Der Bayerhof (13)

Im heutigen, schon 13. Teil – eh keiner abergläubisch hier? – nimmt der Bayerhof eher eine Statistenrolle ein (er ist eher der geheimnisvolle Unsichtbare) … zumindest bis kurz vor Beitragsende, dann haut er noch einmal so richtig in die Vollen! Versprochen!

Zuerst soll es aber um ein paar andere Dinge gehen … „But now for something completely different ..“, wie es bei Monty Python so schön heißt. Wer meine letzten Bautätigkeiten verfolgt hat, hat auch gemerkt, dass da immer irgendwelches Klumpat (Österreichisch für „Gerümpel“) um die Gebäude herumsteht oder -liegt. Das musste wieder sein … gehört einfach mit dazu … Ehrensache also!

Bild 1: Es geht schon wieder los … mit Fässern …

Wir fangen einfach wieder da an, wo wir letztes Mal aufgehört haben. Das hat ja beim letzten Mal schon super funktioniert.

So sind also noch zwei Fässer entstanden – so, wie beim letzten Mal beschrieben. Mir ist dann nur ein- und aufgefallen, dass man den Fassboden auch gerne aus dickerem PS herstellen kann, wenn man seine Dicke nicht hinterher irgendwie sehen kann. Das erleichtert das Zusammenkleben doch erheblich und man flucht etwas weniger dabei …

Ein Fass – es ist noch halbwegs intakt – hat schon eine Aufgabe bekommen. Hier sind ein paar Holzreste drinnen gelandet …

Bild 2: Holz vor der Hütte kann man nie genug haben 😆

… welche beim Holzhacken übriggeblieben sind (um den Satz von oben zu vollenden). Kein großes Mirakel … das Brennholz ist aus abgeschnittenen und passig zusammengeklebten Stücken von im Herbst gesammelter Goldrute (meine ich zumindest … kein DNA-Test vorliegend). Die nette Axt findet sich übrigens zusammen mit ebenso netten Sägegeschwistern, Benzinkanistern  und leider viel zu modernen Motorsägen in einem Set von Busch.

Bild 3: Die Baustahlmatten sind wohl irgendwo vom Lkw gefallen?

Baustahlmatten selber bauen ist wohl schon länger bekannt … oder? Das sind Stücke von Insektenschutzgittern – so ein Gitter kann man entweder so in verschiedenen Größen kaufen, oder man hat (ist üblicherweise so) Reste, wenn man einen Bausatz für ein Fenster oder eine Tür kauft. Ein wenig Rostfarbe und hier – weil es irgendwie immer noch so plastikhaft gewirkt hat – etwas Braun. Fertig!

Bild 4: Eine leere und eine – halbwegs – volle Palette

Von diversen Herstellern gibt es Paletten. Ich meine, die im Bild 4 sind von Herpa. Wenn man die etwas mit Nadel und Messer bearbeitet und dann färbt, sehen sie richtig gut alt aus. So eine leere Palette lehnt gerne mal an einer Wand … der vollgeladenen gönnen wir das Chillen in lässiger Haltung nicht wirklich, hier liegen noch ein paar Backsteine bereit und etwas, was wohl zu einer Kreissäge gehört … man weiß es nicht so genau.

Ganz genau weiß man aber hoffentlich noch, was ich schon öfter schrieb: Immer überlegen, ehe man etwas wegwirft! Das Zahnradteil stammt aus einer defekten Armbanduhr, die mühsamst in Kleinteile zerlegt wurde …

Bild 5: Verpackungskunst?

Im Bild 5 sieht man ein … ich weiß es nicht. Bauholz vielleicht? Unter der Plane befindet sich ein hingeschnitzes Reststück Styrodur und eine dünne „Bodenplatte“ aus PS. Sonst nix … Damit der Wind die Plane nicht wegweht, sind noch ein paar Steine darauf verteilt. Und auch fertig …

Bild 6: Nochmal Verpackungskunst

Irgendwann kurz nach dem Krieg – so sagt man – hat der alte Bayer mit einem amerikanischen Soldaten irgendwas ausgehandelt. Weiß man halt auch nicht so genau … man munkelt halt. Jedenfalls hat er seitdem einen alten „Amischlitten“ am Grund herumstehen gehabt. Ganz fit ist der inzwischen nicht mehr … angeblich war er das aber auch vorher nie. Und der alte Bayer ist nie dazu gekommen, das Ding fahrtüchtig zu machen.

Der Wagen ist auf Steine aufgebockt, ein Stück Plane drüber und die mit Seilen befestigt … da wollte der alte Bayer dann doch nicht Steine drauflegen!

Bild 7: Nun wird’s aber interessant …

Was das Teil in Bild 7 darstellt? Nun ja … eine Treppe … eine alte Treppe. War klar, oder? Wozu die gut ist?

Na, dazu kommen wir etwas später …

Bild 8: Sehr unspektakulär!

Jetzt drängt sich doch der Bayerhof mit aller Macht in’s Bild … dem passt das mit der Statistenrolle nicht so ganz.

Naja … die Rückseite habe ich erstens noch nie gezeigt (ist jetzt auch nicht sooo spannend, oder?) und zweitens jetzt auch mal eingefärbt.

Selbiges ist genau so passiert, wie ich es auch sonst bei meinen Häusern mache: Mit Heki-Betonfarbe eine graue, putzartige Farbe drauf … sonst nichts. Das ist angenommenermaßen einfach die „Schnittfläche“, mit der der Hof dann an der Modulkante steht.

Bild 9

Bild 10

Bild 11

Die letzten drei Bilder (9 bis 11) zeigen nun quasi den „Serviervorschlag“. Einfach die ganzen Kleinteile irgendwie an den und um den Bayerhof gruppiert, so wie ich das im Hinterkopf hatte, als ich alles gebaut habe. Dazu gibt’s noch ein kleines Töpfchen mit „Holzspänen“, die man dann fröhlich um den Holzstoß und den Hackklotz drapieren und mit Klebstoff (etwa „MOWI“) fixieren kann.

Und die drei Bilder zeigen auch, wozu die Treppe gedacht ist … der alte Bayer ist ja nicht dumm! Irgendwie muss man ja an den Tank herankommen (und wenn unter der Treppe noch etwas Landschaft ist, die die 3mm vom Bayerhoffundamant ausgleicht, dann passt es auch von der Höhe)!

Was die Bilder nicht zeigen: Der rechte, hözerne Anbau des Hofes hat einen recht weiten Dachüberstand. Hier sind an der Unterseite noch die dazugehörigen Sparren dazugekommen … wenn doch mal wer aus einem ganz ungünstigen Winkel schaut.

Bei den beiden anderen Dächern gibt es die nicht … der Dachüberstand ist zu klein und man kann da eigentlich nicht wirklich so hinschauen, dass man sie vermissen würde.

So … wenn noch irgendwem irgendwas auffällt, was fehlt oder anders aussehen sollte, möge das jetzt vorbringen. Oder für immer schweigen! 😉

Nun wird alles eingepackt und am kommenden Wochenende ausgeliefert. Vielleicht gibt es dann in einiger Zeit mal Fotos, wo man den Hof in seinem „natürlichen Lebensraum“ sehen kann.

Der Bayerhof (12)

Beginnen wir das neue Jahr doch so, wie wir das alte beendet haben … mit einem Fass 😉  Da  gefragt wurde, wie denn genau das Fass aus dem letzten Beitrag zustande gekommen ist, haben die Bewohner des Bayerhofs keine Kosten und Mühen gescheut, gleich noch ein Fass aufzumachen … und dabei schauen wir ganz genau zu.

Vorweg ein paar Dinge dazu:

  • Das ist jetzt – grob geschätzt – mein viertes Fass. Ich habe weitaus weniger geflucht als bei den dreien vorher, aber ich denke, es geht noch immer besser.
  • Es ist alles wieder so ziemlich geklaut … Ok, man kann die Techniken, um ein Fass zu bauen, hier und da auf die eine oder andere Art im Web finden, aber ich habe mich ganz eindeutig an Emmanuel Nouaillier und seine Beschreibung in „Perfekt bis ins Detail“ gehalten.
  • Die Fotos sind jetzt in einer Bastelsession hintereinander weg „geschossen“. Große Bearbeitungen usw. habe ich mir erspart. Aber ich denke, man erkennt, was gemeint ist.

Zu guter Letzt genug der Worte … und analog zum alten Werbespruch „Lasst Blumen sprechen …“ beginnen wir mit einem „Lasst Bleche scheppern …“!

Bild 1: Ausgangspunkt ist – TADAA! – ein Stück Cinefoil (es geht natürlich auch anderes Material mit ähnlichen Eigenschaften, etwa dickere Alufolie) … die Breite ergibt sich aus dem Umfang des Fassbodens (wir erinnern uns: Der Umfang eines Kreises ist sein Durchmesser multipliziert mit der Kreiszahl π … da wir ein wenig Überlappung brauchen, um das Cinefoil zuzukleben, nehmen wir statt π einfach 3,14 und geben zum Ergebnis 0,5 bis 1mm dazu … da braucht’s ein wenig Übung und es hängt vom Material ab), die Höhe klarerweise von der gewünschten Höhe des Fasses

Bild 2: Entlang eines Lineals o.ä. und auf einer Schneidematte oder einer ähnlichen Unterlage, die ein wenig nachgibt, graviert man vorsichtig Wülste in das Fass (wenn es Wülste haben soll) … die Nadel im Bild zweimal sehr flach und recht sanft über das Cinefoil gezogen reicht da … bei anderen Werkzeugen habe ich dann Einzelteile in der Hand gehabt

Bild 3: Im Beispiel sind so zwei Wülste an einem Ende entstanden … man streicht ggf. das Cinefoil mit dem Finger vorsichtig wieder etwas glatt

Bild 4: Nach den Wülsten am anderen Ende des Fasses sucht man sich einen runden Gegenstand, der den gleichen Durchmesser wie der Fassboden hat … oder lieber ein klein wenig größer (ich habe den Fassboden mit einem 5,5mm Locheisen erstellt, das Locheisen im Bild hat einen Außendurchmesser von 6mm) … jedenfalls wickelt man das Blech nun darum

Bild 5: Das „gewickelte Blech“ sieht dann so aus … und links ist ein Fassboden zu sehen (ich weiß, sieht fast aus wie die Farbklekse rechts)

Bild 6: An ein unteres Ende vom Cinefoil gibt man nun ein wenig Sekundenkleber-Gel und bringt es vorsichtig an den Boden an – klebt das erste Stück, dann kommt Kleber an den Rest und man zieht und wickelt vorsichtig das ganze Blech um den Boden … am Ende sollte es eine kleine „Blechüberlappung“ geben, an die man von Innen etwas flüssigen Sekundenkleber gibt

Bild 7: Wer es ganz richtig macht, grundiert jetzt wohl mal … ich habe einfach zwei dünne Farbschichten auf das Cinefoil gepinselt

Bild 8: Und noch ein wenig … weil’s so schön war!

Bild 9: So weit, so Fass! Wenn das Fass später stehen soll – man sieht dann klarerweise die Unterseite des Bodens nicht – ist man mit der Farbgebung soweit mal fertig

Bild 10: Wenn der Boden des Fasses später zu sehen sein soll, muss er natürlich auch noch eine Farbschicht bekommen – zugleich ist hier am Fass wohl mal eine Auslauföffnung o.ä. gewesen … in diesem Fall aus einer kleinen Laser Cut-Mutter

Bild 11: Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, welche Farbe wohl so ein Fass innen hat … das liegt sicher am Material, am Alter, am (früheren) Inhalt – das Mattschwarz des Cinefoil ist jedenfalls mal eine recht konservative Sache, die hier noch mit etwas heller Rostfarbe überpinselt wird (das Fass liegt angenommenermaßen schon länger kaputt herum) – wenn man später in das Fass hineinschauen kann bis zum Boden, sollte man zusehen, dass der nicht mehr nach schneeweißem Polystyrol aussieht

Bild 12: Jetzt kommt der spaßige Teil: Agressionsabbau! 😆  … mit Zahnarztwerkzeug, Pinselstiel, Pinzette, … bringt man das Fass in Form … oder aus der Form … ganz, wie man das so sieht …

Bild 13: Schon beim Verbeulen sollte man sich überlegen, wie das Fass später mal liegen wird und was man dann davon sieht … diese Stellen werden gealtert (hellere Rostfarbe, stark verdünnt) und auch die Auslauföffnung bekommt nun rostige Farbe ab

Bild 14: Im nächsten Schritt habe ich noch helle „Rostpigmente“ und etwas braunen „Staub“ feucht aufgetupft

Bild 15: Jetzt kommt noch etwas Graphit zum Einsatz … wo das Fass vielleicht noch gerollt oder über den Boden gezogen wurde, sieht man eventuell noch etwas „Metallglanz“

Bild 16: Nun mit – kaum wahrnehmbaren – Graphit an der Kante zum Boden sowie an den umlaufenden, gravierten Wülsten

Bild 17: Und so steht es auch schon fertig mit dem gestern aufgemachten Fass vor dem Bayerhof (das Fass von gestern habe ich nicht ganz so stark und ausführlich gealtert – ich gestehe)