Entlang der Schleppbahn (2) – wie die Umgebung entsteht

Gab es bisher – also bis zum Ende des ersten Teils – Grün nur in Form von Topfpflanzen vor der „Elektrischen Spezialwerkstätte“, so soll es jetzt auch weiter grünen … noch dazu mit ein wenig Details hier und da.

Also … fangen wir an!

Bild 1: Im ersten Schritt versehen wir die Gebiete, in denen Landschaft entstehen soll, mit einem Putzgitter

Aufgrund des ja doch recht flachen und glatten Untergrunds und der Tatsache, dass Module ja doch mal herumtransportiert, auf- und abgebaut werden, ist vor dem eigentlichen Anlagen der Landschaft ein wenig „Unterbau“ nötig. Dazu nutze ich entweder selbstklebende Putzgitter aus dem Baumarkt (das ist im Prinzip eine dicke Rolle mit einem selbstklebenden Kunststoffgitter) oder – gibt es inzwischen leider wohl nicht mehr – ein Kunststoffgitter von IKEA, das dort als Anti-Rutschbelag für Küchenschubladen verkauft wurde und mit einer Schere passend zugeschnitten wird. Beides tackere ich zur Vorsicht hier und da nochmal am Holz fest … speziell an den Modulgrenzen.

Bild 2: Weiter geht’s mit flexiblem Fliesenkleber als Geländehaut

Auch bei der eigentlichen Geländehaut trägt man dem Umstand, dass man transportable Modellbahnteile mit Landschaft versieht, Rechnung … hier mir flexiblem Fliesenkleber. Der kann ein Arbeiten des Moduls – etwa aufgrund von Temperaturunterschieden – ein wenig ausgleichen. Noch dazu hat er eine annähernd erdähnliche Farbe … wenn also wirklich irgendwo mal ein wenig Landschaft „wegbröckelt“, dann blitzt halt kein weißer Gips oder rosa Styrodur durch die blühenden Landschaften …

Die in Bild 1 sichtbaren Streifen Kreppband an den Kanten sind in Bild 2 schon wieder abgezogen … man kann nun mit geeigneten Werkzeugen die Kanten des Fleisenkleberauftrags glätten bzw. an den Modulgrenzen angleichen.

Bild 3: So langsam kommen wir zum spaßigen Teil …

Alles Weitere ist jetzt eher „state of the art“, würde ich sagen. Auf den Fliesenkleber gibt man vorsichtig Erde in verschiedenen Körnungen (am besten von fein nach grob), benässt sie etwas mit entspanntem Wasser und fixiert sie mit einem entsprechenden Leim (ich bin hier „old school“ unterwegs mit verdünntem Weißleim).

Ich streue dann immer auf die noch feuchte Erde verschiedene Turfs, die Moose und niedriges Unkraut darstellen – gleichzeitig ergibt das Ganze eine unregelmäßige Basis für das anschließende Begrasen. Zumindest an diesen Stellen soll ja kein englischer Rasen entstehen!

Man sollte hier schon ein wenig im Hinterkopf haben, wo ggf. später Sträucher und Bäume wachsen sollen, so mehr, wo weniger und wo gar kein Gras … hier erkennt man etwa an der Straßenecke schon ein kleines Fundament im Boden, um das herum später eher weniger Gras wachsen wird …

Das Schleppbahngleis im Vordergrund wird später geschottert – dann weiß ich hoffentlich auch, wie der Weichenhebel der Weiche aussehen wird …

Bild 4: Begrast wird elektrostatisch

Beim Begrasen würde ich heutzutage meinen elektrostatischen Begraser nicht mehr missen wollen. Bis zu den hier verwendeten 6,5mm langen Fasern ist das Gerät von H0fine (nicht mehr im Programm) auf jeden Fall mehr als ausreichend – längere Fasern habe ich bisher noch nirgends gebraucht, es sollte aber sicher noch was gehen …

Vor dem Begrasen habe ich zur Vorsicht die linke und rechte Schiene des Gleises verbunden.

Bild 5: Die erste Grasschicht ist gewachsen

Dann geht es los mit 2mm langen Fasern – je nach Bereich eher in Richtung trockenes Gras oder ein wenig grüner. Als Leim verwende ich hier ebenfalls Weißleim … ganz leicht verdünnt und entspannt (mit ein paar Tröpfen Odol Mundwasser! … wirkt wie Spüli, riecht aber besser … finde ich).

Bild 6: … und die zweite folgt sogleich!

In weiteren Schritten folgen nun längere Fasern als höheres Gras … man kann dabei so richtig fein „das Gras wachsen hören“. So viel Spaß es auch macht … rechtzeitig aufhören! Es wächst ja das Gras nicht überall so dicht und hoch … es soll ja hier und da auch noch etwas Anderes zu sehen sein. Ansonsten entsteht schnell eine Art Teddyfell!

Ein Stück habe ich hier ja auch auf dem Nachbarmodul mit bearbeitet. Dieses hat nach den kurzen Fasern ein Stück einer Geländematte „Luzerne“ abbekommen. Am Rande von Wien und auch entlang der Schleppbahn gab es um 1960 (und gibt es auch noch heute!) hier und da landwirtschaftlich genutzten Raum … Rund um die Geländematte sind aber dann auch die 6,5mm Fasern zum Einsatz gekommen.

Bild 7: Auch ein Begrasen auf bereits bestehendes Gras ist möglich

Wenn man bereits gewachsenes grünes Gras noch einmal vorsichtig mit Leim an den Spitzen versieht, kann man mit einem weiteren Durchgang kurzer, beiger Fasern ebenfalls noch sehr nette Effekte erzielen.

Bild 8: Ein Zwischenspiel … es werde Licht!

An der Straße sollte auch wieder eine der für die Schleppbahn charakteristischen Straßenlampen entstehen. Die eigentliche Lampe ist von Beli Beco … nicht ganz günstig, aber mit einer warmweißen LED ausgerüstet und eben passend!

Alle Straßenlampen über eine Freileitung mit Spannung versorgt – daher kommen zwei Isolatoren (von Kluba) an den Masten. An allen Masten verspachtele ich außerdem noch den Schlitz an der Rückseite (so es sowas überhaupt gibt), in dem die Mikrolitze von der LED nach unten geführt wird. Bei diesem Exemplar ist darüber hinaus noch eine Abstützung nötig, die aus einem Holzspieß mit passendem Durchmesser entsteht.

In Bild 8 sieht man schon die zweite Lampe für diesen Standort. Beim „ersten Wurf“ hatte ich die Lampe bis auf die Isolatoren der Freileitung fertig. Als ich für diese zwei Löcher gebohrt und sie angesteckt hatte, war die Lampe finster … blöd, wenn man nicht schaut und durch die Mikrolitze bohrt. Also noch einmal und erst testen, ob alles funktioniert …

Bild 9: Erste Bäume wachsen auf dem Grünstreifen zwischen Schleppbahn und Straße

Wie man Bäume selber macht, steht ja hier und da schon in meinem Blog – daher dazu keine langen Worte. Hier kamen als Versuch noch ein paar Götterbäume dazu. Die Idee kam mir, als ich passende Pflänzchen bei Diorama Presepe gesehen hatte – dieser Hersteller ist in dieser Beziehung wirklich famos. Man muss zwar genau schauen, was für den Maßstab, in dem man baut, für welches Grünzeug verwendbar ist, aber dann gibt es einige sehr nette Dinge!

Ok, der erste Gedanke war, mit den Pflänzchen das Laub von Blauregen nachzubilden, aber dazu sind sie dann doch etwas groß. Und der Götterbaum ist zwar inzwischen bei uns arg verpönt, aber seine Geschichte in Mitteleuropa ist schon spannend.

Bild 10: Wegwarte aus eigener Zucht

Noch mehr „Unkraut“ entsteht aus diversen Materialein … wie man Wegwarten als typische Blüher am Straßenrand entstehen lässt, ist hier nachzulesen.

Bild 10: Dieser Beitrag enthält Produktplatzierungen!

Das kleine Fundament hat nun seine Aufgabe bekommen: Er trägt eine Litfaßsäule. Diese ist ein modifiziertes Modell von Busch … natürlich mit passenden (zeitlich und geografisch) Plakaten. Der Bau der ersten Litfaßsäule hat mir einigen Spaß gemacht, also wurde dann gleich noch ein Modell bestellt!

Bild 11: Das Vehikel des Plakatklebers von hinten …

Während der Plakatierer der ersten Säule eine Handkarre bekommen hat (die Litfaßsäule wird Manfred vermutlich auf seinem „Alt-Wien“-Modul aufbauen … da „drin“ in der Stadt sind die Säulen näher zusammen und der Plakatierer kann die Wege mit seiner Karre bewältigen), liegen die Litfaßsäulen hier am Stadtrand doch etwas weiter auseinander.

Der Blick in die Schublade mit diversen Fahrzeugen offenbarte eine Ur-Ape … also die allererste Version des bekannten italienischen Dreirades … oder eher der Vespa „mit Rucksack“, Passt doch!

Bild 12: … und von vorne

Ein paar Schichten Farbe und Kleinkram später ist alles drauf, was man so braucht, wenn man den ganzen Tag Plakate klebt … inklusive Tasche für die Jause und Weinflasche für den Durst!

Bild 13: Nun, wo es so langsam dem Ende zugeht, kommt mal eine bessere Kamera in’s Spiel

Jetzt ist die Ecke soweit mal fertig … die Landschaft mit dem Gras da, Büsche und Bäume wachsen, der Plakatkleber klebt …

Ab Bild 13 habe ich daher mal die ordentliche Kamera und das Stativ herausgekramt und einzelne Ausschnitte und Szenen fotografiert.

Bild 14: Quasi eine Übersicht über den nun „belandschafteteten“ Teil der zwei Module

Und ab Bild 14 wird’s gleich peinlich … ich hatte mir so fest vorgenommen, die Straßenlaterne für die Fotos lose einzustecken … Satz mit „x“: War wohl nix!

Solange zumindest das Gleis an der Stelle noch nicht fertig ist (und da eventuell noch ein paar Nacharbeiten am Grünzeug kommen), wollte ich die nicht fix einbauen. Da ist die Angst dann doch zu groß, dass man mit den Wurstfingern sonst beim Arbeiten mal eben den Lampenmast fällt …

Also bitte die fertige Lampe aus Bild 8 an der Straße parallel zur Schleppbahn dazu denken. Danke!

Bild 15: Die Teile für die Fortführung der Straße über die Gleise existieren im Rohbau schon lange … ich verstehe jetzt nur leider nicht mehr so ganz, welches ich wo und wie einbauen wollte …🥴
Bild 16: Hasso ist ein pflichtbewusster Wachhund … doch wenn Frau Pospischil ihm ein Würstl vorbeibringt, vergisst er für einen Augenblick alles um sich herum!
Bild 17: „Ja … ein Braver isser, der Hasso! … sooo brav!“
Bild 18: Der Heller Kola-Mocca … macht Müde munter! … und ist noch dazu wohlschmeckend wie ein Espresso!
Bild 19: Hier könnte sich in der Tat noch ein wenig was verändern … eventuell kommen hier noch ein paar Dinge (Kisten, Paletten, …) des Herrn Ingenieur als Belebung hin … und vielleicht ein Lieferwagen, der das Zeug dann abholen soll
Bild 20: Und damit sind wir – vorläufig, was die Schleppbahn angeht! – am Ende …

Und nun vergleichen wir bitte noch obiges Bild mit Bild 22 im ersten Teil

Und wieder gilt: Dieser Beitrag enthielt Produktplatzierungen! 🤭

Wer am Weg wartet … – die gemeine Wegwarte in H0

Wer am Weg wartet … Achtung, Wortspiel! … oder ihn achtsam entlangfährt, der wird vermutlich – so wie ich vor ein paar Jährchen – im Sommer (etwa Juni bis in den Oktober) am Wegesrand Pflanzen mit sehr kräftig, hellblauen Blüten vorfinden. Die gemeine Wegwarte. Und ja … sie wächst tatsächlich gerne am Wegesrand – lustige Pflanze!

Nachdem mir Wegwarten dann an den unmöglichsten Stellen aufgefallen sind (etwa am Firmenparkplatz), habe ich mir ein paar Gedanken dazu gemacht, wie man diese halbwegs charakteristisch und nicht zu aufwendig für die Modellbahn in H0 nachbilden kann.  

Bild 1: Basis für die gemeine Wegwarte in H0

Beim Durchwühlen meiner Schublade für diverses Landschaftsbau- und Grünzeug, fiel mir dann eine Packung Busch 7352 in die Hand. Das war es doch?! Nicht die ganzen, großen Teile, wie sie in der Packung waren, aber die kleineren „Seitenzweige“ von diesem Moos (keine Ahnung, was das botanisch genau ist, was Busch da einpackt), in passende Zweiglein portioniert … das könnte gehen.

Und weil es m.E. wirklich geht und auch Uneingeweihte inzwischen meine H0-Wegwarten als solche erkannt haben, kommt hier eine kurze Zusammenfassung, wie man die zurechtbastelt.

Bild 2: Pflänzchen vorbereiten

Bild 2 erklärt wohl halbwegs gut, was ich mit „Zweiglein“ meine. Diese schneidet man passend vom Naturmoos aus der Packung ab, klebt sie auf ein Stückchen Krepp-Klebeband und dieses dann an ein Holzstückchen – damit man besser weiter arbeiten kann (sow ie man es im Bild oben sieht). Wie lang dieses Holzstückchen ist, hängt davon ab, wie viele Wegwarten man gleichzeitig basteln mag … meine sind wohl etwa 15cm lang und ich habe in einer „Wegwarten-Bastelaktion“ gleich zwei davon wie im Bild 2 bestückt.

Die einzelnen Zweiglein sollten umgerechnet in etwa der Wuchshöhe einer Vorbild-Wegwarte entsprechen (ein kleiner Teil unten verschwindet später in einem Loch in der Anlage/im Modul) – also 30cm (das wird dann fitzelig!) bis etwa 140cm (sagen Wikipedia und die eigene Beobachtung).

Nun ist das Grün vom Naturmoss aber etwas zu grün … denn schon der gute, alte Heidedichter Hermann Löns weiß zu berichten:

Es steht eine Blume,
Wo der Wind weht den Staub,
Blau ist ihre Blüte,
Aber grau ist ihr Laub.

aus Hermann Löns, „Wegewarte“

Deswegen färbe ich die Zweiglein vorsichtig mit Vallejo (Panzer Aces) 330, Highlight Russian Tankcrew II. Das ist ein helles Graugrün, das hervorragend passt … finde ich jedenfalls. Damit werden die Zweiglein vorsichtig bestrichen und in die noch feuchte Farbe weiße Schaumflocken hineingerieselt (meine sind aus einem Set von MiniNatur … es tut aber sicher auch jeder andere Hersteller, wenn die Flocken nicht zu groß sind). Weiße Flocken, weil mir bis dato keine in der passenden blauen Farbe bekannt sind … und die weißen sich somit recht leicht umfärben lassen.

Bild 3: Ein passendes Graugrün und weiße Flocken

Man erkennt im Bild 3 kaum die überpinselten Zweiglein, wohl aber, dass die Farbe der Blüten noch nicht Hermann Löns‘ Empfehlung entspricht. Nun heißt es warten, bis die graugrüne Farbe getrocknet ist und die Blüten ein wenig Halt haben. Hier sind etwas mehr Blüten kein Problem … im Weiteren mag die eine oder andere Flocke noch wegrieseln …

Bild 4: Nun werden die Blüten blau

Ist alles soweit getrocknet, färbt man vorsichtig die Blütenflocken blau. Dazu habe ich die Farbe „Sky Blue“ (70.961 von Vallejo) verwendet. Mit leicht verdünnter Farbe kann man nun vorsichtig (ja, es rieselt hier und da mal eine Blüte weg) auch für eine passende Blütenfarbe sorgen.

Nach einem erneuten Durchtrocknen habe ich die kleinen Wegwartenpflänzchen noch gut mit klarem Mattlack aus der Spraydose eingenebelt.

Das klingt zum Teil recht mühsam … aber da immer ein ganzer Schwung Pflanzen entsteht, ist es letzlich gar nicht so wild. Und wenn jemand eine Idee hat, wie man das Ganze oder auch nur Schritte davon vereinfachen kann: Her damit! Ich bin immer interessiert …

Für die Pflanzung bohrt oder sticht (je mach untergrund) man nun ein Loch in die Geländehaut und setzt die kleine Wegwarte mit einem Tropfen Weißleim hinein. Und dann steht sie da „… wo der Wind weht den Staub“. 

Bild 5: Fertige Wegwarten

Inzwischen wachsen beimir die Wegwarten schon auf dem einen oder anderen Modul … jetzt gerade gab es wieder Nachschub für den aktuellen Baufortschritt. Und es kommen sicherlich noch mehr …

„… die Bäume schlagen aus!“ – Kurzanleitung Baumbau

Nun, bekanntlich schlagen die Bäume ja im Mai aus … heißt es in einem fröhlichen Lied, das auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat … könnte aber auch wie hier im Beitrag durchaus im März schon sein, Klimawandel sei Dank!

Letztlich bin ich schon öfter gefragt worden, wie ich Bäume für meine Module (und andere, wie hier im Beispiel mal wieder) baue, und konnte eigentlich immer nur mit den Fotos der fertigen Bäume aufwarten. So habe ich also diesmal immer grob die Arbeitsschritte mitfotografiert, damit ich da mal etwas zeigen kann. Auch keine Details … denn die unterscheiden sich sicherlich von Baum zu Baum. Die meisten Bilder sind an meinem „Werktisch“ entstanden … und sicher nicht optimal. Aber als Erklärung reicht es hoffentlich.

Konkret geht es um einen Laubbaum … genauer: Es soll eine Eiche sein. 

Bild 1

Erster Schritt ist das Erstellen eines Rohlings aus Draht. Ich nehme dazu in der Regel 0,3 oder 0,4mm Draht, wie es ihn im Baumarkt (zum Basteln oder Blumenbinden) gibt. Für die Baugröße H0 finde ich den genau passend – dickerer Draht schafft natürlich mehr „Volumen“ beim Stamm und dicken Ästen, ist aber m.E. zu dick, wenn es um kleinere Äste und Zweige geht. Für meine, hier vorgestellte Methode muss der Draht lötbar sein – darf also keine Kunststoffbeschichtung oder sowas besitzen.

Aus diesem Draht werden entsprechend dem Vorbild bzw. dem gewünschten Aussehen des Modellbaums dann Drähte bzw. Drahtbündel entsprechender  Länge miteinander verdrillt. Ich beginne dabei immer an der Wurzel und arbeite mich in die Höhe, wobei dann entsprechend verzweigt wird (also kleinere oder größere Drahtbündel „abzweigen“ und Äste bzw. Zweige bilden, bis zum Schluss nur noch ein Draht übrig bleibt als Zweig).

Einen Teil der Drähte verdrille ich zu einem „Spieß“, mit dem der fertige Baum hinterher befestigt werden kann (bei größeren, schwereren Bäumen lohnt es sich, stattdessen einen dickeren Draht oder sogar eine nicht zu dicke Gewindestange einzuarbeiten). Die übrigen Drähte enden entweder auf Höhe des Erdbodens oder man formt aus ihnen (wie hier bei der Eiche) eine sichtbare Wurzel.

Wenn alles soweit passt und verdrillt ist, verlöte ich den Rohling. Das dient zum einen der Stabilität, zum anderen überdeckt das Verlöten schon ein wenig die deutlich sichtbare Verdrillung“, die es ja so in der Natur eher selten gibt 😉 …

Bild 2

In Bild 1 hatte sich schon (m)ein Mittel der Wahl zum Modellieren des Stammes und der dickeren Äste mit in’s Bild geschlichen, in Bild 2 kam selbiges schon zum Einsatz in einem ersten Durchgang.

Für diesen Schritt nehme ich Betonfarbe von Heki (siehe Bild 2), gemischt mit Acryl-Texturpaste (bei mir von Dahler-Rowney) – das Ganze sollte im ersten Schritt eine zähe, aber nicht zu zähe Masse ergeben, mit der man den Stamm und dickere Äste einstreicht, bis sie genügend dick werden.

Kleinere Äste und Zweige streiche ich hingegen nur mit der Heki-Farbe ein – die sollen ja nicht zu dick werden.

Auch hier sollte man wieder schauen, dass die Struktur der Verdrillung nach Möglichkeit verschwindet oder nur noch dort sichtbar ist, wo sie später eh durch Laub verdeckt wird. Gegebenenfalls muss man hier nach Trocknung der ersten Schicht auch noch einmal ran und hier und dort etwas nachbessern. Auch noch metallisch glänzende Stellen sollte man tunlichst noch überstreichen – nichts sieht komischer aus, als wenn dann beim fertigen Baum zwischen dem Laub der Draht hindurchblinkt … 

Warum ich diese Masse verwende? Nun, sie ein wenig elastisch – man kann also die Äste ruhig hinterher noch verbiegen. Zum Zweiten ist die Masse grau … wenn doch mal etwas aufreißt beim Biegen (ist mir bisher nur bei Versuchen passiert, bei denen ich das auch wollte), sieht man nicht irgendwelche Farben, die da rein optisch gar nicht passen. Und zu guter Letzt kann man die Paste recht gut texturieren – sagt ja schon der Name „Acryl-Texturpaste“. Das hilft uns im nächsten Schritt ungemein.

Bild 3

Im nächsten Schritt rühren wir nochmal eine Hekifarben-Texturpasten-Mischung an. Nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn … da muss man ein wenig ausprobieren.

Damit pinseln wir den Stamm und dickere Äste noch einmal ein, und wenn die Masse ein wenig eindickt, ritzen wir die Rindenstruktur des Baumes ein (wenn man natürlich einen Baum nachbildet, der eher glatt ist, kann man sich diesen Schritt sparen).

Ich habe mir dazu aus einem ausgedienten Pinsel ohne Haare (die letzten habe ich ausgerupft) und ein paar dünnen (0,3mm) Federstahldrahtstücken ein Werkzeug gebastelt, quasi eine „Mikro-Drahtbüste“. Damit fahre ich in Wuchsrichtung des Stammes bzw. des Astes leicht durch die vorher aufgebrachte Paste. Zwischendrin wird man dann und wann das Werkzeug säubern müssen (auswischen oder in einem Wasserglas waschen).

Wenn sich dabei keine richtige Struktur bildet, muss man noch etwas warten, bis die Masse etwas eindickt …

Bei diesem Schritt streiche ich auch immer nur Stücke des Stammes bzw. dicker Äste ein und bearbeite sie. Ist ein Teil fertig, kommt das nächste Stück an die Reihe – die Masse bleibt lange genug verarbeitbar.

Bild 4

In Bild 4 sieht man aus der Nähe den Bereich des unteren Stammes bzw. den Übergang zu den Wurzeln, die natürlich auch entsprechend modelliert werden.

Man kann natürlich auch mit der angerührten Masse die Überbleibsel von abgebrochen Ästen am Stamm usw. nachbilden …  

Bild 5

Entsprechend des Vorbilds heißt es nun, die richtigen Farben an den Baum zu bringen. Auch wenn man denkt, dass die hölzernen Teile eines Baumes braun sind, erkennt man bei entsprechender Beobachtung, dass es meist eher ein Graubraun ist. Ich versuche dabei, die (zu helle – wenn man nicht gerade an einer Birke arbeitet) graue Grundfarbe im jetzigen Zustand schon als Basis zu nehmen und dann entsprechend weiter zu machen …

Bei strukturierten Rinden (wie hier) kommt auf jeden Fall ein dunkles Washing (ich nehme lieber Dunkelgrau statt Schwarz) zum Einsatz, gegen Schluss der Farbgebung kommt eine passende, hellere Farbe im Drybrush-Verfahren dazu.

Kleinere Äste haben in der Regel eine etwas andere Farbe als dicke Äste und Stamm, auch das sollte man berücksichtigen.   

Bild 6

Bild 6 zeigt im Vergleich mit Bild 4 wieder den unteren Stamm und einen Teil der Wurzel, diesmal aber bereits mit etwas Farbe und einem leichten Washing in den Vertiefungen der Rinde.  

Bild 7

So langsam kommen wir schon zum Schluss unserer Färbereien. Irgendwann muss man ja auch wieder aufhören …

Im Falle der Eiche habe ich im unteren Bereich des Stammes noch mit ein wenig Moosgrün gearbeitet. Wer will, kann auch noch mehr Moss und vielleicht Flechten nachbilden (man findet da – in der Regel wohl eher für größere Maßstäbe interessant – interessante Vorschläge, das quasi mit Spritztechnik wie damals in der Schule zu machen). 

Bild 8

Mit Bild 8 kommt nun ein Portraitfoto des jetzt fertigen Rohlings vor einem weißen Hintergrund. Man sieht hier in etwa die spätere Struktur des Baumes – es ist aber – wie schon geschrieben – durch die verwendete Acrylmasse durchaus möglich, Zweige und Äste noch in Form zu biegen. 

Bild 9

An die kleinen Zeige kommen nun kleine „Wölkchen“ aus Belaubungsflies (hier von Heki). Je nach Vorbild, eigenen Vorlieben, … gibt es da ja viele Materialien, die man verwenden kann. Bei Belaubungsfliesen wie dem hier verwendeten lasse ich die Zweige eher länger, um den „Wölkchen“ Halt und Form zu geben, bei Nutzung von MiniNatur-Laub können die Zweige etwas kürzer sein, weil das Material selbst unflexibler ist und eher von selbst in Form bleibt.

Je nach Belaubungsmaterial muss man ggf. sichtbare „Haare“ (also das Material des Flieses, auf das dann Blätternachbildungen oder Schaumstoffflocken aufgebracht wurden) noch mit einer Schere abschneiden, da es sein kann, das solche beim Zupfen des Flieses (um es in „Wölkchenform“ zu bekommen) auch ohne viel Laub zur Seite herausstehen. 

Echte Freaks können natürlich auch mit statischem Gras in verschiedenen Längen und losem Laub arbeiten … das ist nicht so meines und ich habe nach ein paar Versuchen wieder fertiges Belaubungsmaterial genommen.

Ganz am Schluss kommt noch ein Hauch matter Klarlack über den fertigen Baum, um dem ganzen Laub wirklich Halt zu geben. 

Gießerei „Hagen&Hagen“ (15) – macht hoch die Tür, die Tor macht weit …

Nun denn … ehe ich mich hier wieder über die lange Zeit, in der ich nichts geschrieben habe, auslasse, beginne ich lieber gleich mit meinem „Bautagebuch“ – netter Begriff eigentlich, den ich vor kurzem gelesen habe. Und da ich ja oft hier hereinschaue, was ich irgendwann mal wie gemacht habe, passt das wohl auch.

Vielleicht ist es deswegen auch wieder etwas „viel“ … es geht um ein Fabriktor, und da wird es sehr wahrscheinlich noch ein paar mehr entlang der Schleppbahn geben!

Auch hier hieß es mal wieder: „Wo habe ich das Tor denn nur hingelegt?“ Dieses schicke Exemplar (immerhin sollte m.E. eine Gießerei ein halbwegs als „Aushängeschild“ verwendbares Firmentor besitzen) stammt vom Modellbau-Kaufhaus. Und es wollte erst einmal wiedergefunden werden. Wurde es.

Bild 1: Das Tor frisch aus der „Schlosserei“

Da das Tor nicht einfach nur „in der Gegend herumstehen“, sondern beweglich sein soll … und im Endausbau dann auch mit Servos geöffnet und geschlossen werden soll … steckt also noch ein wenig mehr Nachdenken in der gesamten Konstruktion. Es muss alles halbwegs stabil sein und – da die Servos natürlich „unter der Erde“ ihren Platz finden sollen – durch den „Deckel“ des Moduls hindurchreichen.

Schließlich sind die Torflügel mit entsprechenden Messingstäben verlötet, die ziemlich genau (aber nur ziemlich … mehr dazu weiter unten) durch entsprechende Röhrchen passen, so dass sie dann zur Antriebsmechanik führen – wenn die mal an der Reihe ist. Als Pfosten dienen erst einmal zwei H-Profile, auch aus Messing und ebenfalls verlötet.

Bild 2: Ein wenig Verfeinerung auf der Rückseite

In Bild 2 sieht man, dass ich die Detaillierung auf der Rückseite (die werksseitig einfach flach ist) nicht gerade übertrieben habe. Aber ein wenig was musste dann doch sein. Hier haben einige Polystyrol- und Messingprofile ihren Platz gefunden, ebenso mein immerwährender Favorit: Cinefoil.

An einem Torflügel (in Bild 2 rechts) ist mir das ein wenig verrutscht beim Aufkleben … insofern gab es – ebenfalls mit Cinefoil – einen „Blechflicken“. Irgendwer ist da halt mal unsanft an das geschlossene Tor gefahren … So sieht man das schiefe Stück nicht mehr.

Bild 3: Kaum ist Lack darauf, kommt auch schon der Rost …

In Bild 3 ist dann lediglich ein wenig Farbe und Alterung dazugekommen. Ja, das Tor ist ein wenig „Aushängeschild“ der Fabrik, aber immerhin sind wir hier nicht in der schicken Innenstadt unterwegs … und zweitens an der Schleppbahn, wo sowieso alles immer etwas alt und gebraucht aussieht.

An den für die spätere Bewegung empfindlichen Stellen ist das Messing noch mit Ballistol brüniert, damit möglichst nicht irgendwann mal Messing durchschimmert.

Dann kam die große Frage: Wie hätte man an der Schleppbahn und um 1960 herum signalisiert, dass der Schienenverkehr bei einem geschlossenen Tor doch bitte lieber anhalten soll? Nach ein wenig Forschung – auch mit Hilfe einiger Tips aus Foren – kam dann rechts und links auf den Torflügel jeweils ein Sperrsignal. Auf der Innenseite befinden sich keine solche Scheiben – wenn die Lok der Schleppbahn die Gießerei bedient, kommt eh niemand auf die Idee, das Tor zu schließen. Wozu also Sperrsignale anbringen, wenn sie nicht benötigt werden?

Bild 4: Sperrsignale, damit ja keiner das Tor übersieht

Wenn man das Tor dann so vor sich liegen hat, wirkt es mit den beiden H-Profilen schon sehr zierlich und filigran. So hatte ich schon von Anfang an im Hinterkopf, dass die irgendwann mal an einen ordentlichen Pfeiler kommen, der dann auch einer Gießerei wie der von Hagen&Hagen würdig ist.

Selbige sind nun aus vier Lagen von 2mm starkem PVC-Hartschaum entstanden – zumindest außen herum analog zu meiner Bauweise für Gebäude.

Bild 5: Mit „Vollpfosten“ rechts und links

Ergo haben die Pfeiler dann auch das ganze Prozedere in Sachen Verputz, Risse und Bröckeln sowie einer Alterung über sich ergehen lassen (müssen). So (Bild 5) wirkt das Ganze aber dann schon etwas weniger filigran.

Bild 6: Probestehen am späteren Aufstellungsort

Wo ich oben schon schrieb, dass hier Messing-Rundprofil ziemlich genau in Messingrohr passt: Nachdem ich mit einem Bohrmaschinenständer die Löcher für die spätere Verbindung zum Antrieb gebohrt hatte (damit die ja genau senkrecht sind), kam die erste Probe am Modul … und natürlich haben die Torflügel etwas Spiel, so dass die von mir mühevoll aus dem Messingrohr gesägten „Unterlegscheiben“ (an der Schleppbahn würde man „Beilagscheiben“ sagen) nicht mehr ganz ausreichen, damit genug „Luft nach unten“ ist. Ein Schleifen auf den Rillenschienen war dann doch zu deutlich zu spüren und zu hören. So kam dann nochmal links und rechts jeweils ein „Unterlegscheibchen“ dazu. Das muss reichen.

Ein nächster Schritt war dann logischerweise, die Pflasterung, die bisher schon auf Straße und Fußweg angebracht war, auch irgendwie durch das Tor hinein in den Hof der Gießerei zu bekommen. Während das Kopfsteinpflaster der Straßen aus Kibri-Platten besteht, kommt hier zusätzlich – wegen der schon im Namen erkennbaren Flexibilität des Ganzen – „Flexiway“ des Herstellers Juweela zum Einsatz. Dabei handelt es sich – wie in Bild 7 zu sehen – um kleine, einzelne Pflastersteine, die auf einem flexiblen Träger fixiert sind. Mit dabei ist bei jeder Packung dann ein Pulver, mit dem die Zwischenräume zwischen den Steinen verfugt werden (das sehen wir dann später noch). Und außerdem finde ich, dass die Steine recht gut zu denen der Kibri-Kopfsteinpflasterplatten passen (auch wenn das genau genommen dann jedenfalls im Hof der Gießerei kein wirkliches Kriterium ist).

Bild 7: Das Schachtel-frische Flexiway von Juweela an der Hofeinfahrt

Daneben wird es im Hof aber hier und da ein wenig Betonplatten (gravierter PVC-Hartschauem) usw. geben … es sollt halt nicht so langweilig und einheitlich aussehen.

Bild 8: Der Torbereich mit geschlossenem Tor …

Im Bild 9 kann man schon ein wenig in den Hof schauen … gerade bei unterschiedlichen Höhen (entlang der Schienen, an den Rändern der Straße, …) ist das Juweela-Material eine tolle Sache. Außerdem kann man damit prima Stellen nachbilden, wo sich das Pflaster abgesenkt hat.

Man erkennt hier auch den Materialmix …

Bild 9: … und geöffnetem Tor

Das mitgelieferte Fugenmaterial kehrt man dann einfach mit einem Pinsel in die Fugen. Dann sollte man wohl alles mit Wasser besprühen … habe ich aufgrund der doch schon recht fertigen Umgebung aber nicht gemacht. Stattdessen habe ich das Wasser (mit etwas Odol dabei) vorsichtig mit einer Pipette in die Fugen laufen lassen. Das ging dann auch recht gut.

Bild 10: Nach dem Verfungen sieht es schon etwas manierlicher aus …

Noch zum Thema „Aushängeschild“ … nun mussten die beiden Pfeiler des Tores noch ein wenig aufgehübscht werden.

Nach ein paar Griffen in den Bastelvorrat meiner besseren Hälfte entstanden die beiden „Kugeln“ in Bild 11 – hier schon grundiert. In Bild 12 kann man sie in der schlussendlichen Farbe erahnen.

Bild 11: Blick über den Tellerrand … in die Bastelkiste der besseren Hälfte …

Der vorerst letzte Schritt war dann das Einfärben des neuen Juweela-Kopfsteinpflasters in etwa passend zum umgebenden von Kibri … um hier mal den Test dieses neuen Materials zu einem ersten Abschluss zu bringen.

Bild 12: Der augenblickliche Stand mit Farbe am Pflaster

Inzwischen ist auch die letzte Lücke in der Hofmauer geschlossen worden – das kleine noch in Bild 12 zu sehende Stück „Landschaft“ kommt dann später, wenn auch im Hof noch hier und da etwas Grün wachsen wird.

Gießerei „Hagen&Hagen“ (13) – Vogeldreck

So langsam nähert sich die Straße entlang der Schleppbahn – hier eigentlich entlang der Gießerei „Hagen&Hagen“ – ihrer Vollendung. Und wenn rechts und links der Straße allmählich Teil für Teil fertig wird, dann sollte auch die Straße diesem Beispiel folgen.

Konkret war die Straße ja im Prinzip schon von Beginn an gealtert durch die verschiedenen Farben, die ich genutzt hatte. Aaaber: Es geht hier um den Spätsommer … gemeinhin eine eher trockene Jahreszeit und in der Vorstadt entlang der Schleppbahn wird man nicht so regelmäßig die Straßen gesäubert haben. Also, es muss alles etwas staubiger wirken.

Das legt natürlich auch im Modell irgendwie nahe, dass man Pigmente nutzt – hier gleich ein Tip, falls jemand welche sucht. Mit verschiedenen Grau- und Brauntönen bekommt man eine m.E. recht überzeugende Staubschicht hin … fixiert habe ich hier nichts (die Oberfläche der Straße ist reletiv rauh), nur lose Pigmente vorsichtig weggepustet.

Bild 1: Hier und da ein wenig „Dreck“, Fahrspuren …

Ganz nebenbei kann man mit so einer Staubschicht auch alles noch ein wenig „überblenden“ (mir fällt jetzt kein anderes Wort ein). Hier und da sind eventuell Kontraste recht hart zwischen z.B. Kopfsteinpflaster und Teerflicken … die Staubschicht mildert das alles ein wenig ab, und das durchaus steuerbar. Und so ist es ja auch in der Realität.

Bild 2: „Krah!“

Ein Thema war auch schon der einsame Vogel auf dem Rauchabzug der Werkstatt. Erst als Taube angedacht, ist es von der Größe wohl eher ein Rabe. Das hat noch dazu den Vorteil, dass man bei viel grauen Gebäuden in der Gegend den schwarzen Raben auch besser sieht.

Und wo schon einmal einer dort saß, kamen gleich noch ein paar Kollegen dazu …

Bild 3: Nacharbeiten am Schornstein

Mit dem größeren Schornstein der Werkstatt war ich vorher nicht wirklich zufrieden. Jetzt bin ich zufriedener …

Zum einen sind die Ziegel, aus denen der obere Teil des Schornsteins besteht, noch etwas  „bunter“ geworden – mit ein wenig anderer Farbe hier und da trocken gemalt, wirken sie nun doch lebendiger und auch echter.

Zum anderen bietet der etwas krumme Schornstein eine gute Ausrede für eine „Stützkonstruktion“ aus Eisen – sowas sieht man ja bei älteren Schornsteinen immer mal wieder. Gleichzeitig lenkt dieses schicke Eisenkorsett auch etwas von den nicht ganz so schönen Schmalseiten der Ziegel ab (Gussteil).

Und letztlich sind die Fugen nun auch nicht mehr ganz so dunkel … das sieht man aber im Bild 3 kaum.

Mit der Straße hat natürlich auch der Fußweg seinen Staub abbekommen. Hier habe ich dann noch etwas ausprobiert (und bin recht zufrieden), was ich bei Jason Jensen abgeschaut habe: An der Kante zwischen Gebäude und Gehweg habe ich mit recht dunklen Pigmenten gearbeitet. Klar, da sammelt sich erstens gerne mal Dreck, zweitens bekommt man aber so eine Art „künstlichen Schatten“ und einen m.E. besseren Übergang, wo das Gebäude – quasi mit seinem Fundament – in den Boden eingelassen ist.


Bild 4: Beratungsgespräch an der Straße

Etwas, was die Amerikaner (ok, andere Landsleute manchmal auch) ja geradezu zelebrieren, ist diverser Kram, der hier und da dekorativ herumsteht (jedenfalls auf ihren Modellbahnanlagen). Man muss da immer ein wenig im Hinterkopf behalten, wo die Szene spielt, an der man gerade baut, aber hier und da ist sowas natürlich auch in europäischen Gefilden – wie hier in einem nicht so feinen Viertel der Vorstadt – möglich. Und wo der Chef der Zweiradwerkstatt schon die große Schiebetür halb geöffnet hat und mit einem Schraubenschlüssel dort steht, warum sollte er nicht den Gehweg – wenigstens zum Teil – mit allerhand Kram aus seiner Werkstatt vollstellen? Nach rechts (in Bild 4) geht der Weg dann eh nicht mehr weiter … wer soll sich also groß beschweren?

Also entstand aus einigen Detaillteilen (Noch, MoMiniatur, Artitec … um nur einige zu nennen) und einem selbst umgebauten Fass ein wenig „Drumherum“ für die plaudernden Herren dort. Und rund um das Drumherum kam dann auch nochmal dunkles Pigment …

Zwischendrin … ein schmerzhafter Baum

Im Zuge eines weiteren „Naturalien-Tauschgeschäfts“ sind in letzter Zeit mal wieder Bäume entstanden. Das ist soweit nichts Neues mehr … die Methoden sind ja bekannt, und langweilen möchte ich auch niemanden hier.

Auch den Empfänger der Bäume wollte ich nicht langweilen. Doch der bekam eines Abends von mir dann ein Bild auf sein Mobiltelefon geschickt …

Bild 1: Sieht … schmerzhaft aus!

Ich kann jetzt schlecht sagen, wie er sich genau gefühlt hat … aber ein gewisses Erstaunen war sicher dabei. Das „Teil“ in Bild 1 sieht ja auch eher aus wie etwas aus der „Schlag mich glücklich!“-Szene oder aus einem Piercing-Studio.

Ok … ein wenig war diese „Überraschung“ natürlich durchaus gewollt. Gebe ich ja zu …

Bild 2: Die Basis …

Ich habe deswegen etwas später das Bild 2 geschickt. Klar, das Foto hatte ich eigentlich vorher gemacht.

Damit beweise ich einmal wieder: Über den Tellerrand schauen lohnt sich durchaus! Dieses „Sieb“ hat einen Durchmessr (man ahnt es an der Schneidmatte darunter im Bild 2) von etwa 2cm … und dient Schmuckbastlern zur Herstellung von Ringen (also keine Piercings … oder Schlimmeres!).

Ok … dass es hier um Bäume geht, habe ich schon geschrieben. Aber jetzt kommt der große Zusammenhang: Wenn mehrere Bäume auf der Anlage ganz dicht zusammen stehen, dann wird es mühsam. Einzelne Bäume bauen ist nicht schwer, aber die dann sehr dicht zusammen zu „pflanzen“, wenn sie auch noch dazu schon belaubt sind, ist ganz schön schwierig. Nur die „Gerippe“ zu basteln, an der Anlage dicht beieinander zu fixieren und dann zu belauben ist auch nicht das Wahre … hier kommt also eine mögliche Lösung! Und natürlich klappt das auch, wenn (nur) ein Baum gebaut werden soll, der dann sehr rasch verzweigt und so prinzipiell wie mehrere Bäume wächst.

Bild 3: „Business as usual …“

Der Zwischenstand im Bild 3 lässt erahnen: Durch das Sieb (links) sind mehrere Bäume gewachsen und werden nun normal „oberirdisch“ weiter konstruiert. Man kann hier relativ ungestört einen Baum bauen, ihn dann zur Seite biegen, um den nächsten zu bauen … usw.

Ganz am Ende biegt man alles in Form … da kann man sich dann auch prima überlegen, dass etwa im „Inneren“ wohl weniger Äste wachsen, weil klarerweise weniger Sonne dorthin kommt.

Und „unterirdisch“ verdrillt man die Drähte so, dass alles haltbar ist. Ich habe dann mit 2K-Kleber das Sieb quasi noch unten angefüllt. Zur Befestigung auf der Anlage habe ich hier einen Nagel eingeklebt – man kann auch die Drähte weiter nach „unten“ verdrillen und so eine Befestigungsmöglichkeit schaffen.

Bild 4: „Behandlung“ der Basis

Im Bild 4 sieht man dann, dass man den Teil zwischen den Bäumen – das „Sieb“ also – passend behandeln sollte und auch gut kann. Ich habe zuerst die Löcher des Siebs mit der gleichen Masse verschlossen, mit der ich auch den Stamm der Bäume bzw. dessen Rinde aufbaue. Anschließend kam Erde drauf, feines Turf als Moos usw. und schließlich noch Unkraut …

Bild 5: Der fertige Baum … oder die fertigen Bäume?

Und nach der Belaubung – die so natürlich leicht von der Hand geht – ist der Baum fertig zum Anpflanzen.

Bild 6: Der Vollständigkeit halber … der zweite Baum, der bei der Aktion entstanden ist

Gießerei „Hagen&Hagen“ (12) – es grünt so grün

In der letzten Zeit habe ich mich Schritt für Schritt dem Landschaftsbau entlang des aktuell in Arbeit befindlichen Schleppbahn-Stücks gemacht.

Ok, „Landschaft“ ist ein sehr hochtrabendes Wort für einen schmalen Streifen Grünzeug zwischen Gießerei und Straße, noch dazu mit einem Gleis dazwischen (und ich musste hinterher wirklich ein wenig das Lichtraumprofil für die Schleppbahn freischneiden). Aber zwischen all dem Grau der Gebäude ringsherum finde ich gerade an solchen Stellen eine überzeugende Gestaltung der „kleinen Portion“ Natur besonders wichtig. Und klar: Man kann hier Dinge machen, die man sich bei einem Quadratmeter Feld-Wald-Wiese drei Mal überlegt.

Die Galerie unten zeigt das prinzipiell Vorgehen … es ist nicht anders, als zum Beispiel am „Stefani-Berg“, auch wenn ich es dort vielleicht nicht alles in der Form gezeigt habe.

In Stichworten:

  • Im ersten Schritt sorge ich dafür, dass die spätere „Landschaftshaut“ auch gut am Modul befestigt ist. Gerade auf solchen platten (im wahrsten Sinne des Wortes – es ist ja eine Holzplatte, auf der nun alles aufgebaut wird) Oberflächen sollte man da ein paar Gedanken und Handgriffe investieren, damit alles gut hält. Hatte ich früher recht teures selbstklebendes „Gitter“ in Rollenform aus dem Baumarkt verwendet (keine Ahnung, wie sich sowas genau nennt … man findet es dort, wo es um Fliesenkleber&Co. geht), das man aber auch noch an das Holz antackern musste, so ist mir beim Bummel durch ein schwedisches Möbelhaus eine irgendwie gummierte „Gittermatte“ aufgefallen, die es dort in der Küchenabteilung gibt (kann man wohl in eine Schublade geben, damit deren Inhalt nicht so umherrutscht). Ok, man muss nun passende Streifen oder Stücke schneiden und die antackern, aber preislich ist das ein echter Vorteil …
  • Als nächstes wird das Gelände grob mit Fliesenkleber modelliert. Der hat schon fast die passende Farbe für Erdboden und ist von der flexiblen Sorte – Module werden ja doch ab und zu mal bewegt, transportiert und von einer „Klimazone“ in die nächste befördert. Hier kann Material – speziell an den Grenzen zu einem anderen – schon mal arbeiten. Und dann ist es natürlich blöd, wenn eine feste Spachtelmasse reißt oder bröckelt.
  • Eine zusätzliche Schicht aus Erde ist nun vielleicht Luxus … aber speziell, wenn mehr oder weniger Stellen die Erde „durchschimmern“ lassen sollen, sieht selbige doch noch etwas besser aus als der Fliesenkleber. Vorgehen ist hier „old-fashioned“ … draufstreuen (von fein nach grob), anfeuchten, mit verdünntem Weißleim beträufeln.
  • Auf die Erde kommt feiner „Turf“ (also Schaumstoffflocken) in verschiedenen Farben. Der mimt das flache Unkraut, Moos usw. und sorgt später noch dazu für eine etwas ungepflegtere Struktur im Gras (wenn Gras darüber kommt … muss ja nicht (überall)).
  • Anschließend kommen dann die Grasfasern, hier 2mm in Frühherbst sowie Spätherbst (gemischt mit etwas Beige), dann ein wenig ebensolche in 4mm – alles von  MiniNatur. Man sieht, dass ich bis zum Ende dieses Schrittes die Mauern der Gießerei noch nicht eingebaut hatte, um ungestört an alles dranzukommen … speziell beim elektrostatischen Begrasen.
  • Den Abschluß macht hier und da höheres Unkraut aus diversen Materialien von Polak, MiniNatur usw., das sind teilweise kleine Stücke aus einer „Matte“, teilweise die sogenannten „Filigranbüsche“ (Seemoos) oder Belaubungsmaterialien. Letztere sind auch Basis der Weidenröschen, die dann noch Triebe aus Pinselhaaren mit feinem Flock als Blüten und losen Blättern (die findet man immer in der Verpackung des Belaubungsmaterial und sie sind zu schade, um weggeworfen zu werden) bekommen – die Idee habe ich übrigens bei Gordon Gravett abgeschaut (einfach mal in Google eingeben – auch hier lohnt sich durchaus der Kauf der Bücher).

 

Als kleinen „Bonus“ für alle, die bis hierhin durchgehalten haben, gibt es noch ein kleines Bildchen von der Schleppbahn – einfach ein paar Dinge zusammengestellt.

Dass es hier und da und dann und wann Probleme mit geparkten Autos geben könnte, hat sich ja schon abgezeichnet in einigen Beiträgen …

Bild 1: „Aber Herr Schaffner! Des Auto steht doch eh scho ganz am Randstein … da kommen’s doch locker drumherum ohne so an Wiiiaaabl zu machen mit da schiachn Eisenbahn …“

Zwischendrin … ’ne Birke zum Geburtstag

Bild 1: Eine mehrstämmige Birke … statt Blumenstrauß zum Geburtstag

Wenn ein guter FREMO-Freund einen runden Geburtstag hat, ihn standesgemäß feiert und noch dazu einige Streckenmodule hat, dann kommt man beim Überlegen, was man ihm zum Geburtstag schenken könnte, zwangsläufige auf das seit Kindheitstagen so beliebte „Ich bastel‘ was!“.

In diesem Fall ist es eine mehrstämmige und sehr verästelte Birke geworden … gebaut wie bei mir üblich, daher hier nicht lange beschrieben …

Stefaniberg (9) – nun aber Prost!

Nun bin ich fertig!

… ok … diese Worte bedeuten bei mir in etwa das Gleiche wie bei anderen Modellbahnern. Eine Modellbahn – und auch ein Modul – ist eigentlich nie fertig. Vielleicht fällt mir irgendwann doch noch irgendetwas ein, was ich an dem Module noch unbedingt ändern oder ergänzen muss. Mal sehen. Derweil aber: Fertig!

Für ein paar abschließende Fotos – nichts Besonderes und eines schon aus dem letzten Blogeintrag „auf alt getrimmt“ bekannt – hat sich mal das Modul mit dem Christophorus-Hof im „Rübermachen“ versucht. Es steht dort natürlich nie … sonst wäre die Schleppbahn extrem kurz. Andererseits … ich wäre dann schon komplett fertig!

Großartigen und vielen Text möchte ich hier gar nicht loswerden … ich denke, eigentlich alles ist irgendwie von irgendwo schon bekannt. Ich habe ja nichts neue erfunden, denke ich .

Bild 1: Das bekannte Bild in Farbe … mit Christophorus-Hof als „3D-Hintergrund“
Bild 2: Das Schöne an Normen … wenn man sich daran hält passen selbst Dinge zusammen, die eigentlich gar nicht zusammen gehören

Bild 1 und 2 zeigen schön, dass der modulare Aufbau etwas für sich hat. Beide Module stehen so nie zusammen (außer bei einer in Ultrakurzversion aufgebauten Schleppbahn), passen aber – selbst einfach locker auf einer ebenen Unterlage zusammengestellt – fast perfekt zusammen.

Bild 3: Büsche und Unkraut am Straßenrand
Bild 4: Die Modellbüsche und -unkräuter haben gegenüber den echten den Nachteil, dass sie sich nicht so einfach zur Seite biegen, wenn ein Schienenfahrzeug daran vorbeifährt und sie streift …
Bild 5: Hier offenbart sich der ganze Schummel maximal … Schleppbahn in Minimalversion, quasi – der ÖAF Schnelllaster muss gar nicht so schnell fahren … weiter vorne hält die Mitzi tratschenderweise mit ihrem Traktor den Verkehr auf
Bild 6: Der umgebaute Prellbock, dank dessen Werdegang der Stefaniberg erst zu seinem Namen kam
Bild 7: Bei dem schönen Wetter wird’s sicher ein guter Jahrgang am Stefaniberg …
Bild 8: Nach meiner Hilfe sieht’s an der Unkrautfront nicht mehr ganz so schlimm aus und Trecker samt Egge kümmern sich am das, was noch nachgewachsen ist
Bild 9: Wein, Trecker und Egge … ja sogar die Schleppbahn! … sind dem Kleiber, der kopfüber den Stamm der Weide herunterklettert ziemlich egal …

Zwischendrin an der Schönauer Schleppbahn – Endspurt

Nach längerem Unkraut-Zupfen im Weingarten am Stefaniberg (siehe auch hier) geht es nun in den Endspurt. Letzte Kleinigkeiten werden hergerichtet und auf der Straße fahren nun auch Autos …

Bild 1: Bahn- und Straßenverkehr am Stefaniberg

Neben dem schon neulich kurz in’s Bild gerumpelten ÖAF mit Liesinger Bier musste dann noch ein NSU Prinz ein paar Überarbeitungen (Inneneinrichtung farblich überarbeitet, Fahrerfigur, neues Lenkrad, Lack ausgebleicht und verdreckt) über sich ergehen lassen. Keine Ahnung, ob es wirklich so viele davon in Österreich gab, aber das erste Auto meines Vaters war ein Prinz, von dem er immer noch schwärmt … folglich ein Muss, nachdem das Modell in H0 erschien.

Kenner der Materie sehen im Bild 1 natürlich, dass ich geschummelt habe … aber das fertige Modul mit dem Christophorus-Hof macht sich auch als Hintergrund für Fotos am Stefaniberg recht gut.

Ein wenig Geduld noch … dann kommen noch ein paar Fotos vom Stefaniberg. Und dann sogar in Farbe!