweglich sein soll … und im Endausbau dann auch mit Servos geöffnet und geschlossen werden soll … steckt also noch ein wenig mehr Nachdenken in der gesamten Konstruktion. Es muss alles halbwegs stabil sein und – da die Servos natürlich „unter der Erde“ ihren Platz finden sollen – durch den „Deckel“ des Moduls hindurchreichen.

Schließlich sind die Torflügel mit entsprechenden Messingstäben verlötet, die ziemlich genau (aber nur ziemlich … mehr dazu weiter unten) durch entsprechende Röhrchen passen, so dass sie dann zur Antriebsmechanik führen – wenn die mal an der Reihe ist. Als Pfosten dienen erst einmal zwei H-Profile, auch aus Messing und ebenfalls verlötet.

Bild 2: Ein wenig Verfeinerung auf der Rückseite

In Bild 2 sieht man, dass ich die Detaillierung auf der Rückseite (die werksseitig einfach flach ist) nicht gerade übertrieben habe. Aber ein wenig was musste dann doch sein. Hier haben einige Polystyrol- und Messingprofile ihren Platz gefunden, ebenso mein immerwährender Favorit: Cinefoil.

An einem Torflügel (in Bild 2 rechts) ist mir das ein wenig verrutscht beim Aufkleben … insofern gab es – ebenfalls mit Cinefoil – einen „Blechflicken“. Irgendwer ist da halt mal unsanft an das geschlossene Tor gefahren … So sieht man das schiefe Stück nicht mehr.

Bild 3: Kaum ist Lack darauf, kommt auch schon der Rost …

In Bild 3 ist dann lediglich ein wenig Farbe und Alterung dazugekommen. Ja, das Tor ist ein wenig „Aushängeschild“ der Fabrik, aber immerhin sind wir hier nicht in der schicken Innenstadt unterwegs … und zweitens an der Schleppbahn, wo sowieso alles immer etwas alt und gebraucht aussieht.

An den für die spätere Bewegung empfindlichen Stellen ist das Messing noch mit Ballistol brüniert, damit möglichst nicht irgendwann mal Messing durchschimmert.

Dann kam die große Frage: Wie hätte man an der Schleppbahn und um 1960 herum signalisiert, dass der Schienenverkehr bei einem geschlossenen Tor doch bitte lieber anhalten soll? Nach ein wenig Forschung – auch mit Hilfe einiger Tips aus Foren – kam dann rechts und links auf den Torflügel jeweils ein Sperrsignal. Auf der Innenseite befinden sich keine solche Scheiben – wenn die Lok der Schleppbahn die Gießerei bedient, kommt eh niemand auf die Idee, das Tor zu schließen. Wozu also Sperrsignale anbringen, wenn sie nicht benötigt werden?

Bild 4: Sperrsignale, damit ja keiner das Tor übersieht

Wenn man das Tor dann so vor sich liegen hat, wirkt es mit den beiden H-Profilen schon sehr zierlich und filigran. So hatte ich schon von Anfang an im Hinterkopf, dass die irgendwann mal an einen ordentlichen Pfeiler kommen, der dann auch einer Gießerei wie der von Hagen&Hagen würdig ist.

Selbige sind nun aus vier Lagen von 2mm starkem PVC-Hartschaum entstanden – zumindest außen herum analog zu meiner Bauweise für Gebäude.

Bild 5: Mit „Vollpfosten“ rechts und links

Ergo haben die Pfeiler dann auch das ganze Prozedere in Sachen Verputz, Risse und Bröckeln sowie einer Alterung über sich ergehen lassen (müssen). So (Bild 5) wirkt das Ganze aber dann schon etwas weniger filigran.

Bild 6: Probestehen am späteren Aufstellungsort

Wo ich oben schon schrieb, dass hier Messing-Rundprofil ziemlich genau in Messingrohr passt: Nachdem ich mit einem Bohrmaschinenständer die Löcher für die spätere Verbindung zum Antrieb gebohrt hatte (damit die ja genau senkrecht sind), kam die erste Probe am Modul … und natürlich haben die Torflügel etwas Spiel, so dass die von mir mühevoll aus dem Messingrohr gesägten „Unterlegscheiben“ (an der Schleppbahn würde man „Beilagscheiben“ sagen) nicht mehr ganz ausreichen, damit genug „Luft nach unten“ ist. Ein Schleifen auf den Rillenschienen war dann doch zu deutlich zu spüren und zu hören. So kam dann nochmal links und rechts jeweils ein „Unterlegscheibchen“ dazu. Das muss reichen.

Ein nächster Schritt war dann logischerweise, die Pflasterung, die bisher schon auf Straße und Fußweg angebracht war, auch irgendwie durch das Tor hinein in den Hof der Gießerei zu bekommen. Während das Kopfsteinpflaster der Straßen aus Kibri-Platten besteht, kommt hier zusätzlich – wegen der schon im Namen erkennbaren Flexibilität des Ganzen – „Flexiway“ des Herstellers Juweela zum Einsatz. Dabei handelt es sich – wie in Bild 7 zu sehen – um kleine, einzelne Pflastersteine, die auf einem flexiblen Träger fixiert sind. Mit dabei ist bei jeder Packung dann ein Pulver, mit dem die Zwischenräume zwischen den Steinen verfugt werden (das sehen wir dann später noch). Und außerdem finde ich, dass die Steine recht gut zu denen der Kibri-Kopfsteinpflasterplatten passen (auch wenn das genau genommen dann jedenfalls im Hof der Gießerei kein wirkliches Kriterium ist).

Bild 7: Das Schachtel-frische Flexiway von Juweela an der Hofeinfahrt

Daneben wird es im Hof aber hier und da ein wenig Betonplatten (gravierter PVC-Hartschauem) usw. geben … es sollt halt nicht so langweilig und einheitlich aussehen.

Bild 8: Der Torbereich mit geschlossenem Tor …

Im Bild 9 kann man schon ein wenig in den Hof schauen … gerade bei unterschiedlichen Höhen (entlang der Schienen, an den Rändern der Straße, …) ist das Juweela-Material eine tolle Sache. Außerdem kann man damit prima Stellen nachbilden, wo sich das Pflaster abgesenkt hat.

Man erkennt hier auch den Materialmix …

Bild 9: … und geöffnetem Tor

Das mitgelieferte Fugenmaterial kehrt man dann einfach mit einem Pinsel in die Fugen. Dann sollte man wohl alles mit Wasser besprühen … habe ich aufgrund der doch schon recht fertigen Umgebung aber nicht gemacht. Stattdessen habe ich das Wasser (mit etwas Odol dabei) vorsichtig mit einer Pipette in die Fugen laufen lassen. Das ging dann auch recht gut.

Bild 10: Nach dem Verfungen sieht es schon etwas manierlicher aus …

Noch zum Thema „Aushängeschild“ … nun mussten die beiden Pfeiler des Tores noch ein wenig aufgehübscht werden.

Nach ein paar Griffen in den Bastelvorrat meiner besseren Hälfte entstanden die beiden „Kugeln“ in Bild 11 – hier schon grundiert. In Bild 12 kann man sie in der schlussendlichen Farbe erahnen.

Bild 11: Blick über den Tellerrand … in die Bastelkiste der besseren Hälfte …

Der vorerst letzte Schritt war dann das Einfärben des neuen Juweela-Kopfsteinpflasters in etwa passend zum umgebenden von Kibri … um hier mal den Test dieses neuen Materials zu einem ersten Abschluss zu bringen.

Bild 12: Der augenblickliche Stand mit Farbe am Pflaster

Inzwischen ist auch die letzte Lücke in der Hofmauer geschlossen worden – das kleine noch in Bild 12 zu sehende Stück „Landschaft“ kommt dann später, wenn auch im Hof noch hier und da etwas Grün wachsen wird.

Von der Schleppbahn an die rauhe Küste Sachalins – der Leuchtturm von Aniva als Diorama

Wieder eine weite Reise! … wenn auch diesmal nicht zeitlich. Schon ab und zu habe ich Videos im YouTube-Kanal von minibricks.co angeschaut … einiges gefiel mir, anderes nicht so recht … aber diesmal ist m.E. ein echter „Kracher“ zu sehen – was sicher auch wieder zum stürmischen Wellengang vor Sachalins Küste passt … der Leuchtturm von Aniva (im Süden von Sachalin gelegen) entsteht als Diorama.

Hier ist in meinen Augen gigantischer 3D-Druck zu sehen, der dann mittels Handarbeit in ein extrem gutes Abbild des echten Leuchtturms – zu sehen etwa hier – verwandelt wird. Auch die Felsgestaltung weiß zu überzeugen … und die Wellen erst!

Bleibt zu ergänzen, dass die Künstlerin, die hier arbeitet, nicht nur sauber und schick lackierte Fingernägel besitzt (offenbar seit Hp1-Zeiten eine Art Qualitätsmerkmal für guten Modellbau?), sondern zumindest am Beginn ein mir sympatisches Katzen-Sweatshirt trägt! Paaasst!

Gießerei „Hagen&Hagen“ (14) – Sommerhitze an der Schleppbahn

Während draußen die erste Hitzewelle des Sommers (so sagt zumindest der Wetterbericht im Radio) Anlauf nimmt, kommt hier mal wieder ein kleines Lebenszeichen … „Wasserstandsmeldung“ möchte ich derzeit nicht schreiben, weil mir das allabendliche Gießen des Gartens langsam auf den Geist geht …

Gut, im Sommer locken andere Beschäftigungen, so dass in der Regel immer wenig an der Modellbahn gebastelt wird in dieser Zeit, aber an der Schleppbahn sind es im Moment eher auch die kleinen Schritte, die hier großartige, neue Beiträge verhindern, als z.B. die Schreie des Gartens nach Aufmerksamkeit.

Wenn man keinen ganz genauen Plan macht, sondern nur „Bilder im Kopf“ hat, dann muss man halt beim Weiterbau erst einmal Ausprobieren, Schauen, nochmal Probieren, … lauter solche Dinge eben, die man tun sollte, ehe man größere Baustellen angeht. In diesem Fall gibt es sogar ein paar Zeichnungen und Skizzen, aber ehe ich mit der Gießerei so richtig loslege, gehört noch einiges geklärt … und das passiert halt hin und wieder, so wie gerade jetzt.

Ein großes Thema seit einiger Zeit ist die Überlegung, wie eigentlich die nötigen Rohstoffe von der Bahn (um die geht es natürlich hier hauptsächlich) in die Gießerei zu den richtigen Stellen kommen. Hatte ich erst Überlegungen von separaten Kränen oder sogar Kranbahnen für Koks und Masseln, habe ich die nach etwas Nachdenken wieder sein lassen … nein, sooo groß ist die Gießerei „Hagen&Hagen“ ja nun auch nicht. Und da es eine Kranbahn zur Verladung größerer Fertigprodukte geben soll, wären noch mehr Kranbahnen und Kräne dann irgendwie nicht mehr glaubhaft auf dem Stück „Hof“, den man von der Gießerei auf dem Modul darstellen kann … aber irgendwie muss das Zeug ja „ausgeladen“ werden, per Hand geht das wohl kaum – dazu ist die Gießerei dann wieder eine Nummer zu groß.

Speziell überlegte ich schon lange, wie ich das Entladen der Masseln darstellen könnte … klar, hier kamen in der Realität Elektromagnete zum Einsatz … aber wie bastelt man sowas überzeugend in 1:87? Die Antwort gab hier der 3D-Druck … genauer: Beim Stöbern im Marktplatz von Shapeways fand ich durch Zufall (ab und zu schaue ich mit den Suchbegriffen „H0“ und „1:87“, was es alles außer ständig neuen, diversen Panzern&Co so an Neuigkeiten gibt … was man eben brauchen könnte) zwei Elektromagnete genau für diesen Zweck … also einen passenden bestellt. Hurra!

Bild 1: Kettenfädelspaß

Am Magneten waren vier „Aufhängungen“ schon mitgedruckt … die sind allerdings so zierlich und etwas spröde, dass sie bei den Einfädelversuchen gleich aufgegeben haben. Ich nicht … und so habe ich mit dünnem Draht Ösen durch feine Ketten (Roco Minitanks) gezogen, am Magneten an genau den vier Stellen, an denen vorher eine „Aufhängung“ gedruckt war, ein Loch gebohrt und die Ösen eingeklebt. Sieht – wie man in Bild 1 sehen kann – nicht ganz so schlimm aus, wie man befürchten könnte. Aber es hält jedenfalls!

Den 3D-Druck hatte ich vorher vorsichtig mit etwas Spülmittel gewaschen und dann mit der Spraydose in einem hellen Grau grundiert. Dann kamen die üblichen Farben (teilweise als „Wash“, teilweise als „Drybrush“) und Pigmente an Magnet und Ketten … so sieht es dann gleich noch etwas netter aus …

Bild 2 zeigt dann auch (wenn auch in einigen – hier aber noch nicht so spannenden – Bereichen etwas unscharf) den späteren „Hofhund“ der Gießerei mit dem Magneten am Haken. Wechselweise kann der Fuchs Bagger dann einen Greifer für das Entladen von etwa Koks an den Haken nehmen. Ist der Magnet dran, liegt der Greifer halt greifbar an der Seite …

Bild 2: Mal „angetüddert“ am Baggerseil …

Am Fuchs Bagger selber ist noch nichts passiert, außer dass der Schrottgreifer, mit dem er ab Werk kommt, abgeschnitten wurde und aus einem kleinen Stück Draht ein provisorischer Haken gebogen wurde. Einfach, um zu gucken, wie das Ganze nun aussieht … speziell muss natürlich noch eine Lösung gefunden werden, wie der Elektromagnet zu seinem Strom kommt.

Der Fuchs Bagger ist übrigens von MO-Miniatur. Nicht ganz so günstig wie die Version von Kibri, aber mit dem Gitterausleger m.E. genau passend für seinen zukünftigen Job bei der Gießerei und dann und wann bei eBay doch zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Oder man bekommt ihn zum Geburtstag …

Gut, das war in Sachen Gießerei und deren Weiterbau eher eine Nebenbeschäftigung. Wesentlich spannender ist für die Planung nun, dass eigentlich irgendwo auch ein Schornstein bzw. Schlot stehen soll. Auf dem Modul sieht man ja nur einen Teil der Gießerei … die Modulkanten „schneiden“ ja immer ratz-fatz ein Stück Landschaft – oder hier: Fabrik – aus. Klarerweise muss man an dem Teil der Gießerei, der hier mit dem Anschlussgleis dargestellt wird, im Wesentlichen das Empfangen von Rohstoffen und das Verladen von Fertigprodukten darstellen (schrieb ich ja oben schon prinzipiell). Neben das Gleis die Verwaltung und Kantine zu bauen, macht ja nun keinen Sinn …

Aaaber: Wenn man eine Fabrik im Modell auf sein Modul baut, dann möchte man ja im Allgemeinen auch einen Schlot sehen … irgendwie Markenzeichen, Orientierungspunkt usw. im Zusammenhang mit Fabriken. Vor vielen, vielen Jahren gab es da in H0 noch nicht ganz sooo viel Auswahl, noch dazu wie viele Modellbauwerke eher etwas verniedlicht. Heutzutage gibt es glücklicherweise deutlich mehr Auswahl in ordentlichen Abmessungen. Das heißt aber auch, dass man ein wenig Ausprobieren und Herumschauen muss … Welcher Schlot passt wohin?

Im Wesentlichen hatte ich hier je einen Schlot von Artitec und Auhagen (Baukastensystem) – beide etwa gleich hoch – sowie einen, den Joswood einmal im Programm hatte (Resinguss), deutlich höher, wie man im Vergleich in Bild 3 sieht.


Bild 3: Die Qual der Wahl …

Auch wenn natürlich jeder „den Längsten“ haben möchte … letztlich habe ich nach diversen Meinungen in Foren, Webseiten und Fotos einfach mal beide Schlote (Joswood und Artitec) aufgestellt (in Bild 3 habe ich versucht, die zwei Fotos von in etwa dem gleichen Standort zu machen) … ich bin ein optischer Mensch. Und so fiel jetzt die Wahl auf den Schlot von Artitec …

Zu diesem noch ein paar Worte: Mit nur wenig Versäubern (ich hatte mit Schlimmerem gerechnet) lassen sich die diversen Resinteile fast wie die Kunststoffklötze aus Dänemark zusammenstecken. Sauber gemacht, Artitec!

Bild 3 zeigt auch, dass inzwischen auch an dieser Seite eine Mauer das Gelände der Gießerei begrenzt. Die zwei Pappeln habe ich schon vor langer Zeit gebaut und jetzt zum Größenvergleich (eigentlich Höhenvergleich) mal an den Platz gestellt, für den sie auch gedacht sind.

Es kommt darauf an, was man daraus macht!

Genau! Das war … oder ist … der Werbeslogan für: Beton!

Und ganz getreu diesem Slogan zeigt uns Doug von der Firma Fos Scale Models in diesem Video, wie man recht einfach eine überzeugende Betonwand im Maßstab H0 gestalten kann.

Ausprobiert habe ich es noch nicht, aber das kommt sicher noch!

Nach Duisburg? … über Klagenfurt – ein Kvmm der ÖBB (2)

Nun denn … Wortwitze über Cabrios im Regen sind schon länger her. Warum ging hier also nichts weiter, wo doch damals schon klar war, was zu tun ist? Nun: Erstens kommt es immer anders … und zweitens als man denkt. Ist so.

Mir ist ehrlich gesagt zwischendrin ein paar Mal fast die Lust vergangen, dann galt es, wieder neue Lösungen zu finden … manchmal muss man auch einfach warten. Aber genug der Raunzerei!

Und weil ich ja nicht so bin, soll hier auch der Grund des Raunzens angeführt werden … vielleicht erspart es jemand anders selbiges. Aber keine Sorge: Am Ende wird alles gut … denke ich zumindest gerade.

Bild 1: Das Fahrwerk von Rocos Omm 37 wird am Handbremsende bearbeitet

Ja, die Sache mit dem Omm 37 sah ganz gut aus … also mit seinem Fahrwerk als Spende für das Fahrwerk unseres Kvmm. Die Handbremsbühne (siehe Bild 1) bekommt man auch halbwegs gut ab vom Rahmen, aber schon hier zeigt sich, dass das ein recht eigenartiger Kunststoff ist, der hier verwendet wurde (wenn man schon öfter in solchen Fahrwerken herumgebohrt und -geschnitten oder -gesägt hat, dann darf man das so sagen).

Es verwundert daher nicht sehr, dass beim Aufbohren der Löcher für neue Puffer (die von Roco sind nicht besonders schön und die auf der Handbremsseite „gehen“ automatisch, wenn man die Bremserbühne beseitigt … sieht man ja in Bild 1) die eher zierliche Pufferbohle hier und da verschwindet. Die Lösung gibt es in Form eines Ätzbleches mit diversen Teilen für Güterwagen von der Firma Weinert … bis hier hin also kein Grund zur Sorge.

Bild 2: Test für die Rekonstruktion der Pufferbohle

Mit ein paar Puffersockelplatten und Rangiertritten (beides ebenfalls von Weinert) kommt man der Sache schonmal näher … so sollte es gehen …

Bild 3: Erste Probe mit Omm 37-Fahrwerk von Roco und Pufferbohlenteilen von Weinert

… dachte ich zumindest.

Wenn man ein paar Tage mit anderen Dingen beschäftigt ist, dann wieder an den „Tatort“ zurückkehrt und zwischen allen sorgfältig gelagerten Einzelteilen das Fahrwerk des Omm 37 wie eine Banane liegt, dann ist „Schluss mit lustig“! Das Ding hatte sich sowas von verzogen … da noch groß Arbeit zu investieren mit der Gefahr, hinterher irgendwann einen „Bananenwagen“ auf’s Gleis zu stellen, ist wohl keine besonders gute Idee.

Nach wie vor bin ich aber der Ansicht, dass das Fahrwerk eines Omm 37 von Exact-Train auch keine gute Idee ist. Der ist seit dem letzten Beitrag zu diesem Thema nämlich nicht wirklich viel günstiger geworden.

Jetzt kommen wir zum Wortspiel im Titel des heutigen Beitrages … Dank Stefan Carstens‘ „Güterwagen Band 3 – Offene Wagen“ findet sich erneut eine Lösung: Der Omm 34, ehemals „Klagenfurt“ – nein, auch hier nicht die Hochpreisvariante von Exact-Train.

Den Klagenfurt hatte Klein Modellbahn in recht guter Qualität im Programm, jetzt ist der bei Roco gelandet. Und das Fahrwerk braucht man nur um ein passendes Sprengwerk zu ergänzen, dann ist es passend – eben von Klagenfurt nach Duisburg (über Unterschiede am Wagenkasten brauchen wir im Zusammenhang mit dem Kvmm ja nicht zu reden). Einen Klagenfurt von Klein Modellbahn fand ich sehr günstig in der berühmten „Bucht“ … der Wagenkasten war etwas „bespielt“ … das war mit egal, denn es zählt ja das Fahrwerk! Glück muss der Mensch haben! … und dann auf die Post warten, ehe es weiter geht.

… dachte ich.

Wieder einmal … zu früh gefreut!

Bei Kleins „Klagenfurt“ ist die Pufferbohle am Wagenkasten-Teil, das Fahrwerk endet hinter der Pufferbohne und wird durch die Puffer mit dem Wagenkasten (inklusive Pufferbohle) verbunden. Das Fahrwerk nehmen und einfach so unter den Wagenkasten des Kvmm geben, geht also nicht. Gut, dass ich eh schon die Weinert-Teile vom „Erstversuch“ mit dem Omm 37 von Roco bereit hatte … ich brauchte sie nun alle wieder.

Die eigentliche Pufferbohle besteht aus 1mm starkem Polystyrol, vor das das schon in den Bildern 2 bzw. 3 zu sehende „Weinert-Blech“ geklebt wird. Dann kann man vorsichtig Löcher für Puffer und Tritte bohren … funktioniert alles irgendwie und passt dann auch.

… dachte ich.

Das Fahrwerk vom Omm 34 passt nun nicht ganz unter den Wagenkasten des Kvmm … man muss seine „Pufferbohlen“ (die, die ja eh nicht zu sehen sind, weil die eigentlichen Pufferbohlen aus PS und Weinert-Teilen davor kommen) an der Oberseite etwas niedriger fräsen, damit der Wagenkasten sauber darauf passt. Also … eigentlich sitzt der Wagenkasten auf den neu gebauten Pufferbohlen und von den dahinterliegenden Teilen des Fahrwerks stört dann keines mehr.

… dachte ich.

Und dieses Mal war es auch so!

Bild 4: Ein wenig Optimismus macht sich bei der nächsten Stellprobe breit …!

Nach etwas Brünierung, einer ersten Farbschicht an den neuen Pufferbohlen und Tritten und etwas Kleber hier und da, scheint mal alles zu passen … man sieht in Bild 4 auch, dass auch mit diesem Fahrwerk nichts „Hochbeiniges“ mehr daherkommt. Das war ja der Grund für den ganzen Spaß.

Nebenbei habe ich eine erste Probebohrung in den Wagenkasten gemacht. Von unten … versteht sich. Herr Much hat hier wohl ein Gewicht eingeklebt, das nun durch die ganzen Arbeiten anscheinend locker geworden ist und fröhlich klappert, wenn man den Wagen (-kasten) bewegt oder auf den Rücken legt. Blöd … denn der Wagenkasten ist nicht zu öffnen. Also mit dem Holzbohrer gaaanz langsam und gaaanz vorsichtig hineingebohrt. Nun heißt es, durch ein solches Loch (oder mehrere … mal sehen, wie mutig ich bin) an das Gewicht heranzukommen und es wieder zu verkleben, damit da nichts mehr klappert.

Der Kvmm bekommt dann wohl noch etwas Blei zwischen Wagenkasten und Fahrwerk, um ein passiges Gewicht für den harten Betrieb beim FREMO zu haben. Da ist jedenfalls ein wenig Platz.

Mal gucken, was uns noch so erwartet!

Von der Schleppbahn in’s Paris des 14-ten Jahrhunderts – ein „Book Nook“ von Samy

Man ist ja als regelmäßiger Zuschauer schon eine hohe Qualität und tolle Selbstbauideen bei gleichzeitig verdammt schneller Abfolge (Woher nimmt der so viel Zeit?) gewohnt, aber der neueste Film von Samy bei YouTube ist mir (wieder einmal) einen Link wert … unbedingt!

Nicht nur, dass ich lernen durfte, was ein „Book Nook“ ist (eine Art „Theaterkasten“ im Bücherregal, der gleichzeitig als Buchstütze dient) , und die Idee richtig klasse finde … hier gibt es richtig was für die Augen. Und noch dazu wird wie immer haarklein dargestellt, wie das Werk entstanden ist. Und neben „normalen Modellbau“ (ok, nicht im H0-Maßstab) gibt es Spiegeltricks und eine unglaublich tolle Lichtstimmung. Man glaubt dem „Theater“ wirklich, dass man in einer Gasse in Paris vor vielen, vielen Jahren steht … ja, man meint fast, die appetitliche Brühe, die da in der Mitte der Gasse langdümpelt, riechen zu können …

Zwischendrin … lohnert es sich

Heute wird wieder gekalauert … der in der Beitragsüberschrift ist dabei (mancher wird sich erinnern) aus einer österreichischen Werbung geklaut.

Hintergrund ist diesmal ein 3D-Druck eines Lohner L 150 Motorrollers – von einem Bekannten im Kleinbahnsammlerforum konnte ich vor einiger Zeit einen von ihm in CAD gezeichneten und dann 3D-gedruckten Motorroller in 1:87 erwerben. Das große Vorbild war dabei (ab 1958) ein Erzeugnis der ehemaligen Lohner-Werke in Wien.

Bild 1: Chris fährt Lohner

Der 3D-Druck ist superfein … das musste ich leider schon beim Lenker erkennen – eine Hälfte hatte sich bereits in der Verpackung verabschiedet, die zweite tat selbiges bei der ersten Berührung mit durch meine Wurstfinger gesteuertes Werkzeug. Nun, kann passieren … kann man mit einem neuen Lenker aus feinem Messingdraht wieder reparieren (wobei das halbwegs exakt ausgerichtete Ankleben mit Sekundenkleber eine ziemliche Nervensache ist).

Der 3D-Druck ist aber auch so superfein, dass meine Idee, irgendetwas auf dem Gepäckträger des Rollers zu transportieren, recht fix wieder begraben wurde: Den muss man einfach sehen können!

Ansonsten keine Großartigkeiten: Mit Seifenwasser abgewaschen und getrocknet kommt der Pinsel am 3D-Druck zum Einsatz. Der Scheinwerfer bekam eine „Glaslinse“ aus einem Tropfen UHU Kraft. Die Nummerntaferl sind ausgedruckt und angeklebt.

Eine Figur von Noch (von einem Roller „abmontiert“) war leider unwillig, sich an Beinen und Armen passend hinbiegen zu lassen – selbige brachen einfach ab und ließen sich auch nicht mehr wirklich wieder ankleben. Jetzt sitzt eine „verbogene Radfahrerin“ von Preiser auf dem Gefährt. Die hat sich das alles bereitwillig gefallen lassen.

Ich habe sie – da kommt für Österreich-Kenner der nächste Kalauer – wie im Bild oben zu lesen „Chris“ getauft … und die fährt Lohner. Im Bild sieht man an den Reifen kleine „Patafix-Würste. Sie ist hier nur kurzzeitig unterwegs und wird bald als „Naturalie“ ausgeliefert.

Modelltischlerei Franz Brödl Siebenhaus

Es ist erschreckend! Als ich gestern (mal richtig fix, dass die Fotos einen Tag nach dem „Schießen“ hier landen, oder?) mit dem Junior in Siebenhaus – einem Teil von Schönau – unterwegs war und angehalten habe, um ein interessantes, älteres Haus (eigentlich ja mehrere Häuser) zu fotografieren, bekam ich gleich zu hören: „Aber Vati, dann wird das alles doch bald eh wieder abgerissen …“

Nun … wie auch immer. Ich habe Fotos gemacht, so weit man von der Straße aus solche machen kann. Kommt der Abrissbagger: Ich bin nicht schuld! Nein!

Viel gefunden habe ich über Franz Brödl bzw. seine Modelltischlerei nicht bisher. Aber: Modelltischlerei … das bedeutet, dass hier Gießereimodelle erzeugt (getischlert) wurden. Wieder was dazugelernt. Franz Brödl war demnach „ungarisch-deutsch“ und sah wie Freud aus. Nebenbei hat er am 1. Oktober 1905 die Ortsgruppe des Touristenvereins „Die Naturfreunde“ in Leobersdorf gegründet – und hat einen Enkel, der schon mehrere Filme gemacht hat.