Gießerei „Hagen&Hagen“ (13) – Vogeldreck

So langsam nähert sich die Straße entlang der Schleppbahn – hier eigentlich entlang der Gießerei „Hagen&Hagen“ – ihrer Vollendung. Und wenn rechts und links der Straße allmählich Teil für Teil fertig wird, dann sollte auch die Straße diesem Beispiel folgen.

Konkret war die Straße ja im Prinzip schon von Beginn an gealtert durch die verschiedenen Farben, die ich genutzt hatte. Aaaber: Es geht hier um den Spätsommer … gemeinhin eine eher trockene Jahreszeit und in der Vorstadt entlang der Schleppbahn wird man nicht so regelmäßig die Straßen gesäubert haben. Also, es muss alles etwas staubiger wirken.

Das legt natürlich auch im Modell irgendwie nahe, dass man Pigmente nutzt – hier gleich ein Tip, falls jemand welche sucht. Mit verschiedenen Grau- und Brauntönen bekommt man eine m.E. recht überzeugende Staubschicht hin … fixiert habe ich hier nichts (die Oberfläche der Straße ist reletiv rauh), nur lose Pigmente vorsichtig weggepustet.

Bild 1: Hier und da ein wenig „Dreck“, Fahrspuren …

Ganz nebenbei kann man mit so einer Staubschicht auch alles noch ein wenig „überblenden“ (mir fällt jetzt kein anderes Wort ein). Hier und da sind eventuell Kontraste recht hart zwischen z.B. Kopfsteinpflaster und Teerflicken … die Staubschicht mildert das alles ein wenig ab, und das durchaus steuerbar. Und so ist es ja auch in der Realität.

Bild 2: „Krah!“

Ein Thema war auch schon der einsame Vogel auf dem Rauchabzug der Werkstatt. Erst als Taube angedacht, ist es von der Größe wohl eher ein Rabe. Das hat noch dazu den Vorteil, dass man bei viel grauen Gebäuden in der Gegend den schwarzen Raben auch besser sieht.

Und wo schon einmal einer dort saß, kamen gleich noch ein paar Kollegen dazu …

Bild 3: Nacharbeiten am Schornstein

Mit dem größeren Schornstein der Werkstatt war ich vorher nicht wirklich zufrieden. Jetzt bin ich zufriedener …

Zum einen sind die Ziegel, aus denen der obere Teil des Schornsteins besteht, noch etwas  „bunter“ geworden – mit ein wenig anderer Farbe hier und da trocken gemalt, wirken sie nun doch lebendiger und auch echter.

Zum anderen bietet der etwas krumme Schornstein eine gute Ausrede für eine „Stützkonstruktion“ aus Eisen – sowas sieht man ja bei älteren Schornsteinen immer mal wieder. Gleichzeitig lenkt dieses schicke Eisenkorsett auch etwas von den nicht ganz so schönen Schmalseiten der Ziegel ab (Gussteil).

Und letztlich sind die Fugen nun auch nicht mehr ganz so dunkel … das sieht man aber im Bild 3 kaum.

Mit der Straße hat natürlich auch der Fußweg seinen Staub abbekommen. Hier habe ich dann noch etwas ausprobiert (und bin recht zufrieden), was ich bei Jason Jensen abgeschaut habe: An der Kante zwischen Gebäude und Gehweg habe ich mit recht dunklen Pigmenten gearbeitet. Klar, da sammelt sich erstens gerne mal Dreck, zweitens bekommt man aber so eine Art „künstlichen Schatten“ und einen m.E. besseren Übergang, wo das Gebäude – quasi mit seinem Fundament – in den Boden eingelassen ist.


Bild 4: Beratungsgespräch an der Straße

Etwas, was die Amerikaner (ok, andere Landsleute manchmal auch) ja geradezu zelebrieren, ist diverser Kram, der hier und da dekorativ herumsteht (jedenfalls auf ihren Modellbahnanlagen). Man muss da immer ein wenig im Hinterkopf behalten, wo die Szene spielt, an der man gerade baut, aber hier und da ist sowas natürlich auch in europäischen Gefilden – wie hier in einem nicht so feinen Viertel der Vorstadt – möglich. Und wo der Chef der Zweiradwerkstatt schon die große Schiebetür halb geöffnet hat und mit einem Schraubenschlüssel dort steht, warum sollte er nicht den Gehweg – wenigstens zum Teil – mit allerhand Kram aus seiner Werkstatt vollstellen? Nach rechts (in Bild 4) geht der Weg dann eh nicht mehr weiter … wer soll sich also groß beschweren?

Also entstand aus einigen Detaillteilen (Noch, MoMiniatur, Artitec … um nur einige zu nennen) und einem selbst umgebauten Fass ein wenig „Drumherum“ für die plaudernden Herren dort. Und rund um das Drumherum kam dann auch nochmal dunkles Pigment …