Ein Kvmm der ÖBB (3) – Live dabei!

Nun … der Titel des Blog-Beitrags reimt sich. Und was sich reimt, das ist gut (so meinte das m.E. in meiner Kindheit schon der Pumuckl).

Nein, ich mache jetzt keine Livestreams oder so … aber es sind zwei Dinge hier mehr oder weniger live: Erstens kommt dieser Beitrag hier sehr zeitnah (von einem Tag auf den anderen … huihhh!), zweitens passiert es einem selten, wenn man schon an Dingen mit Vorbildern um 1960 (oder früher) bastelt, dass man diese Vorbilder live betrachten kann!

Wie im ersten Beitrag zum Kvmm der ÖBB schon angedeutet, gibt es im Internet Fotos eines solchen Wagens als späterer Materialwagen des Bahnhofs Wien Nord. In dieser Funktion sieht man ihn auch auf Seite 226, Abbildung 279 im Buch „Der Wiener Nordbahnhof“ von Franz Haas (bahnmedien.at).

Umso schöner ist es dann, wenn man bei einem „Männerausflug“ mit dem Junior (und der war gestern) im Eisenbahnmuseum Strasshof (auch ohne diesen Hintergrund immer einen Besuch wert!) gleich zwei ehemalige Kvmm dieser Bauart live, in Farbe, hochauflösend und in 3D sieht, weil die genau vor einem stehen.

Der ausführlicher fotografierte Wagen ist der Wagen aus Wien Nord.

Und wie man im letzten Bild sieht, gab es wirklich zumindest einen zweiten Wagen auf Basis des Omm 37 sowie (dahinter stehend) auch einen Wagen auf Basis eines O-Wagens mit Blechwänden (hier habe ich jetzt nicht weiter Details fotografiert … einen solchen Wagen auch im Modell zu bauen ist mir gerade eine Baustelle zu viel …).

Mal sehen, was mit den Fotos am Modell in H0 noch so alles machbar ist!

Gießerei „Hagen&Hagen“ (15) – macht hoch die Tür, die Tor macht weit …

Nun denn … ehe ich mich hier wieder über die lange Zeit, in der ich nichts geschrieben habe, auslasse, beginne ich lieber gleich mit meinem „Bautagebuch“ – netter Begriff eigentlich, den ich vor kurzem gelesen habe. Und da ich ja oft hier hereinschaue, was ich irgendwann mal wie gemacht habe, passt das wohl auch.

Vielleicht ist es deswegen auch wieder etwas „viel“ … es geht um ein Fabriktor, und da wird es sehr wahrscheinlich noch ein paar mehr entlang der Schleppbahn geben!

Auch hier hieß es mal wieder: „Wo habe ich das Tor denn nur hingelegt?“ Dieses schicke Exemplar (immerhin sollte m.E. eine Gießerei ein halbwegs als „Aushängeschild“ verwendbares Firmentor besitzen) stammt vom Modellbau-Kaufhaus. Und es wollte erst einmal wiedergefunden werden. Wurde es.

Bild 1: Das Tor frisch aus der „Schlosserei“

Da das Tor nicht einfach nur „in der Gegend herumstehen“, sondern beweglich sein soll … und im Endausbau dann auch mit Servos geöffnet und geschlossen werden soll … steckt also noch ein wenig mehr Nachdenken in der gesamten Konstruktion. Es muss alles halbwegs stabil sein und – da die Servos natürlich „unter der Erde“ ihren Platz finden sollen – durch den „Deckel“ des Moduls hindurchreichen.

Schließlich sind die Torflügel mit entsprechenden Messingstäben verlötet, die ziemlich genau (aber nur ziemlich … mehr dazu weiter unten) durch entsprechende Röhrchen passen, so dass sie dann zur Antriebsmechanik führen – wenn die mal an der Reihe ist. Als Pfosten dienen erst einmal zwei H-Profile, auch aus Messing und ebenfalls verlötet.

Bild 2: Ein wenig Verfeinerung auf der Rückseite

In Bild 2 sieht man, dass ich die Detaillierung auf der Rückseite (die werksseitig einfach flach ist) nicht gerade übertrieben habe. Aber ein wenig was musste dann doch sein. Hier haben einige Polystyrol- und Messingprofile ihren Platz gefunden, ebenso mein immerwährender Favorit: Cinefoil.

An einem Torflügel (in Bild 2 rechts) ist mir das ein wenig verrutscht beim Aufkleben … insofern gab es – ebenfalls mit Cinefoil – einen „Blechflicken“. Irgendwer ist da halt mal unsanft an das geschlossene Tor gefahren … So sieht man das schiefe Stück nicht mehr.

Bild 3: Kaum ist Lack darauf, kommt auch schon der Rost …

In Bild 3 ist dann lediglich ein wenig Farbe und Alterung dazugekommen. Ja, das Tor ist ein wenig „Aushängeschild“ der Fabrik, aber immerhin sind wir hier nicht in der schicken Innenstadt unterwegs … und zweitens an der Schleppbahn, wo sowieso alles immer etwas alt und gebraucht aussieht.

An den für die spätere Bewegung empfindlichen Stellen ist das Messing noch mit Ballistol brüniert, damit möglichst nicht irgendwann mal Messing durchschimmert.

Dann kam die große Frage: Wie hätte man an der Schleppbahn und um 1960 herum signalisiert, dass der Schienenverkehr bei einem geschlossenen Tor doch bitte lieber anhalten soll? Nach ein wenig Forschung – auch mit Hilfe einiger Tips aus Foren – kam dann rechts und links auf den Torflügel jeweils ein Sperrsignal. Auf der Innenseite befinden sich keine solche Scheiben – wenn die Lok der Schleppbahn die Gießerei bedient, kommt eh niemand auf die Idee, das Tor zu schließen. Wozu also Sperrsignale anbringen, wenn sie nicht benötigt werden?

Bild 4: Sperrsignale, damit ja keiner das Tor übersieht

Wenn man das Tor dann so vor sich liegen hat, wirkt es mit den beiden H-Profilen schon sehr zierlich und filigran. So hatte ich schon von Anfang an im Hinterkopf, dass die irgendwann mal an einen ordentlichen Pfeiler kommen, der dann auch einer Gießerei wie der von Hagen&Hagen würdig ist.

Selbige sind nun aus vier Lagen von 2mm starkem PVC-Hartschaum entstanden – zumindest außen herum analog zu meiner Bauweise für Gebäude.

Bild 5: Mit „Vollpfosten“ rechts und links

Ergo haben die Pfeiler dann auch das ganze Prozedere in Sachen Verputz, Risse und Bröckeln sowie einer Alterung über sich ergehen lassen (müssen). So (Bild 5) wirkt das Ganze aber dann schon etwas weniger filigran.

Bild 6: Probestehen am späteren Aufstellungsort

Wo ich oben schon schrieb, dass hier Messing-Rundprofil ziemlich genau in Messingrohr passt: Nachdem ich mit einem Bohrmaschinenständer die Löcher für die spätere Verbindung zum Antrieb gebohrt hatte (damit die ja genau senkrecht sind), kam die erste Probe am Modul … und natürlich haben die Torflügel etwas Spiel, so dass die von mir mühevoll aus dem Messingrohr gesägten „Unterlegscheiben“ (an der Schleppbahn würde man „Beilagscheiben“ sagen) nicht mehr ganz ausreichen, damit genug „Luft nach unten“ ist. Ein Schleifen auf den Rillenschienen war dann doch zu deutlich zu spüren und zu hören. So kam dann nochmal links und rechts jeweils ein „Unterlegscheibchen“ dazu. Das muss reichen.

Ein nächster Schritt war dann logischerweise, die Pflasterung, die bisher schon auf Straße und Fußweg angebracht war, auch irgendwie durch das Tor hinein in den Hof der Gießerei zu bekommen. Während das Kopfsteinpflaster der Straßen aus Kibri-Platten besteht, kommt hier zusätzlich – wegen der schon im Namen erkennbaren Flexibilität des Ganzen – „Flexiway“ des Herstellers Juweela zum Einsatz. Dabei handelt es sich – wie in Bild 7 zu sehen – um kleine, einzelne Pflastersteine, die auf einem flexiblen Träger fixiert sind. Mit dabei ist bei jeder Packung dann ein Pulver, mit dem die Zwischenräume zwischen den Steinen verfugt werden (das sehen wir dann später noch). Und außerdem finde ich, dass die Steine recht gut zu denen der Kibri-Kopfsteinpflasterplatten passen (auch wenn das genau genommen dann jedenfalls im Hof der Gießerei kein wirkliches Kriterium ist).

Bild 7: Das Schachtel-frische Flexiway von Juweela an der Hofeinfahrt

Daneben wird es im Hof aber hier und da ein wenig Betonplatten (gravierter PVC-Hartschauem) usw. geben … es sollt halt nicht so langweilig und einheitlich aussehen.

Bild 8: Der Torbereich mit geschlossenem Tor …

Im Bild 9 kann man schon ein wenig in den Hof schauen … gerade bei unterschiedlichen Höhen (entlang der Schienen, an den Rändern der Straße, …) ist das Juweela-Material eine tolle Sache. Außerdem kann man damit prima Stellen nachbilden, wo sich das Pflaster abgesenkt hat.

Man erkennt hier auch den Materialmix …

Bild 9: … und geöffnetem Tor

Das mitgelieferte Fugenmaterial kehrt man dann einfach mit einem Pinsel in die Fugen. Dann sollte man wohl alles mit Wasser besprühen … habe ich aufgrund der doch schon recht fertigen Umgebung aber nicht gemacht. Stattdessen habe ich das Wasser (mit etwas Odol dabei) vorsichtig mit einer Pipette in die Fugen laufen lassen. Das ging dann auch recht gut.

Bild 10: Nach dem Verfungen sieht es schon etwas manierlicher aus …

Noch zum Thema „Aushängeschild“ … nun mussten die beiden Pfeiler des Tores noch ein wenig aufgehübscht werden.

Nach ein paar Griffen in den Bastelvorrat meiner besseren Hälfte entstanden die beiden „Kugeln“ in Bild 11 – hier schon grundiert. In Bild 12 kann man sie in der schlussendlichen Farbe erahnen.

Bild 11: Blick über den Tellerrand … in die Bastelkiste der besseren Hälfte …

Der vorerst letzte Schritt war dann das Einfärben des neuen Juweela-Kopfsteinpflasters in etwa passend zum umgebenden von Kibri … um hier mal den Test dieses neuen Materials zu einem ersten Abschluss zu bringen.

Bild 12: Der augenblickliche Stand mit Farbe am Pflaster

Inzwischen ist auch die letzte Lücke in der Hofmauer geschlossen worden – das kleine noch in Bild 12 zu sehende Stück „Landschaft“ kommt dann später, wenn auch im Hof noch hier und da etwas Grün wachsen wird.