Der Bayerhof (11)

Wenn man am Silvestervormittag am Blog schreibt, von draußen die Sonne hereinlacht und die Temperaturen geradezu frühlingshaft angestiegen sind, denkt man eher nicht an schlechtes Winterwetter. Glücklicherweise tun das andere für einen … so sind beim Bayerhof die Spengler angekommen, haben die Regenrinne montiert und haben brav weitergearbeitet …

Bild 1: Montierte Regenrinne mit provisorisch zusammen gestellten Fallrohr

Die Regenrinne wird so an die Dachkante montiert, dass der mühsam „drangepfriemelte“ 0,3mm-Draht an der Außenkante ist – das will man ja auch sehen! Anschließend kommt wieder graue Farbe und etwas weißes Pigment zum Einsatz.

In die Rinne läßt man feucht in feucht dreckig-braune und etwas grüne Pigmente laufen … über den Sommer sammelt sich halt der eine oder andere Dreck.

Dann braucht’s natürlich noch ein Fallrohr … das Regenwasser muss ja irgendwohin abfließen. Selbiges – also: das Fallrohr natürlich – ist aus 1mm Messingdraht zurechtgebogen. Wo es in den Erdboden verschwindet, sieht man öfter gusseisere „Einläufe“, die man super aus Aderendhülsen mit passendem Innendurchmesser herstellen kann.

Bild 1 zeigt, dass man speziell beim Fallrohr mit den korrekten Abständen von Wand und Regenrinne immer etwas herumbiegen und probieren muss, bis es denn dann passt.

Bild 2: Wenn alles passt, dass wird das Fallrohr an der Wand befestigt

Passt endlich alles zusammen, bekommen das Fallrohr und der „Einlauf“ auch noch ihre Farben und werden an der Wand befestigt.

Aus Cinefoil schneidet man dann dünne Streifchen zu, in die man rechts und links am Ende noch mit einer spitzen Nadel die Nachbildung einer Schraube o.ä. drücken kann. Damit stellt man die Schellen dar, mit denen das Fallrohr an der Wand befestigt ist.

Auch hier erfolgt nach der Montage dann eine Farbgebung – hier sind die Schellen schon angerostet und die Schraubköpfe mit hellerem Rost – bzw. hinterher etwas Graphit – betont. Wenn man sich schon die Mühe macht, sie darzustellen …

Bild 3: Auch die weiteren Gebäudeteile erhalten Regenrinnen …

Auch an den Anbauten rechts entstehen nun die Regenrinnen. Beim schmalen Anbau mit Schornstein genau wie bei der Scheune, beim Holz-Anbau habe ich mich nochmal an Regenrinnen von Igra versucht.

Die sind sehr fein … und daher eigentlich unverändert montiert. Sie wie die Rinnen von Auhagen zu bearbeiten, habe ich ganz schnell wieder verworfen (auch bei diesem zweiten Versuch). Das Material ist irgendwie hartnäckig flexibel und biegt sich gerne, was auch die Montage erschwert, wenn die Dachrinne schon leicht gebogen aus der Verpackung kommt.

Bild 4: … und Fallrohre

Die Farbgebung klappt immerhin, wenn auch hier die Igra-Rinne etwas mehr Vorsicht und Nacharbeit benötigt.

Die Rinnen an beiden Anbauten teilen sich ein Fallrohr – angenommenermaßen hat man beim Bau des hölzernen Gebäudeteils einfach den Abfluß an das bereits existierende Fallrohr angeschlossen … der gemauerte Anbau hat keine so große Dachfläche, als dass hier Unmengen an Regenwasser abfließen müssten.

Im Modell ist das eine ziemliche Frickelei. Bei größeren Bauten kann man da am „Zusammanfluß“ irgendwie aufwendigere Konstruktionen erklären und findet ggf. passende Polystyrolteile (etwa aus Spritzlingsrahmen), in die man passende Löcher zur Aufnahme der Fallrohre bohren kann. Hier ist das Ganze „handgeschnitzt“, wie es wohl auch real passiert wäre …

Mit etwas Farbe und einer Alterung schaut es aber für solche Anbauten recht passend aus, denke ich.

Bild 5: Der Tank hat sein Anschlussrohr wiedergefunden und die Elektriker waren da

Irgendwann habe ich dann auch endlich das schon gebogene Anschlussrohr des Tanks wiedergefunden … also schnell Tank auf Fundament und Rohr an Tank montiert!

Hier und da – etwa an den Füßen des Tanks oder an besagtem Rohr – kommt nochmal etwas Rost und Dreck dazu … da wird bis zum Bauende sicher noch hier und da der Pinsel geschwungen.

Nebenbei haben die Eletriker – oder irgendwer im Pfusch … wer weiß das schon so genau? – ein paar Leitungen verlegt. Die dickeren sind aus 0,3mm Messingdraht, die dünneren aus dem Spulendraht eines kaputten Relais. Abzweigdosen und Kästen entstehen aus zurechtgeschnitzten PS-Teilen oder diversen Resten (die Kästen links oberhalb des Tors sind aus einem Set von Auhagen, in dem E-Kästen enthalten sind, entstanden).

Und wer die Elektrik abenteuerlich findet: Gerade, als ich begonnen hatte, diesen Beitrag zu schreiben, ist hier mal wieder der Strom ausgefallen. Nach etwas über einer Stunde war er dann wieder da … um nur Sekunden später für etwa eine halbe Stunde wieder zu verschwinden …

Bild 6: Pünktlich zu Silvester machen die Bauarbeiter ein Fass auf! 😆

Tja … das ist jetzt wohl der letzte Beitrag … also … für dieses Jahr. Irgendwer hat am Bayerhof schon ein Fass aufgemacht … und einfach mal stehen lassen. Mit diesem – der dritte, von Flüchen begleitete Versuch, ein solches Fass selber zu bauen – wünsche ich allen Lesern, die bis hier durchgehalten haben mal einen guten Rutsch … bis nächstes Jahr dann!